Sauerländer unterstützen Tourismus

Quelle: NRW-Tourismus

Eine Familie auf Wanderung durch die herbstliche Sauerländer Landschaft. 

Fast acht Millionen Übernachtungen von 2,5 Millionen Menschen (gemeldete Zahlen bei Betrieben ab 10 Betten) im Jahr 2023 sind die statistischen Werte zum Tourismus im Sauerland. Welche Auswirkungen und Folgen haben diese Zahlen für die Region? Zu diesen Gästen mit einem mehrtägigen Aufenthalt kommen nach Schätzungen der Tourismus-Vertreter noch rund sieben Millionen Gäste hinzu, die einen Tagesausflug ins Sauerland machen.

Im Rahmen einer Online-Pressekonferenz hat der Sauerland-Tourismus die Ergebnisse der aktuellen Tourismus-Akzeptanz-Studie veröffentlicht. Insgesamt 2.162 Sauerländerinnen und Sauerländer hatten sich dabei im Rahmen der Untersuchung durch den touristischen Dachverband zwischen dem 14. August und 13. Oktober an der Befragung beteiligt, davon 1.754 diese komplett abgeschlossen. Die Auswertung beleuchtet die Einstellung der einheimischen Bevölkerung zum Tourismus in der Region und liefert zudem wertvolle Einblicke, um das touristische Angebot besser auf die Bedürfnisse der Einheimischen abzustimmen und nachhaltiges Wachstum zu fördern. 

Positive Grundhaltung und hohe Akzeptanz 

Die Studie zeigt, dass die Mehrheit der Einheimischen im Sauerland dem Tourismus positiv gegenübersteht und eine hohe Identifikation mit der Region und dem touristischen Angebot verspürt. Insbesondere die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten werden von den Bewohnern geschätzt. Insgesamt wird die Tourismusakzeptanz als überdurchschnittlich gut bewertet. Dennoch zeigt die Untersuchung, dass etwa 20 bis 30 Prozent der Befragten eine neutrale oder gleichgültige Haltung einnehmen. „Die Ergebnisse der Studie werden in unsere strategische Planung einfließen, um eine zukunftsorientierte und nachhaltige touristische Entwicklung für das gesamte Sauerland zu gewährleisten.“, äußert sich Dr. Jürgen Fischbach, Geschäftsführer des Sauerland-Tourismus, zu den Ergebnissen. 

Tourismus im Sauerland birgt weiter Potenziale – Nebensaison im Fokus 

In der Gesamtregion wird das aktuelle Besucheraufkommen trotz der seit Jahren beständigen Werte in Bezug auf Gäste- und Übernachtungszahlen als ausbaufähig betrachtet, insbesondere während der Winter- und Nebensaison in Zeiten ohne Schnee abseits der stärker frequentierten Skigebiete. „Unser Ziel ist es, den Tourismus ganzjährig zu stärken und positive Effekte der Branche noch besser zu kommunizieren und zu fördern“, so Fischbach weiter. Auffällig beim Blick auf die Ergebnisse wird auch: negative Effekte werden überwiegend saisonal wahrgenommen. So sind die negativen Auswirkungen des Tourismus unter anderem auf Natur und Verkehr zwar sauerlandweit bemerkbar, diese Einschnitte beschränken sich jedoch auf saisonale Spitzenzeiten und können somit als relativ geringe Belastung eingeschätzt werden, wobei diesbezüglich regional deutliche Unterschiede zu verzeichnen sind. Über die Auswirkungen auf die Umwelt hinaus, beschäftigt die Bewohner ganzjährig die Herausforderung der Wohnraumverknappung und steigender Lebenshaltungskosten. 

Konkrete Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Entwicklung 

„Aus den Ergebnissen der Studie lassen sich zudem Handlungsempfehlungen ableiten, um die Akzeptanz und das Zusammenspiel zwischen Tourismus und Bevölkerung weiter zu verbessern“, betont Lorenz Starkloff, Mitarbeiter im Bereich Marktforschung und zuständig für die Durchführung. Ein Aspekt ist dabei, den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und der Fahrradinfrastruktur voranzutreiben, um Verkehrsprobleme zu reduzieren. Ebenso wichtig ist die aktive Einbindung der Einheimischen durch regelmäßige Partizipationsmöglichkeiten und eine offene, transparente Kommunikation. Auch die Lösung der Wohnraumproblematik bleibt eine priorisierte Aufgabe für die Region.