Quelle: Dorothee Wiese
Foto (links nach rechts): 1. Reihe – Sonja Kielhorn (Bad Sassendorf), Julia Ringl (Velbert), Mareike Kordes (Medebach) – 2. Reihe von links nach rechts: Frederike Hemmer (Erwitte), Sandra Vogt (Bad Sassendorf), Hannah Raschke (Battenberg), Marlene Wulf (Werl), Helena Minten (Warstein), komm. Schulleitung Renate Jaschke, Simon Rettler (Meschede) – 3. Reihe von links nach rechts: Klassenlehrer Carsten Renner, Johannes Babilon (Eslohe), Jan Hötger (Balve), Eric Kleinsorge (Winterberg), Steffen Peck (Möhnesee), Manuel Göbel (Bad Sassendorf), Wilhelm Gockel (Paderborn) – 4. Reihen von links nach rechts: Thorben Hoffmann (Gevelsberg), Hannes Beste (Schmallenberg), Jonathan Hauenschild (Menden), Matthias Vollmers (Schmallenberg), Niklas Wrede (Eslohe), Joris Mühlenschmidt (Unna), Stephan Bals (Brilon), Simon Dielenhein (Hallenberg), Justus Kaup (Oberense) – Foto: Dorothee Wiese
Die Fachschule für Agrarwirtschaft in Meschede verabschiedete am 05. Juli 2024 in einer feierlichen Abschlussveranstaltung 24 „Staatlich geprüfte Agrarbetriebswirte und Agrarbetriebswirtinnen“ – „Bachelor Professional in Agrarwirtschaft“.
16 Absolventen und 8 Absolventinnen der Fachschule für Agrarwirtschaft in Meschede erhielten Ihren Titel „Staatlich geprüfter Agrarbetriebswirt“ sowie „Staatlich geprüfte Agrarbetriebswirtin“ und damit ihre Berufsbezeichnung „Bachelor Professional in Agrarwirtschaft“. Alle Absolventen und Absolventinnen starten nun Ihre berufliche Karriere in landwirtschaftlichen Unternehmen oder im Agribusiness! 21 Studierende des 1. Fachschuljahres erhielten darüber hinaus ihr Versetzungszeugnis in das 2. Fachschuljahr.
Schlüsselkompetenzen für Landwirte
Die Studierenden haben sich mit dem Besuch der Fachschule in Meschede für eine berufliche Weiterbildung nach ihrer Ausbildung zum Landwirt/zur Landwirtin entschieden, deren klarer Fokus auf Praxisorientierung und Berufsbezug liegt. Vielseitige Themenfelder der Agrarwirtschaft wie Unternehmensführung und Marktwirtschaft, Agrarrecht, Tierhaltung, Pflanzenbau und Natur- und Umweltschutz sowie Politik, Kommunikation und Englisch stehen im Blickpunkt des Fachschulunterrichtes. Die Unterrichtsinhalte sichern den Studierenden fachliche Schlüsselkompetenzen. Der Erwerb ausgewählter digitaler Schlüsselkompetenzen erfolgt während der Studienzeit durch Nutzung eines Lernmanagement-systems sowie aktueller digitale Unterrichtsformate mit praxisorientierten Anwendungen.
Die 100% Freude der Absolventen/innen über ihr berufliches Weiterkommen stand eindeutig im Mittelpunkt der feierlichen Abschlussveranstaltung am 05.07.2024 in der Aula des Berufskollegs in Meschede. Zur Übergabe der Examensurkunden und Zeugnisse begrüßte die Schulleiterin der Fachschule für Agrarwirtschaft Renate Jaschke die Absolventen mit ihren Eltern, Verwandten und Freunden.
Pure Freude
Ebenso überbrachten Vertreter und Vertreterinnen aus Politik, Haupt- und Ehrenamt der Landwirtschaftskammer Grußworte und Glückwünsche. Der Schulleiter des BK Meschede des HSK sowie Vertreter des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes e.V. und Vertreterinnen der regionalen Landfrauenverbände waren ebenso Gäste der Veranstaltung.
