Sauerländer Basketballer im Interview

Quelle: Foto: Maximilian Wolf

Mit Johannes “Joe” Konradt und Viktor Ziring haben die Iserlohn Kangaroos zu dieser Saison zwei erfahrene und sympathische Basketballer dazu gewonnen. Während es für Joe Konradt die erste Saison bei den Kangaroos ist, kehrt Viktor Ziring nach drei Jahren zurück in die Waldstadt. Nun sprechen die beiden über das Leben in Iserlohn und ihre zukünftigen Ziele.

Joe, was war dein erster Eindruck der Stadt Iserlohn?

Konradt: Der Begriff “Waldstadt” ist ziemlich passend. Es ist eine sehr grüne Stadt. Ich, der aus dem hohen Norden kommt, war auch sofort von den hügeligen Begebenheiten hier begeistert. Ich hatte einen sehr schönen erste Eindruck von der Lage der Stadt und vom Club sowieso.

Viktor, was bedeutet es dir, zurück am Hemberg zu sein?

Ziring: Das bedeutet mir viel, weil Iserlohn das erste Team war, das mir die Chance gegeben hat, professionellen Basketball zu spielen und es sehr schön ist, alte Gesichter wieder zu sehen. Auch wenn ich jetzt in den ersten drei Jahren nicht die größte Rolle hatte, habe ich viel gelernt und mitgenommen. Jetzt freue ich mich, in einer größeren Rolle hier zu sein.

Joe, wie kam es dazu, dass du aus der ProA nach Iserlohn gewechselt bist?

Konradt: Da spielen mehrere Faktoren mit ein. Zum einen war es für mich sehr früh klar, dass ich mich einer neuen Herausforderung stellen möchte, dabei spielt für mich persönlich die Liga keine so große Rolle. Wir sind alle leistungs- und zielorientiert, was der Grund ist, warum ich den Weg nach Iserlohn gefunden habe, denn ich habe das Gefühl, dass hier sehr strukturiert und zielorientiert gearbeitet wird. Am Ende des Tages ist der größte Punkt die Rolle als Leader, die ich auf und neben dem Court unter Beweis stellen kann. Das war der ausschlaggebende Punkt, zusammen mit den tollen Gesprächen mit Michael Dahmen und Dennis Shirvan.

Viktor, inwiefern hast du dich weiterentwickelt im Vergleich zur letzten Saison als Kangaroo?

Ziring: Ich würde sagen, dass ich mich extrem verändert und weiterentwickelt habe. In meiner letzten Saison am Hemberg war ich noch eher ein Shooting Guard. Jetzt bin ich mehr ein Combo-Guard mit Tendenzen zum Point Guard. Ich habe von verschiedenen Coaches gelernt, das Spiel mehr zu verstehen. Ich habe noch viel zu lernen, aber mein Basketballwissen, meine Athletik und mein Wurf sind stabiler geworden. Ich kann dem Team jetzt mehr geben und es als Point Guard gut anführen.

Für was interessiert ihr euch in eurer Freizeit so?

Ziring: Abseits vom Court bin ich auch sehr sportbegeistert. Gerade andere Basketballspiele gucke ich mir natürlich besonders gerne an, aber auch regelmäßig die Formel1 – Viel Sport einfach! Sonst gehe ich gerne raus und verbringe Zeit mit meinenFreunden, Bekannten und meiner Familie. Und natürlich muss ich noch ein bisschen was für mein Studium machen.

Konradt: Ich studiere Wirtschaftswissenschaften an der Fernuni Hagen. Da ist noch nicht soviel im Gange, da ich im Moment noch Semesterferien habe. Aber es spielt, neben demBasketball, eigentlich schon noch eine große Rolle in meinem Leben. Viktor, was ist für dich ein wichtiger Ausgleich zu der oft harten Arbeit als Basketballer?

Ziring: Es ist schon sehr anstrengend, deswegen gucke ich als Ausgleich viele meiner Serien,versuche ein bisschen zu meditieren, um den Kopf mal frei zu bekommen und mich mitanderen Sachen zu beschäftigen. Ich gehe gerne spazieren und sehe gerne andere Menschenabseits vom Basketball, um nicht immer in dieser Basketball-Bubble zu leben, sondern auchmal das “wahre Leben“ zu sehen.

Joe, hast du schon Pläne für deine Zukunft nach der aktiven Karriere?

Konradt: Tatsächlich habe ich bereits eine Ausbildung als Industriekaufmann abgeschlossenund war zweieinhalb Jahre in der Versicherungs- und Finanzdienstleistung, mit demSchwerpunkt Vertrieb, selbstständig. Das ist auch der Grund, warum ich jetzt das Studiumbestreite. Ich plane in der digitalen Branche Vertrieb, vielleicht auch ein bisschen Marketing und Digitalisierung von Geschäftsprozessen einzusteigen. Ich rede gerne und viel und ich glaube, das ist für den Vertrieb ein guter Grundstein.Viktor, gibt es bei dir Pläne abseits des Courts?

Ziring: Ich studiere auf Lehramt und bin bald dabei, meine Bachelorarbeit zu schreiben. Wenn der Basketball nicht mehr an erster Stelle steht, will ich mein Studium beenden und denMaster machen. Und dann voll, nach dem Referendariat, in den Lehrerberuf einsteigen. Darüber bin ich auch sehr glücklich!

Was sind eure persönlichen Ziele für diese Saison?

Ziring: Meine persönlichen Ziele sind, dass wir als Team guten Basketball spielen und zu einer richtigen Einheit werden, sowohl vorne als auch hinten. Im Moment machen wir da einen guten Job und bewegen uns in die richtige Richtung. Ich möchte mein Scoring mit einbringen, mein Playmaking, meine Defense, mein Leadership – einfach was dem Team hilft. Wir haben eine gute Chance, etwas Gutes hier aufzubauen.

Konradt: Ich bin ein großer Fan davon, meine persönlichen Ziele an die Teamzieleanzuknüpfen. Natürlich möchte ich Jahr zu Jahr meine Leistung steigern, aber am Ende ist es wichtig, zu verstehen, dass das nur mit dem Teamerfolg einhergeht. Dementsprechend ist es mein Ziel, zu analysieren, was das Team in diesem Jahr braucht. Ich möchte in noch bestehende Lücken rein und in Form von meiner Leadership die Mannschaft in der kommenden Saison so erfolgreich wie möglich abschließen lassen. Ich schaue positiv in die Zukunft!


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