Panama in Bamenohl: Kindergarten der Träume

Quelle: Kindergarten Panama

Der Kindergarten Panama, eine von einem Elternverein betriebene Einrichtung, bietet dank großem ehrenamtlichen Engagement und einem multiprofessionellen Team seinen kleinen Besucherinnen und Besuchern eine liebevolle Umgebung zum Spielen, Lernen und Wachsen.

Als ich den Kindergarten Panama besuche, liegt ein nebelverhangener Herbstmorgen über dem Sauerland. Ein dichter weißer Schleier hüllt die Landschaft ein, doch schon von Weitem leuchten mir die bunten Buchstaben an der Fassade der Einrichtung entgegen: PANAMA. Wer Janoschs Bücher kennt, weiß, dass es hier nach Bananen duftet und das Glück zuhause ist. Beim Betreten des weitläufigen Gebäudes kann ich zwar keine gelben Früchte riechen, doch das vielzitierte Glück scheint hier tatsächlich ein Zuhause gefunden zu haben.

Im weitläufigen, bunt gestalteten Flurbereich der Einrichtung, die im Laufe der Jahre immer wieder erweitert wurde, begrüßen mich herzlich Ruth Schulte, Leiterin des Kindergartens, und Ramona Rörig, ihre Stellvertreterin. Ruth erklärt: „Hier befindet sich tatsächlich der Lieblingsort vieler unserer 71 Kinder. Denn hier steht unsere Feuerwehr.“ Das ist ja besser als der Duft nach Bananen – ein riesengroßes aus Holz gebautes Feuerwehrauto hat seinen Platz mitten im Zentrum der Einrichtung und lädt zum Spielen, Klettern und Toben ein. Hier treffen sich Tiger, Tigerenten, Frösche und Bären – so heißen die altersgemischten Gruppen, inspiriert von Janoschs zauberhafter Geschichte. „Ich bin viel lieber im Bällebad oder fahre mit unseren Fahrzeugen“, erzählt die 4-jährige Lina fröhlich, während der 5-jährige Tobias doch lieber draußen auf dem großen Spielplatz ist: „Da kann man rutschen, schaukeln, klettern und im Sand spielen. Aber wenn es zu viel regnet, gehen wir in die Turnhalle und machen dort Sport.“Multiprofessionelles Team bietet abwechslungsreiche AngeboteRamona Rörig lacht: „Ja, Bewegung bereitet den Kindern viel Freude. Aus diesem Grunde sind wir auch ‚anerkannter Bewegungskindergarten‘ geworden. Aktuell arbeiten wir daran, zusätzlich einen weiteren Schwerpunkt auf die Ernährung zu legen, um ein ‚anerkannter Bewegungskindergarten mit dem Plus Ernährung‘ zu werden. Doch nicht nur die körperliche Aktivität steht im Fokus. Auch die Sprachförderung ist uns sehr wichtig. Als ‚Sprach-Kita‘ haben wir eine spezielle Sprachförderkraft, die sich gezielt um die Sprachentwicklung der Kinder kümmert und ihr Wissen auch an das Erzieherteam weitergibt.“ Ruth Schulte ergänzt: „Vier unserer Erzieherinnen haben internationale Wurzeln und kommen aus der Türkei, Polen und Russland. Das hilft uns oft, wenn es um das Verständnis und die Übersetzung von Alltagsproblemen geht.“
Das multiprofessionelle Team arbeitet Hand in Hand, um den Kindern die bestmögliche Betreuung zu bieten, bei der die kindlichen Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen. „Insgesamt haben wir hier zwölf Erzieherinnen, eine Anerkennungspraktikantin, eine Kinderkrankenschwester, eine Hauswirtschaftskraft und eine Alltagshelferin im Einsatz. Unterstützt werden wir zudem von zwei Raumpflegerinnen und einem Hausmeister.“

Großen Wert legt das Team auch auf ihre Kooperationspartner wie den Bamenohler Fußballverein, die kefb (Katholische Erwachsenen- und Familienbildung), Kompass, Aufwind, die Polizei und – natürlich – die Feuerwehr, die regelmäßig spannende Aktionen mit den Kindergartenkindern durchführen oder für die Eltern als Ansprechpartner fungieren.

