Riesenhirsche, Auerochsen und wollhaarige Mammuts

Im Sauerland-Museum eröffnet die Sonderausstellung „Eiszeit – Leben im Extrem“

Eine Jahresdurchschnittstemperatur von minus 5 Grad in Mitteleuropa, das ist heute unvorstellbar. Doch das ist die Temperatur im Arnsberger Sauerland-Museum – die Sonderausstellung „Eiszeit – Leben im Extrem“ führt zurück in diese bitterkalte Zeit, die etwa 20.000 Jahre zurückliegt.

Quelle: Sauerland-Museum

Die Ausstellung, deren Beginn eigentlich für Mitte November angesetzt war, öffnet heute, am 9. März ihre Pforten. Wenn Sie einen Besuch planen, können Sie sich ein Zeitfenster reservieren. Zurzeit ist ein Museumsbesuch nur mit Voranmeldung (Zeitticket) möglich. Ab Dienstag, dem 9. März, können Sie zu den Öffnungszeiten des Museums telefonisch ein Zeitticket reservieren unter 02931/94-4444. Oder schreiben Sie eine Mail an  sauerlandmuseum@hochsauerlandkreis.de mit Ihren Wunschdaten; Sie erhalten so schnell wie möglich eine Bestätigung. Die Sonderausstellung „Eiszeit – Leben im Extrem“ wird bis zum 4. Juli verlängert.

43.000 Jahre altes Mammut

Das Landschaftsbild der Eiszeit war von Gletschern und großen Säugetieren geprägt. So werden auch in der Ausstellung Riesenhirsche, Wollhaarmammuts und -nashörner, Auerochsen und Steppenbisons in Originalgröße präsentiert. Die beeindruckenden Exponate versprechen in jedem Fall in den Nacken gereckte Hälse und große Augen: Ein Höhepunkt ist das 43.000 Jahre alte „Ahlener Mammut“, es misst stolze 5,50 Meter Länge und 3,25 Meter Breite. Sein Skelett wurde im Sauerland-Museum in mühevoller Kleinstarbeit nahezu vollständig aufgebaut. Entdeckt wurde das große Tier 1910 bei Grabungen in einer Tongrube in Ahlen im Kreis Warendorf, wo es im sumpfigen Gelände steckengeblieben und verendet war. Eine Rarität – bedenkt man, dass meist nur vereinzelte Knochen und Zähne von Mammuts gefunden werden. Zur Verfügung gestellt wird das Skelett, das von einem etwa 40 Jahre alten Bullen stammt, vom Geomuseum der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Nachgebaute Jagdhütte aus Knochen

Interessant ist neben den ausgestorbenen Arten aus der Eiszeit die Lebensweise der Menschen, die auf der Suche nach Nahrung auch Tiere jagten und in Höhlen, Zelten oder einfachen Hütten nach Schutz vor der Kälte suchten. Um dies den Besuchern des Sauerland-Museums zugänglich zu machen, wurde eine Jagdhütte aus Mammutknochen nachgebaut. Auch täuschend echt modellierte Neandertalfiguren veranschaulichen, wie die Menschen in der Eiszeit überlebt haben.

Vorab stellt das Museumsteam in kurzen Videoclips ihre Lieblingsobjekte aus der Ausstellung vor. Beeindruckt hat Monika Jansen vor allem der anpassungsfähige Eisfuchs mit seinem weißen, dichten Fell – „ein Überlebenskünstler“, wie sie sagt, den man heute noch als Polarfuchs kennt. Karin Fischer aus dem Marketing schwärmt von den kleinen Berglemmingen, die man zwischen den Riesen der Eiszeit erst einmal suchen muss.

Weitere Informationen unter: www.sauerland-museum.de.