Sauerländer Reiseprofi

Foto: Galileo/ Pro7 Wissensmagazin

Quelle: Galileo/Pro7

Stefan Gödde hat Reiseführer über die ewige Stadt veröffentlicht

Der bekannte Moderator, Journalist und Buchautor Stefan Gödde hat zwei Lieblingsstädte – eine davon ist Jerusalem. Die andere Stadt ist Rom, zu der er aktuell seinen neuen Reiseführer mit dem Titel „Nice to meet you, Rom“ herausgebracht hat. Der aus Rüthen stammende Sauerländer hat bereits vor vier Jahren ein Interview mit dem WOLL-Verlag geführt und jetzt trafen die Wege in einem weiteren Interview erneut aufeinander. Stefan Gödde sprach über das Sauerland, über die Veränderungen seiner medialen Tätigkeiten aufgrund der Pandemie und berichtete über seinen neuen Reiseführer und die außergewöhnlichen Orte, die er in seinen über 30 Romreisen entdeckt hat.

Endlich wieder reisen

Für Stefan Gödde war der Einschnitt durch Corona ebenso groß wie für alle anderen auch. Er wurde aber nicht ausschließlich ins Home-Office versetzt, sondern durfte für seine tägliche Live-Sendung „Galileo“ weiterhin ins Studio gehen. Deutlich größer waren die Auswirkungen für ihn beim Reisen. Während der ersten beiden Pandemie-Jahre wurde dieser Aspekt seiner Arbeit als Moderator vollkommen ausgebremst. Mittlerweile konnten er und sein Team wieder einige Länder aufsuchen, sodass unter anderem eine Doku über Israel gedreht werden konnte.

Der Weltentdecker betont, dass es vielen in seiner Branche, die keine feste Anstellung haben, sondern frei arbeiten, erheblich stärker traf, da der größte Teil der Veranstaltungen wegbrach. „Ich möchte, dass die Gesellschaft durch die Pandemie lernt, demütig und dankbar zu sein, für das, was man hat, und man nicht mehr alles für selbstverständlich hält.“

Kunst, Kultur und Kulinarik

Zwei seiner vielfältigen Interessen sind Geschichte und Religion, zwei Bereiche, die unausweichlich zu Rom gehören. „Es gibt kaum eine andere Stadt auf der Welt, wo du so wahnsinnig viel Geschichte erleben kannst.“ Den Reiseführer hat er verfasst, um den Menschen seine ganz persönlichen Geschichten vorzustellen. Ihm war es wichtig, dass er nicht nur den Mainstream der Stadt zusammenfasst, sondern auch Geschichten und Orte präsentiert, die selbst „Rom-Kenner“ noch überraschen. Dabei geht es um Kunst und Kultur, ein ganz wesentliches Augenmerk seiner Ausführungen liegt aber auch auf der besonderen römischen Kulinarik. Das entspricht nicht unbedingt den typisch italienischen Speisen wie Pizza und Pasta, sondern es geht um bestimmte römische Spezialitäten. So gibt es Restaurants, die alles vom Tier verwenden, das nennt man im Italienischen Quinto Quarto. An einem Marktstand kann man so einen Innereien-Burger essen. „Das klingt erstmal ein bisschen eklig, schmeckt aber wirklich fantastisch.“ Außerdem gibt es noch die letzte koschere Bäckerei Roms im jüdischen Viertel. Dort erhält man eine extravagante, verbrannte Pizza mit Mandeln, Likörwein und Rosinen, die von alten jüdischen Damen nach einem Geheimrezept zubereitet wird.

Einen Ort für historisch Interessierte empfiehlt Stefan Gödde unterhalb des Petersdoms. Dabei meint er aber nicht die Grotten mit den Papstgräbern, sondern noch eine Etage tiefer eine Nekropole, also eine Totenstadt, die man durch Zufall wiederentdeckt hat, durch die 1.800 Jahre alte Straßen verlaufen und in der man dem schlichten Erdgrab von Petrus am nächsten kommt. Dort erfährt man den Ursprung vom oberirdischen Glanz und Gloria und Prunk und Protz. „Es ist einfach spannend zu sehen, was hinter all dem steckt.“ Um die Nekropole besichtigen zu können, muss man sich vorher anmelden und es darf pro Tag nur eine begrenzte Anzahl an Menschen in die frühchristliche Stadt hinuntergehen.

Quelle: privat

„Nice to meet you, Sauerland“

Sowohl seine Einnahmen von dem ersten Reiseführer „Nice to meet you, Jerusalem“ als auch die von dem neuen Buch gehen an karitative Projekte. Diesmal an die in Rom gegründete, internationale christliche Gemeinschaft „Sant‘Egidio“, die Menschen am Rande der Gesellschaft und aktuell auch die Geflüchteten aus der Ukraine unterstützt. Stefan Gödde ist regelmäßig im Sauerland bei seiner Familie und fühlt sich dem Sauerland auch von fern stark verbunden. „Wo die Leute so reden, wie du selber redest, das ist für mich immer noch Heimat.“ Möglicherweise kommt als nächster Reiseführer ja die Ausgabe „Nice to meet you, Sauerland“, bei dem es um die besonderen Orte unserer Heimat geht.