Ruderin Alexandra Föster aus Meschede will den zweiten WM-Titel gewinnen

Alexandra Föster

Quelle: screen

In der kommenden Woche finden im italienischen Varese die U23 Weltmeisterschaften im Rudern statt. Mit dabei die Sauerländerin Alexandra Föster aus Meschede. Die junge Olympiahoffnung aus dem Sauerland hat mit ihren 20 Jahren schon zahlreiche Erfolge errungen. WOLL hat vor der U 23 Weltmeisterschaft mit Alexandra Föster aus Meschede gesprochen. Außerdem finden vom 11. bis 14. August die Elite-Europameisterschaften der Ruderinnen und Ruderer in München satt. Eine gute Gelegenheit, die sympathische Ausnahmesportlerin aus dem Sauerland im Kampf gegen die Besten aus Europa live zu erleben.

WOLL: Für Ruderexperten und vor allem auch für die Ruderfans im Sauerland hast Du vor vierzehn Tagen mit dem Sieg auf dem Rotsee in der Schweiz das Weltcup-Finalrennen gewonnen und darüber hinaus einen historischen Erfolg errungen. Wie bewertest Du selbst diesen sportlichen Erfolg?

Alexandra Föster: Ich habe mich sehr darüber gefreut. Vor allem hat der Sieg mir nochmal Selbstvertrauen für die nächsten anstehenden Wettkämpfe gegeben. Ein bisschen muss man das Ergebnis ein bisschen relativieren, da doch ein paar Gegner aus der ersten Reihe gefehlt haben, z.B. die Niederländerin und die Olympiasiegerin aus Neuseeland. Daher muss man die Leistung von der Platzierung getrennt bewerten. Damit bin ich aber trotzdem sehr zufrieden, weil ich mich zur Schweizerin und Australierin im Vergleich zum Weltcup in Posen noch steigern konnte. Ganz davon ab, fand ich besonders gut, dass mein erster Auftritt in der Sportschau ausgerechnet ein so eindrucksvolles und spannendes Rennen war und es auch neben dem Ergebnis des Deutschlandachters in die Tagesthemen und die Heute-Nachrichten geschafft hat.

Quelle: Screenshot
Alexandra Föster Platz 1

WOLL: Bei deinem Sieg auf dem Rotsee gegen die besten Ruderinnen der Welt hast Du eine grandiose Aufholjagd hingelegt. Danach schienest Du ziemlich ausgepowert zu sein. Woher nimmst Du diesen Willen und diese Kraft?

Alexandra Föster: Das ist eine gute Frage. In Luzern war ich psychisch sehr gut drauf, ich hatte richtig Bock, alles zu geben, und wenn man mit der Einstellung an ein Rennen herangeht, hat man schonmal einen kleinen Pluspunkt gegenüber den Gegnern und kann seine Leistung besser abrufen. Was man dann tatsächlich leisten kann, hängt natürlich vom Training im Vorfeld ab.

WOLL: Als Junioren-Weltmeisterin 2019, als aktuelle Siegerin auf dem Rotsee sowie weiteren erfolgreichen Rennen in der Vergangenheit, wirst Du von Fachleuten als Favoritin bei der in der kommenden Woche stattfindenden U23-WM in Varese/Italien gesehen. Wie sehen dein Trainer Sebastian Kleinsorgen und Du dies?

Alexandra Föster: Ja, das stimmt. Da ich als Titelverteidigerin an den Start gehe, sind die Erwartungen selbstverständlich groß. Die stärkste Gegnerin aus dem letzten Jahr (Aurelia-Maxima Janzen, Schweiz) ist wieder dabei. Da Sie eine doppelte Staatsbürgerschaft hat, bin ich auf der Deutschen Meisterschaft in Krefeld im April schon gegen sie gefahren. Sie ist schon sehr stark, also ein Zuckerschlecken wird die U23-WM sicherlich nicht. Für mich ist Varese allerdings auch nicht der absolute Saisonhöhepunkt, da ich noch auf bei der Elite Europameisterschaft und ebenso bei der Weltmeisterschaft fahren werde.

Sebastian sieht das eher so: Wir haben uns jetzt nicht wie letztes Jahr auf die U23-WM ausgerichtet vorbereitet, da wir, als eigentlich das Trainingslager schon begann, eben noch in Luzern waren und uns danach auch noch zwei Tage von den anstrengenden Rennen erholen mussten. Die Herangehensweise an den Wettkampf ist natürlich eine andere, wenn die Saison danach noch weiter geht und noch wichtigere Wettkämpfe folgen.

Alexandra FösterQuelle: Heiner Köpke
Alexandra Föster wird wohl bald ihr Studium an der Fachhochschule Meschede erfolgreich beenden. – Foto: Heiner Köpke

WOLL: Konntest Du neben den sportlichen Herausforderungen in dieser Saison, auch das Studium an der Fachhochschule in Meschede erfolgreich fortsetzen?

Alexandra Föster: Ja, im Grunde genommen schon. Ich habe im Wintersemester extra ein Modul mehr belegt, damit ich jetzt im Sommer ein bisschen mehr Zeit habe. Anfang des Monats habe ich meine letzte Prüfung abgelegt und jetzt arbeite ich noch an einer Hausarbeit.

Helena und Alexandra
Zwei erfolgreiche Sportlerinnen aus dem Sauerland: Helena Fromm (Stanek) und Alexandra Föster auf dem Hennesee Foto: Tom Linke

WOLL: Wann können Dich die Ruderfans bei einem Rennen in Deutschland sehen?

Alexandra Föster: In diesem Jahr ist die Europameisterschaft wie 2018 sportartübergreifend, diesmal mit neun Sportarten. Das Event findet in München statt und ich werde im Einer an den Start gehen. Die Ruder-EM findet in diesem Zuge vom 11. bis 14. August auf der Olympia-Regattastrecke in Oberschleißheim statt. Tickets können hierfür auch noch beim Veranstalter online erworben werden. Ich würde mich sehr über den Besuch von Fans aus dem Sauerland freuen.

WOLL: Wir werden Dir im Sauerland alle verfügbaren Daumen für die U23-WM drücken und die Ruderfans motivieren, dass Sie vom 11. bis 14. August nach München kommen und Dich anfeuern.