Per Singlespeed durchs Sauerland

Seit August 2023 bin ich stolzer Besitzer eines knallroten Fuji Feather, einem Singlespeed-Rad, also einem Fahrrad ohne Gangschaltung. Gegenüber dem klassischen Drahtesel bringt ein Singlespeed neben einer Reihe an Vorteilen auch eine neue Art des Minimalismus mit sich. Wo wenig dran ist, kann nicht viel kaputt gehen: Wartungs- und Reparaturkosten eines Singlespeed sind niedrig. Auf eine Gangschaltung wird verzichtet, weshalb Umwerfer, Kettenblätter und teure Schaltmechanik fehlen. Stattdessen wird beim Fahren auf Körpereinsatz und Kraft gesetzt. Ich habe mich bewusst für ein Singlespeed entschieden, weil ich einfach losfahren kann, ohne mir Gedanken über den richtigen Gang machen zu müssen. Auf geraden Strecken wie dem SauerlandRadring spielt das 1-Gang-Rad seine Vorteile aus: Während andere Radfahrer noch schalten, bin ich schon an ihnen vorbeigezogen.  

Herausforderung Anstiege und Berge

Das Sauerland ist aber auch das Land der tausend Berge. Berge stellen für ein Singlespeed durchaus eine Herausforderung dar. Leichte Anstiege sind im Wiegetritt einfach zu schaffen. Wird es steiler, kommt das ganglose Fahrrad an seine Grenzen. Bei zu starken Anstiegen steige ich ab, schiebe das Rad und fahre, oben angekommen, weiter. Kein Problem! Alles eine Sache der inneren Einstellung! Was ich am Singlespeed liebe, ist die Philosophie, denn dieser Fahrradtyp ist auf das Minimale begrenzt und das spiegelt sich in einem Gefühl von Freiheit wieder. Keine Sorge um den nächsten Gang oder komplizierte Technik, es geht nur ums Radfahren in seiner ursprünglichen Form. Von Schmallenberg nach Lennestadt, das sind rund 29 Kilometer, werden mit Singlespeed durchschnittlich 65 bis 90 Minuten benötigt, da man nur in die Pedale treten muss. Flink wie ein Fuchs bin ich mit meinem Fuji Feather unterwegs. Auf dem Markt gibt es neben Rennrädern auch Mountainbikes, Tourenräder und Gravelbikes, die Singlespeed-Fahrräder sind. Es ist also möglich, in ganz unterschiedlichen Geländearten mit nur einem Gang unterwegs zu sein. Wer ein Fahrrad mit Gangschaltung hat, kann es durch ein Kit zu einem Singlespeed umrüsten.

Fazit

Das Fahren mit einem Singlespeed im bergreichen Sauerland macht Spaß. Man genießt die Natur und kann sich auf das Wesentliche, nämlich das Radfahren, konzentrieren, statt von einem Gang in den nächsten schalten zu müssen. Mir gefällt vor allem der Minimalismus und die dadurch entstehende Wartungsfreiheit, Schnelligkeit und das Freiheitsgefühl dieses Fahrradtyps.