Schanze 1

Rasten im Sauerland

Die unkomplizierte Streetfood-Gastronomie am Rothaarsteig

„Die fünf Kilometer hoch von Grafschaft sind wie eine Reise in den Urlaub.“ So hat Jochen Deimann Schanze schon als Jugendlicher erlebt: als Ort, wo man unkompliziert mal eben ausspannen kann. Eigentlich hatte er ein anderes Konzept im Kopf, als er den Traditionsgasthof Bräutigam-Hanses gekauft hat. Erst machten ihm Bauauflagen einen Strich durch die Planung, dann zwang ihn Corona zum Außer-Haus-Verkauf – und genau der wurde zum absoluten Erfolgsmodell: Pfiffiges Streetfood von höchster Qualität lockt Einheimische und Gäste auf den Berg.

Da gibt es das „Saubrätchen“, ein rustikales Sauerteigbrötchen, in dem ein Stück Schweinebauch im Coleslaw-Salat liegt, das im Sousevideverfahren butterweich mit knuspriger Kruste gegart wurde. Da gibt es aber auch Riesengarnelen in Chili-Mayonnaise oder eine Currywurst, deren Soße vom Sternekoch kreiert wurde. Zum Nachtisch warten Kirsch- und Apfelcrumble oder das besondere Rothaarsteig-Eis mit Erdbeeren und Schokolade. Genau wie der Kuchen kommt das aus der Konditorei Heimes. Antonia Heimes, die Lebensgefährtin von Jochen Deimann, stammt aus diesem Traditionsbetrieb in Lennestadt-Saalhausen und ist jetzt die gute Seele „auf Schanze“. Ihre Mutter Petra Heimes, ihre Tante und weitere Familienmitglieder haben den Gasthofgarten rund um den alten Backes mit gemütlichen Sitzgelegenheiten heimelig hergerichtet.

Am Waldrand stehen Bänke für Radler bereit, die ihr Fahrrad lieber nicht allein lassen wollen. Allerdings sitzen dort nicht nur Radfahrer, sondern auch Genießer mit einem erlesenen Wein in der Hand und mit dem Blick in den Baumwipfeln voll singender Vögel. Die Betreiber sind sich einig: „Der Beruf geht nur mit Begeisterung.“ Sie begeistern sich vor allem für das Unkomplizierte: „Der Status spielt hier oben keine Rolle. Hier duzen sich alle. Da steht der Firmenchef hinter dem Bauarbeiter in der Schlange am Würstchenstand. Sie alle wollen nur gemütlich und unkompliziert im Garten sitzen, was Leckeres auf der Hand, und chillen.“

Und die Pläne für die Zukunft? Das Konzept weiter ausbauen, das Sauerteigbrot an speziellen Tagen im eigenen Backes backen und weitere Tische im Wald aufstellen – so einfach wie der Name („Schanze 1“ ist die Adresse) bleibt auch das Konzept – bodenst ndig und damit ganz sauerländisch.