Quelle: Roman Schauerte
Julian Schauerte stieg vergangene Saison mit Preußen Münster aus der 3. Liga ab. Doch auch in der Regionalliga West will der Kapitän mit Zweitligaerfahrung seinem Club erhalten bleiben. Schauerte ist mit dem Verbleib allerdings in der Minderheit, die meisten Spieler werden den Club zur kommenden Saison verlassen. Nicht so der geborene Sauerländer, der unlängst ein Haus in der Region bezog. Er will Wiedergutmachung für die vergangene Saison.
Ausbildung bei Bayer Leverkusen
Julian Schauerte erhielt seine fußballerische Ausbildung bei Bayer Leverkusen. Nach drei Jahren in der zweiten Mannschaft von Bayer Leverkusen, wechselte der im Mittelfeld und in der Abwehr einsetzbare Spieler zum SV Sandhausen. In der dritten Liga war er zunächst nicht Stammspieler, erkämpfte sich dann aber einen Platz in der Startelf und war maßgeblich am Aufstieg in die 2. Bundesliga in der Saison 2013/2014 beteiligt. Nach dem Aufstieg wechselte Schauerte zum Ligakonkurrenten Fortuna Düsseldorf. Mit diesem Verein gelang ihm sogar der Aufstieg in die erste Bundesliga. Doch ein Einsatz in der ersten Liga war dem 31-Jährigen nie vergönnt, denn nach dem Aufstieg verließ er den Verein, weil sein Vertrag nicht verlängert wurde. Über den belgischen Erstligisten KAS Eupen, kam Schauerte schließlich zu Preußen Münster, wo er seit 2019 spielt. Dort wurde Schauerte sogar zum Kapitän ernannt, die Entscheidung hatte der Mannschaftsrat gefällt. Denn der damalige Trainer Sven Hübscher hatte entschieden, dass die Mannschaft ihren Kapitän selbst wählen sollte.
Abstieg mit Preußen Münster
Mit Preußen Münster lief die erste Saison für Julian Schauerte allerdings nicht wie geplant. Der Club stieg aus der 3. Liga ab und muss nun in der Regionalliga antreten. Dabei war der Start in die Saison noch vielversprechend verlaufen. Im ersten Spiel traf Schauerte gleich selbst und erzielte somit das erste Tor in der 3. Liga in der Spielzeit 2019/2020. Doch im Herbst folgte eine Durststrecke mit 14 Spielen in Folge ohne Sieg. Davon erholten sich die Münsteraner nicht mehr und stiegen letztendlich ab. Damit steht bei Preußen Münster ein sportlicher Neuanfang auf dem Programm. Viele Spieler werden den Verein verlassen, Julian Schauerte möchte dem Verein allerdings erhalten bleiben. Und dass, obwohl er mit einer deutlichen Gehaltskürzung zu rechnen haben wird. Er begründete seinen Verbleib damit, dass er als Kapitän Verantwortung habe, nach dem Abstieg nicht das sinkende Schiff zu verlassen. Damit unterscheidet er sich von vielen Profifußballern, für die ein Abstieg allemal ein Grund zum Wechseln wäre. In den höchsten Ligen kommt es sogar oft vor, dass ein Spieler einen Verein verlässt, weil sich dieser nicht für das internationale Geschäft qualifiziert hat. So muss Bayer Leverkusen um Kai Havertz bangen, der nach der verpassten Qualifikation für die Champions League Bayer Leverkusen wohl in Richtung eines internationalen Topclubs verlassen wird. Die Werkself war in der Europa League gegen Inter Mailand ausgeschieden. In der kommenden Bundesliga stehen die Chancen von Bayer Leverkusen jedoch minimal besser. So sehen Anbieter von Sportwetten die Mannschaft mit einer Quote von 51,00 (Stand 24.08.) im erweiterten Favoritenkreis. Gegen den FCB, der die Champions League für sich entscheiden konnte, wird es jedoch schwer werden.
Ein Spieler mit Moral
Auch wenn Julian Schauerte nie ganz oben gespielt hat. Der geborene Sauerländer ist ein Beispiel für einen gestandenen Fußballprofi, der nun für den Verbleib bei seiner Mannschaft sogar den Abstieg in die Viertklassigkeit und Einbußen beim Gehalt hinnimmt. Mit solchen Spielern sollte es Preußen Münster auch gelingen, in naher oder ferner Zukunft den Wiederaufstieg zu packen.