Quelle: Sauerländer Laufraketen
Es ist geschafft – 24 Stunden nach dem Startschuss der Deutschen Meisterschaften im 24 Stunden Trailrun, liegen sich die 4 Starter der Sauerländer Laufraketen Staffel erschöpft, von den Strapazen der langen Nacht und der eigentlich „unlaufbaren“ Streckenbeschaffenheit gezeichnet, aber überglücklich in den Armen und feiern den inzwischen 8. Deutschen Meistertitel beim Heimspiel im Arnsberger Wald.
In der Besetzung Nils von der Heide, Matthias Lungwitz, André Kraus und Burkhard Schrage waren die Laufraketen als Mitfavorit angetreten und setzten sich am Ende deutlich, mit 63 gelaufenen Runden und 258,93 Kilometern, mit einer beeindruckenden Willensleistung, gegen die Konkurrenz der beiden Staffelformationen „AdrianLäuft“ Team 1 und Team 2 (226,05 km und 213,72 km) durch.
Strecke eine Schlammwüste
Dass bei einer Veranstaltung wie dieser, mit einer höchst anspruchsvollen Laufrunde von 4,11km, gespickt mit jeweils 130 Höhenmetern, gerade auch die äußeren Umstände ein mitentscheidender Faktor über Sieg und Niederlage sein können, zeigte sich in den Abendstunden und der langen, kalten Nacht, als sich nach heftigen Regengüssen die Strecke in eine „Schlammwüste“ verwandelte. Nachdem zu Beginn nämlich noch die Staffel „TeamAdrianLäuft 1“ mit dem nominell überragenden Läufer Tobias Herrmann in Führung lag, änderte sich das mit jeder weiteren gelaufenen Stunde, als die Sauerländer Laufraketen aufgrund einer unglaublich geschlossenen Team- und Willensleistung, diesen anfänglichen Rückstand am Ende in einen Vorsprung von mehr als 8 (!) Runden verwandeln konnten! O-Ton von Teamkapitän André Kraus: „Wir haben die Bedingungen einfach akzeptiert und nicht nachgelassen, während die Gegner damit gehadert haben und leistungsmäßig immer mehr eingebrochen sind, körperlich wie auch mental – Wir haben den Sieg nicht nur erkämpft, sondern wortwörtlich erzwungen! Ich kann kaum in Worte fassen wie stolz ich auf die Leistung jedes Einzelnen des Teams bin, unglaublich!“
Wie die Sauerländer trotz einiger Blessuren und schmerzender Muskeln nicht einmal den Ansatz von einer Schwäche zeigten, war auch für die Konkurrenz, Zuschauer und die anderen Teilnehmer einfach nur beeindruckend. „Die Strecke war schon früh im Rennen eigentlich gar nicht mehr laufbar, aber wie die Jungs nicht nur starke Beine, sondern auch den Siegeswillen wahrer Champions unter Beweis gestellt haben, ist schon der Hammer. Die Bedingungen unter denen wir diesen Titel gewonnen haben, werden als die schwierigsten in die Geschichte des Traildorados eingehen und trotzdem irgendwann wieder vergessen werden, aber die Geschichte hinter der Geschichte, das harte Training im Vorfeld, die Kämpfe mit den inneren Dämonen, das Über-Sich-Selbst-Hinauswachsen, die Leidenschaft, das alles, wird jedem einzelnen von uns für die Ewigkeit bleiben!“, da ist sich Kraus sicher…
Frauenpower des TriFun Hennesee überrascht die Konkurrenz – Staffel auf Platz 4, Einzelläuferin auf Platz 2
Insgesamt waren 10 Staffeln in diesem Jahr am Start und auf einem tollen 4. Gesamtplatz überraschten die „TriFun Hennesee Ladies“ des Triathlonvereins aus Meschede. In der Formation Silvia Ketterer, Barbara Falkenthal-Schoppmeier, Ruth Wagener und Karina Semella erlief sich das Quartett insgesamt 168,51 Kilometer und bewies damit echte Frauenpower und Durchhaltevermögen!
Noch besser platzieren konnte sich die TriFun Einzelathletin Jessica Gerritsen, die mit insgesamt 127,41 Kilometern auf Gesamtrang 2 in der Damenkonkurrenz lief und nur der rundengleich gelaufenen Britta Wagner (TSV Kleinlinden) knapp den Vortritt lassen musste. Auf Nachfrage ob sie mit diesem Ergebnis im Vorfeld gerechnet hätte, antwortete die gebürtige Niederländerin Gerritsen nur trocken: „Ja“. Dabei war es ihr Ultralaufdebüt… In ihren 31 Runden erlief sie sich ganz nebenbei noch über 4000 Höhenmeter!
Sieger bei den Männern und damit neuer Deutscher Meister wurde mit 168 km Swen Thorhauer vom TRCT Racing Team vor Manuel Tuna und Heinz Sven Ritschard aus der Schweiz.
Dank an Veranstalter – Unermüdliche Helfer
Als Fazit dieser Veranstaltung kann man den Veranstaltern einfach nur ein riesiges DANKESCHÖN und Kompliment sagen, besonders auch für das spürbare Herzblut und die Leidenschaft mit der alle beteiligten Helferinnen und Helfer den Athleten und Zuschauern einen unvergesslichen, weil auch unvergleichlichen Tag geschenkt haben!