Risikobereitschaft und 50 Jahre Wachstum

Die Franz Trippe GmbH aus Kückelheim

Zwei Mann, eine Planierraupe, Risikobereitschaft und viel Gründergeist – das waren die Anfänge des auf Wachstumskurs liegenden Familienunternehmens Franz Trippe GmbH mit seinen Wurzeln in Kückelheim, das heute unter anderem für komplexe und große Bauprojekte verantwortlich zeichnet und in diesem Jahr sein 50-jähriges Betriebsjubiläum feiert.

Gründungsvater Franz Trippe, mittlerweile mit 79 Jahren der „Senior“ des heutigen Unternehmens, gelernter Schlosser mit Meistertitel und Straßenbauer-Meister, und sein damaliger Partner Theo Brüning machten am 1. März 1972 mit einem ersten Projekt, der Rodung zum Ausbau eines Skihanges unterhalb der Schmallenberger Höhe, die ersten Spatenstiche für ein Bauunternehmen, das heute ganze Autobahnabschnitte oder Tunnelbauarbeiten mitrealisiert. Trippe und Brüning trafen den Nerv der Zeit, in der Tiefbau- und Wegebauarbeiten gefragt waren, und konnten das Unternehmen durch ihren gewagten Schritt kontinuierlich ausbauen, Mitarbeiter einstellen, neue Maschinen und einen ersten Betriebshof in Schmallenberg ankaufen. Schon nach den ersten drei Jahren arbeiteten fünf Mitarbeiter für sie und das Unternehmen fiel im Schmallenberger Sauerland durch seine Zuverlässigkeit und unkomplizierte Arbeitsweise auf. Die Bodenständigkeit der Sauerländer kam und kommt bei ihren Kunden gut an – und vergrößerte nach und nach den Wirkungskreis des Unternehmens.

In den achtziger Jahren änderte sich der Schwerpunkt der Firma auf den Straßenbau und vor allem auf die Errichtung neuer Lärmschutzwälle hin. Schon 1980 zog das Unternehmen einen ersten Millionenauftrag bei Meinerzhagen an Land, auch wenn die Entfernung zum Heimatort der Firma eine große Herausforderung für alle Beteiligten wurde. Dennoch packte die „Trippe-Truppe“ das Projekt an und lieferte zur vollsten Zufriedenheit der Auftraggeber. Denn der Zusammenhalt im Team und zwischen Führungsetage und Mitarbeitern ist bei der Franz
Trippe GmbH bis heute eines der Erfolgsgeheimnisse, das nicht nur bei morgendlichen Treffen und Besprechungen auf dem Betriebshof gelebt wird, sondern auch bei Feiern und Schützenfesten im Kollegenkreis. Heute arbeiten rund 100 Mitarbeiter in der Franz Trippe GmbH und im angeschlossenen Fuhrunternehmen.

1989 entschieden sich die Gründer Brüning und Trippe, getrennte Wege zu gehen, und die bis heute erfolgreiche Franz Trippe GmbH samt einprägsamem Logo entstand. Zehn Jahre später wechselte die Franz Trippe GmbH ihren Standort zu einem größeren, moderneren und neu gebauten Betriebshof ganz in der Nähe des alten.

Einer der größten Meilensteine, an die sich Franz Trippe senior und sein Sohn Stefan (53), der schon als Kind gerne mit zu den Baustellen fuhr und 2002 ins Unternehmen eingestiegen ist, erinnern, ist die komplexe und spannende Arbeit am Wellersbergtunnel bei Siegen, die das Unternehmen organisatorisch forderte, aber auch neue Impulse in seiner Arbeit setzen konnte. In die Phase der ersten gemeinsamen Projekte von Vater und Sohn fällt die Beteiligung am Autobahngroßprojekt zum Lückenschluss der A4 zwischen Wenden und Kreuztal. Stefan Trippe wird vermutlich nicht die letzte Generation der Familie im Unternehmen sein, denn sein jüngster Sohn (22), nach dem Großvater Franz benannt, unternimmt bereits in der Meisterschule die Schritte, um in Zukunft die Geschicke der Firma verantwortungsbewusst für Unternehmen und Mitarbeiter leiten zu können.

Dass nicht nur das Unternehmen, sondern vor allem auch die Familie Trippe stark im Schmallenberger Sauerland verwurzelt ist, hat Familienforscher Gerhard herausgefunden und einen ersten Trippe 1798 mit Namen Peter ausgemacht. Der Familienname geht auf den mittelalterlichen Beruf des Trippenmachers zurück, der eine Art „Stöckelschuh“ aus Holz zum Unterschnallen fertigte, um die wertvollen Lederschuhe vor Matsch und Feuchtigkeit zu schützen – also liegt offenbar schon im Namen das Bestreben, Menschen beim möglichst komfortablen Zurücklegen von Wegstrecken zu unterstützen und handwerklich tätig zu sein – mit Holzsandalen oder eben mit perfekt gearbeiteten Straßen.

Heute realisiert das Unternehmen Projekte im Straßen-, Tief- und Landschaftsbau, beim Baustoffrecycling und dem Erschließen privater oder gewerblicher Grundstücke. Immer dabei sind modernste Technik, von Vermessungstechniken über 3D-Technologien oder bis zu fernsteuerbaren Baggern, und vor allem die gut ausgebildete und motivierte „TrippeTruppe“, der sich alle drei Generationen der Familie Trippe verpflichtet fühlen, denn ohne ihre Mitarbeiter wäre die 50-jährige Unternehmensgeschichte, bei allen Tiefen, die es durchaus nicht nur im Tiefbau gegeben hat, unterm Strich nicht so erfolgreich verlaufen.

Zukunftssorgen plagen das Unternehmen nicht. Die Franz Trippe GmbH ist ständig dabei, durch konstante Ausbildungsbemühungen ihren Mitarbeiterstamm zu festigen und wachsen zu lassen, auch wenn der Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft angekommen ist und natürlich aufmerksam beobachtet werden muss. Doch Wachstum um jeden Preis, mit dem Verlust der Perspektive auf den Zusammenhalt im Unternehmen, ist für die Trippes kein Thema. Bis heute kann die Franz Trippe GmbH ihren Ruf als zuverlässiger Partner, attraktiver Arbeitgeber und engagierter Ausbildungsbetrieb halten und blickt zufrieden und mit Optimismus auf die nächsten 50 Jahre ihrer Unternehmensentwicklung weit über das Schmallenberger Sauerland hinaus.