Saitenweise Magie

Esther Delport-Lamanna

Esther Delport-Lamanna verzaubert Schmallenberg

Wenn die ersten Töne erklingen und die Saiten der Violine sanft vibrieren, dann ist es oft ihre Musik, die das Publikum in den Bann zieht: Esther Delport-Lamanna. Als Konzertmeisterin der Jungen Philharmonie Lennestadt führt sie das Orchester an, spielt Soli und sorgt für den perfekten Klang. Bei der „Night of Sounds“ am 5. und 6. April wird sie das Publikum in der Schmallenberger Stadthalle mit ihrem Spiel verzaubern.

Geboren in Südafrika, fand die 53-Jährige schon als Kleinkind ihre Leidenschaft für die Geige. Mit zweieinhalb Jahren wollte sie unbedingt spielen, doch es gab weder eine passende Lehrerin noch eine Geige in ihrer Größe. Also wartete sie – voller Ungeduld – ein halbes Jahr, bis sie endlich beginnen konnte. Musik wurde zur Familientradition: Gemeinsam mit ihren Brüdern, die Cello spielten, bildete sie ein Familienquartett und musizierte im Nationaljugendorchester. Lange Zeit spielte sie auch Klavier, doch irgendwann musste sie sich entscheiden – und die Geige gewann. Mit dieser könne man überall Musik machen und man müsse sich nicht an fremde Instrumente gewöhnenerklärt Esther ihre Wahl.

Die ausgebildete Solistin und Orchestermusikerin spielte in Johannesburg zunächst in einem Rundfunkorchester, bevor sie einen Vertrag eines englischen Kammerorchesters erhielt: Das schien der nächste große Schritt zu sein – doch dann brach in den 90er Jahren der Krieg in Südafrika aus. Geprägt von diesen Erlebnissen, entschied sie sich vor 30 Jahren für ein neues Leben in Deutschland.

Zunächst in Wiesbaden, später über Detmold schließlich nach Hilchenbach – wo sie nicht nur musikalisch ihre Heimat fand, sondern auch ihren Mann.

Musik ist Esthers Sprache
Heute arbeitet die Hilchenbacherin als freischaffende Violinistin – und das mit Erfolg: Sie wird von zahlreichen Orchestern und Ensembles gebucht. Als Teil der Jungen Philharmonie Lennestadt nimmt sie als Konzertmeisterin eine Schlüsselrolle ein: „Ich bin so etwas wie die Mutter des Orchesters“, sagt Esther über ihre Rolle. Sie ist das Bindeglied zwischen dem Dirigenten und den Musikern, gibt den Ton an und sorgt dafür, dass das Orchester als Ein- heit klingt – kurz gesagt: Ohne sie läuft nichts. Aber auch in anderen Ensembles ist sie aktiv: Im Gesangs- und Instrumentalquartett „Les âmes“ tritt sie regelmäßig mit der Mezzosopranistin Madeleine Shari Wulff, dem Pianisten Michael Nathen und dem Harfenisten Leon Lorey auf. Ob in der Klosterkirche Maria Königin oder beim Spirituellen Sommer im DampfLandLeute Museum Eslohe – Esther versteht es, Räume mit Musik zu füllen und Zuhörer zu berühren.

Musik ist für Esther weit mehr als nur ein Beruf. Es ist ihre Sprache, ihr Ausdruck und ihre Lebensaufgabe. „Musik ist die Sprache der Engel“, zitiert sie gerne den schottischen Philosophen Thomas Carlyle – und wenn man sie spielen hört, glaubt man ihr sofort.

Von Anfang an dabei

Seit 2011, dem Gründungsjahr der Veranstaltung, ist Esther ein fester Bestandteil der „Night of Sounds“. „Was für eine tolle Idee, so etwas auf die Bühne zu bringen!“, sagt sie begeistert. Die Verbindung von klassischer Musik mit modernen Klängen, das große Orchester, das mit voller Leidenschaft spielt – das alles ist genau ihr Ding.

Die „Night of Sounds“ bietet allen Musikliebhabern die Chance, diese außergewöhnliche Künstlerin live zu erleben. Wer einmal ihre Geige gehört hat, weiß: Manche Töne bleiben für immer.