Als Familienzentrum gemeinsam mit dem Elternverein den Kindergarten gestalten

Als Familienzentrum ist es dem Team des Kindergartens Panama ein Anliegen, Angebote für die ganze Familie zu schaffen. Dazu gehören Eltern-Kind-Kurse, Beratungsangebote oder gemeinsame Familienausflüge zum Bauernhof oder einen Waldbesuch mit einer Waldpädagogin.

Gleichzeitig ist die Einrichtung auf das ehrenamtliche Engagement der Eltern angewiesen, die viele Aktionen überhaupt erst ermöglichen. „Ich erinnere mich besonders gern an die Zirkuswoche mit dem Zirkus Manegentraum, bei der die Kinder am Ende der Woche als Artisten in einer echten Manege auftreten durften. Damit haben wir unser 25-jänriges Bestehen gefeiert. Es war eine aufregende Zeit und wir mussten viele Hürden aufgrund des schlechten Wetters, das den Zeltaufbau erschwerte, meistern. Viele Eltern und unser Vorstandsteam um die Geschäftsführerin Petra Sommerhoff, den Vorsitzenden Frank Nolte und seinen Stellvertreter Michael Glaubitz, standen uns tatkräftig zur Seite und machten diese Woche zu einem unvergesslichen Erlebnis. Für dieses und viele andere ehrenamtliche Engagements sind wir sehr dankbar“, freut sich Ruth Schulte über den nicht selbstverständlichen Einsatz „ihrer“ Kindergarteneltern.

„Ich fand das toll, als ich mit den Großen ein Hochbeet bauen durfte“, meint der 6-jährige Leon. Die „Großen“ waren Auszubildende des Hagebaumarktes, die im Rahmen ihrer Azubitage kleine Reparaturen am Gebäude vornahmen oder kleine Projekte wie eben das zitierte Hochbeet bauten. Ramona Rörig erinnert sich: „Das war eine schöne Woche, in der wir unsere Türen für die Auszubildenden geöffnet haben. Sie haben uns handwerklich unterstützt und die Kinder konnten mit ihnen wertvolle Erfahrungen sammeln.“

Laufen für die gute Sache

Dass die Panama-Kinder gern etwas von ihrem Glück weitergeben, zeigt ihr Engagement beim Sponsorenlauf für die Kinderklinik Siegen. Nach einem Aufruf dieses Krankenhauses war für sie schnell klar: „Natürlich helfen wir!“
Die Kleinsten, die U3-Kinder, drehten viele Runden um den Sandkasten, während die älteren Kinder auf dem Sportplatz von Tor zu Tor sprinteten. „Die Kinder waren unglaublich motiviert und gaben alles. Wir waren wirklich überrascht, wie viel wir für den guten Zweck sammeln konnten“, erzählt Ruth Schulte begeistert.

In der kommenden Woche findet die Spendenübergabe statt. Betül Asci, Gruppenleiterin der U3-Kinder, bereitet gemeinsam mit der 2-jährigen Ava ein Plakat mit vielen kleinen Fußabdrücken dafür vor. „Wir haben tatsächlich 6.500 Euro erlaufen können!“, freut sie sich über den großen Erfolg der Aktion. „Jetzt, in der dunkleren Jahreszeit, freuen wir uns aber auch auf gemütliche Aktivitäten im Warmen. Macht doch einfach mit, es ist ganz einfach.“

Inzwischen hat die Sonne den dichten Nebel vertrieben und nun strahlen nicht nur die rot-grün-gelben Buchstaben an der Fassade hell und fröhlich, sondern auch die bunten Blätter des Herbstes leuchten in kräftigen Farben. Oh, wie schön ist PANAMA!