Frau Hiltrud Schmidt als 1. stellvertretende Landrätin des HSK übermittelte zunächst die Glückwünsche des Landrats und der gesamten Verwaltung und bekräftigte die Verbundenheit des Hochsauerlandkreises zur Fachschule für Agrarwirtschaft in Meschede. Sie stellte heraus, dass der Abschluss als Staatlich geprüfte/er Agrarbetriebswirt/in ein wichtiger
Meilenstein für die berufliche Laufbahn der jungen Menschen darstelle. Mit Fokus auf die Zukunftsfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe in der Region stellte Sie heraus, dass die Landwirtschaft vor großen Herausforderungen – sei es der Klimawandel, die Digitalisierung oder der Strukturwandel stehe. Als Agrarbetriebswirte sind die Absolventen gut gerüstet, um diese Herausforderungen anzunehmen. Die erworbenen Kenntnisse in Betriebswirtschaft, Produktionstechnik und Nachhaltigkeit werden dazu beitragen die landwirtschaftlichen Betriebe in der Region zu sichern.
Sie stellte fest, dass die jungen Agrarbetriebswirte und Agrarbetriebswirtinnen damit die Zukunft der Landwirtschaft darstellen und forderte die Absolventen und Absolventinnen auf, mit Selbstbewusstsein und Engagement ihren Weg zu gehen und dabei eigene Ideen und Innovationen einzubringen, um die Branche voranzubringen.
Engagement und Fackompetenz
Inhaltsstarke Grußworte und Glückwünsche richtete Herr Markus Reher in seiner Funktion als Geschäftsbereichsleiter der Abteilung 4 (Berufsbildung und Fachschulen) der Landwirtschaftskammer NRW an die Absolventen und Absolventinnen des Jahrganges 2024.
Er dankte zunächst, an der Abschlussveranstaltung teilnehmen zu können und gratulierte den jungen staatlich geprüften Agrarbetriebswirten und Agrarbetriebswirtinnen. Die Studierendenleistungen verdienen Anerkennung und zeugen von Engagement und Fachkompetenz.
Er eröffnete sein Grußwort mit der Aussage: „Eine Aktion ist besser als Gleichgültigkeit“ und sprach in diesem Zusammenhang die Herausforderungen, die der Generation Z, zu der die Absolventen und Absolventinnen gehören, an: Klimawandel, nachhaltige Wirtschaftsweisen, Erzeugung gesunder Lebensmittel, Digitalität, Protestkultur. Die jungen Agrarier sollten sich klar darüber sein, dass die Landwirtschaft systemrelevant ist und eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft spiele. Landwirtschaft sei nicht nur ein Wirtschaftszweig, sondern auch ein identitätsstiftender Beruf. Junge Agrarbetriebswirte und Agrarbetriebswirtinnen übernehmen Verantwortung, tragen dazu bei, die grünen Berufe weiterzuentwickeln und zukunftssicher für die kommenden Generationen zu gestalten. Diese Zukunftsfähigkeit hänge auch vom Selbstbewusstsein der Protagonisten ab. Die Absolventen und Absolventinnen seien die Zukunft der Branche und ihre Zusammenarbeit mit Politik und Gesellschaft sei entscheidend. Die Komplexität der Handlungsoptionen erfordere kluge Entscheidungen und sachliche Argumentation in polarisierenden Zeiten.
Herausforderungen meistern
Der Geschäftsführer der Kreisstellen HSK, OE und SiWi der Landwirtschaftskammer NRW, Herr Dr. Alfred Gerken sprach ebenso seine Glückwünsche an die erfolgreichen Agrarbetriebswirte und Agrarbetriebswirtinnen aus. In seinem Grußwort stellte er zunächst die starke Verbindung der Landwirtschaftskammer in Meschede und der Fachschule heraus. Die Zusammenarbeit schaffe gute Kontakte der Absolventen und Absolventinnen zur Offizialberatung der Landwirtschaftskammer NRW und biete damit einen fundierten und praxisnahen fachlichen Austausch, der für die Studienabgänger eine wichtige Unterstützung bei komplexen Betriebsentscheidungen darstelle. Er ermunterte die jungen Menschen, stolz auf das Erreichte zu sein und sich mutig für die eigenen Überzeugungen einzusetzen. Sein Fazit lautete: vielfältige Herausforderungen in außergewöhnlichen Zeiten meistern – dies präge unsere derzeitige Situation in der Agrarbranche und darüber hinaus. Dialog, Kommunikation und Wertschätzung seien hier wesentliche Erfolgsgaranten, die aktuellen Aufgaben im Fokus der Nachhaltigkeit zu bewältigen!
