Philosophie der Kontinuität

Quelle: Jan Stratmann

SC Neheim setzt auf Talente aus der Region

Der SC Neheim geht in der kommenden Spielzeit in seine fünfte Saison in der Fußball-Westfalenliga. Eine solch lange Klassenzugehörigkeit zum westfälischen Unterhaus ist im Binnerfeld keineswegs selbstverständlich. Zuvor war der SC elf Jahre Landesligist. Die Zugehörigkeit zur damaligen Verbandsliga währte von 2003 bis 2005 für nur fünf Jahre nach dem Aufstieg.

Beim Arnsberger Stadtteilklub wird dabei auf eine Philosophie der Kontinuität gesetzt. Sowohl die Vorstandsriege um den 1. Vorsitzenden und 2. Vorsitzenden Paul Senske und Hans-Georg „Tua“ Schweineberg ist zum Teil schon Jahrzehnte im Amt, ebenso wie Mitglieder des Trainer- und Betreuerteams. Cheftrainer Alexander Bruchhage ist seit dem 1. Juli 2012 für die sportlichen Geschicke des SC verantwortlich. Im dritten Jahr assistiert ihm nun Sebastian Rötz als Co-Trainer. Auch im Kader gibt es viele Konstanten wie Torwart Justin Schröter, Kapitän Oliver Busch, Gianluca Greco, Patrick Nettesheim, Riad Xhaka, Burak Yavuz oder Mahmut Yavuzaslan, die schon lange als Säulen das Spiel des SC prägen. Trotz aller Beständigkeit gibt das Trainerduo auch jungen Talenten immer wieder eine Chance. „Die Jungs dürfen Fehler machen“, erklärt Bruchhage. Mit Joshua Becker, Philipp Ratz (beide SV Westfalia Soest/A-Jugend), Justin Scierski (Westfalia Rhynern/A-Jugend) und Tobias Szymura (SV Lippstadt 08 A-Jugend) fanden hoffnungsvolle Talente den Weg ins Binnerfeld, die sich in ihrem ersten Seniorenjahr auf hohem Niveau im Amateurfußball etablieren möchten. Beim SC wissen sie, dass sie Einsatzzeiten erhalten.

Spieler aus der Nähe

Andersherum kann es auch mal sein, dass jemand auf der Bank bleibt, obwohl er im Spiel zuvor zwei Tore gemacht hat. „Das liegt an dann an der taktischen Ausrichtung. Es wird immer wieder Überraschungen geben“, sagt Bruchhage. Bei der Auswahl der Zugänge schauen die Neheimer Verantwortlichen, zu denen auch Sportdirektor Udo Borggrewe gehört, dass sie charakterlich zum familiär geführten Verein passen und möglichst Bezug zum SC haben. „Vier der fünf Neuen haben eine Neheimer Vergangenheit. Der fünfte ist Justin Scierski aus Hamm. Das sind rund 30 Kilometer. Das ist der Radius, aus dem wir schöpfen. Bei mir gibt es das nicht, dass wir teure Spieler von weit weg verpflichten“, sagt Bruchhage. Bruchhage ist als gebürtiger Arnsberger selbst ein Kind des Sauerlandes.

Mit der Saison 2020/2021 trägt der SC Neheim seine Heimspiele auf einem neuen Kunstrasenbelag aus. Dazu gibt es eine neue Tribüne. „Wir haben jetzt ein richtiges Schmuckkästchen“, sagt der Vereinsvorsitzende Senske. Er freut sich auf die Duelle mit den Klubs aus dem Ruhrgebiet in der Westfalenliga Staffel 2. Hier hält der SC Neheim als ranghöchstes Team des Fußballkreises Arnsberg die Fahne des Sauerlandes zusammen mit Iserlohn, Dröschede, Gerlingen und Lennestadt hoch. Nachdem die SG Finnentrop/Bamenohl aufgestiegen ist, gibt es hier auch einen internen Wettstreit um die beste Sauerländer Mannschaft in der Liga.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag ist vor Saisonbeginn im Fußball-Magazin WOLL Pott’s Blitz erschienen.