Alte Burg als Mahnmal in Bad Fredeburg
Ritterfehden und Hexenprozesse, Bauernunruhen und Grenzstreitigkeiten – die Anfänge des heute so friedlichen Kneipp- Heilbads Bad Fredeburg waren ziemlich unruhig. Während Schmallenberg fest in den Händen der Erzbischöfe von Köln war, wechselte Fredeburg als Grenzfestung mehrfach den Besitzer. Auf dem steil abfallenden Bergsporn am Fuß der Hunau bauten die Edelherren von Bilstein im frühen 14. Jahrhundert eine Burg, an deren Mauern sich schon bald eine kleine Stadt schmiegte. Auch die Grafen von Arnsberg und die Grafen von der Mark nutzten die Burg später zur Sicherung ihrer Herrschaft gegen den Erzbischof von Köln. Erst in der Soester Fehde wurde Fredeburg kurkölnisch und kam vorübergehend zur Ruhe. Hexenverfolgungen im 17. Jahrhundert, ein verheerender Stadtbrand zu Beginn des 19. Jahrhunderts und ebenso verheerender Artilleriebeschuss im Zweiten Weltkrieg haben von der historischen Stadt wenig übriggelassen. Von der alten Burg im Herzen der Fredeburger Altstadt sind nur noch wenige Mauerreste vorhanden.
Vor dem Hintergrund dieser Geschichte ist es nur folgerichtig, auf den letzten Resten der Burg ein Mahnmal für den Frieden und gegen Gewalt und Verfolgung zu errichten. Genau auf der Kuppe des Burgbergs liegt – umschlossen von einer Mauer und alten Bäumen – ein kleiner Park als Ort der Stille und inneren Einkehr. Schlichte Schieferkreuze erinnern an die Opfer der Weltkriege. Einige Durchblicke in die Landschaft lassen erahnen, wie strategisch gut der Ausblick von den Zinnen der Burg einmal war. Aus der alten Wehranlage ist inmitten der Stadt ein Ort der Ruhe und des Friedens geworden, der gerade in dieser Zeit besonders wert ist, besucht zu werden. Zugänglich ist der Alte Burgfriedhof von der Straße „Auf der Burg“ in der Bad Fredeburger Altstadt. Die Parkmöglichkeiten auf dem Berg sind begrenzt. Nicht nur deshalb ist es eine gute Idee, vom Ohl aus zu Fuß auf den Burgberg zu steigen. Zwischen den alten Fachwerkhäusern bietet der Aufstieg schöne Aus- und Durchblicke auf Bad Fredeburg.