Die Kreislandwirtin des Hochsauerlandkreises Frau Brigitte Wullenweber beglückwünschte die erfolgreichen Absolventen und Absolventinnen zunächst ganz herzlich. Sie hielt ein Plädoyer für die aktive Landwirtschaft in der Region und hob hervor, wie facettenreich die Agrarwirtschaft sei und welche vielfältigen und individuellen Gestaltungsmöglichkeiten jedem landwirtschaftlichen Unternehmer und jeder landwirtschaftlichen Unternehmerin offen ständen. Sie machte aber auch deutlich, dass die Einflussgrößen Klima, Gesellschaft, Politik und Bürokratismus die Entscheidungsträger auf den landwirtschaftlichen Höfen unter Druck setzen und gesundheitliche Beeinträchtigungen auch schon in der jungen Generation anzutreffen wären.
Ihre Empfehlung: die „Alltagstretmühle“ auf dem landwirtschaftlichen Betrieb durchbrechen und mit einem Hobby, mit Familie und Freunden Ausgleiche schaffen sowie mit Engagement im Ehrenamt die eigene Denkweise erweitern.
„Alltagstretmühle“ durchbrechen
Anschließend lenkte die Schulleiterin Frau Renate Jaschke in ihrer Ansprache noch einmal den Blick auf das abgelaufene Schuljahr und thematisierte die aktuellen Herausforderungen, die mit verstärkter Digitalisierung, dem Einzug der Künstlichen Intelligenz in der Weiterbildung und der Agrarbranche zu bewältigen seien. Sie hob hervor, dass zur Leitung eines landwirtschaftlichen Unternehmens bzw. zur Wahrnehmung verantwortungsvoller Tätigkeiten in Agrarunternehmen, im Agrarbusiness oder in Agrarbehörden der berufsorientierte, fachliche Kompetenzerwerb sowie der Erwerb digitaler Schlüsselkompetenzen im Fokus des Fachschulunterrichts stehe. Aufgrund der Vielschichtigkeit der Unterrichtsthemen in der Weiterbildung zum staatlich geprüften Agrarbetriebswirt/zur staatlich geprüften Agrarbetriebswirtin und der sich ergebenden interessanten Fragestellungen, leisten Unterrichtsformate wie Expertenrunden und Betriebsexkursionen zu ausgewählten Themen wichtige Säulen des berufsorientierten Fachschulunterrichtes.
Auf dem Weg zu neuen beruflichen und persönlichen Zielen bestärkte die Schulleiterin R. Jaschke die Anwesenden in ihren Fähigkeiten neugierig und kreativ zu bleiben, auf Chancen und Risiken einen kritischen Blick zu werfen, um nachhaltige Entscheidungen zu treffen, auch das kollegiale sowie das familiäre Netzwerk zu pflegen und zu nutzen und mit Offenheit und Zuversicht ihre beruflichen Vorhaben anzugehen.
Netzwerk nutzen
Eine sehr persönliche Note brachte das Lehrerteam mit Frau Dr. Christine Friedrich (Fachlehrerin Tierhaltung), mit Herrn Carsten Renner (Fachlehrer Pflanzenbau, Natur- und Umweltschutz sowie Mitarbeiterführung) und mit Frau Anne Ludwig (Fachlehrerin Kommunikation und Englisch ) für die Absolventen und Absolventinnen 2024 in die Abschlussveranstaltung. Sie verabschiedeten die Studierenden und zeigten vielfältige Impressionen aus den gemeinsamen Schuljahren 2022/23 und 2023/24. Festgehalten in einer für jeden Absolventen individuellen und amüsanten Fotoreihe, begleitete das Lehrerteam die festliche Zeugnisausgabe.
Die Schlussworte gestalteten der Schülersprecher des 2. Fachschuljahres Herr Simon Dielenhein mit Unterstützung seines Stellvertreters Herr Justus Kaup. Sie kommentierten ausgewählte Highlights aus der Schulzeit des Abschlussjahrganges 2024 und verabschiedete sich mit einem umfassenden und humorvollen Dank bei allen Lehrern und Lehrerinnen.