Roman voller Musik mit Sauerländer Ursprung

Quelle: privat

Erster Roman des Musikers und Komponisten Ralf Böcker aus Plettenberg

Thomas Bruno Hesse ist ein junger, begnadeter Organist – in einem Dorf im Sauerland. Seine Kunst treibt ihn hinaus aus der Provinz. Er wählt einen Weg, der ihn mit sich selbst konfrontiert, stürzt sich ins pralle Leben, in die Tiefen der Musik und in die mächtigen Strudel der letzten Fragen, um seine Antwort zu finden. Unterwegs begegnet er Waldgeistern, Siddhartha, Kindersoldaten und Nina. Er spielt das C seines Lebens. Und dann tritt er vor den Spiegel seines vermeintlichen Selbst. So die Kurzbeschreibung des Romans von Damian Maria Rabe, alias Ralf Böcker, der in der Industriestadt Plettenberg aufgewachsen ist. Schon als 16-Jähriger tourte er als Straßenmusiker durch Europa. Nach dem Abitur machte er eine Orgelbau-Lehre. Heute ist er Musiklehrer für diverse Instrumente, Komponist vieler Genres sowie Bandleader und Freelancer für Bands in ganz Deutschland und international. Seit 2022 lebt und arbeitet Ralf Böcker als Jazzmusiker und klassischer Komponist in Washington D.C., USA. Neben seiner Musikertätigkeit schreibt Ralf Böcker Novellen, Kinderbuchgeschichten und Lyrik. „Hesse geht“ ist sein erster Roman.

Anfang November haben wir mit Ralf Böcker ein Video-Interview geführt.

WOLL: Herr Böcker, was hat Sie inspiriert, einen Roman zu schreiben. Woher stammen die Geschichten, Stories und Motive für den Roman „Hesse geht“?

Ralf Böcker: Seit meiner Jugend war es eine fixe Idee, einen dicken und großen Roman zu schreiben. Aber erst mit Mitte 40 hatte ich den Mut, die Energie und vor allen Dingen die zündende Idee für den Stoff eines Romans. Da die Geschichten, die ich verwendet habe, sehr vielschichtig und umfangreich sind, war die Recherche unfassbar zeitraubend. Für mich eine völlig neue Erfahrung. Letztendlich führte es dazu, dass ich eine komplette Regalwand mit Büchern zusammenkaufte, um in einzelne Themen noch tiefer einzusteigen.

WOLL: Wie lange haben Sie gebraucht, bis der Roman fertig war, der jetzt im Sauerländer WOLL-Verlag erschienen ist?

Ralf Böcker: Für das Schreiben genau zwei Jahre.

WOLL: Wo haben Sie das schriftstellerische Handwerk gelernt? Haben Sie Vorbilder?

Ralf Böcker: Als Autor bin ich Autodidakt, schreibe aber seit meiner Jugend Kurzgeschichten und Gedichte. Vorbilder? In dem Sinne, dass ich sprachliches Handwerk von anderen Autoren imitiere, keine. Doch gibt es Einflüsse von den ganz Großen wie Thomas Mann, Charles Bukowski, Hemingway oder Hölderlin.

WOLL: Was ist der Inhalt des Romans? Gibt es einen Protagonisten in dem Buch, den Sie besonders mögen und eine Geschichte, die Sie am besten finden?

Ralf Böcker: Ich möchte nicht spoilern und jetzt den gesamten Inhalt des Romans wiedergeben. Grob ist es die Geschichte eines jungen Mannes, der sich auf der Suche nach dem Sinn seines Daseins befindet. Seine Intelligenz und seine Emotionen stellen ihm dabei oft genug ein Bein. Die besten Darsteller in dem Buch? Natürlich liegt mir Hesse selbst am meisten am Herzen, aber auch sehr nette und unterhaltsame Sidekicks sind in dem Roman unterwegs. Die beste Geschichte? Absolut die, in der sich der arrogante Hesse bei einem für ihn traurigen und sterbenslangweiligen Haareschneiden mit der Friseurin unterhält. Aber auch die Herstellung seines großen kompositorischen Werkes ist sehr amüsant.

WOLL: Hat der Roman eine allgemeingültige Botschaft?

Ralf Böcker: Das kann ich so nicht sagen. Jeder Leser würde da bestimmt etwas anderes für sich finden. Aber das Lachen über sich und das Leben und die Angelegenheit der Liebe ist möglicherweise die wichtigste Message.

WOLL: Was ist für Sie ein gutes Buch?

Ralf Böcker: Ein gutes Buch ist unabhängig vom Genre fesselnd, eins bei dem ich tief in die Story eintauchen kann.

WOLL: Sie sind im Sauerland geboren und aufgewachsen. Wie viel Sauerland steckt heute noch in Ihnen? Was bedeutet Heimat für Sie?

Ralf Böcker: Heimat bedeutet für mich sich-zu-hause-zu-fühlen, und das ist auch abhängig von Personen. Da ich viel umgezogen bin, jetzt in den USA wohne, hat Heimat nicht viel mit dem jeweiligen Ort zu tun. Selbstverständlich bin ich trotzdem eine sturer, wortkarger und sehr schlauer Sauerländer geblieben.

WOLL: Sie sind ein erfolgreicher Musiker und Komponist. Was ist bisher Ihre größte Leistung?

Ralf Böcker: Was die Musik betrifft, bin ich stolz, annähernd fünfhundert Stücke komponiert zu haben, Jazz und Klassik. Musik ist meine Berufung und über die ganzen Jahrzehnte habe ich mit großartigen Musikern zusammengearbeitet. Meine größte Leistung als Autor ist dieser Roman!

WOLL: Was wünschen Sie sich für die Zukunft, in Bezug auf den Roman und allgemein?

Ralf Böcker: Frieden im Allgemeinen und für jeden Einzelnen. Ich habe gelernt: Wenn man über sich selbst schmunzeln oder sogar lachen kann, sich nicht allzu ernst nimmt, den anderen und das andere Land respektiert, dass man dann sehr weit kommen kann. Ich wünsche mir, dass der Roman von sehr vielen Menschen gelesen und für gut befunden wird und dass meine Leser sich in dem Roman verlieren können, um dann kräftiger und weiser wieder herauszukommen.

Damian Maria Rabe: HESSE GEHT

  • Umfang: 464 Seiten
  • ISBN 978-3948496678

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