Olympiasiegerin Hannah Neise vom BSC Winterberg gesetzt – Lölling und Gassner verpassen Weltcup-Qualifikation

Winterberg. (pst) Für die deutschen Skeletonfahrer ging es in der VELTINS-EisArena Winterberg an den beiden vergangenen Tagen um die Startplätze im Weltcup. Dabei waren überhaupt nur noch drei von sechs Plätzen zu vergeben, denn die beiden Olympiasieger Hannah Neise (BSC Winterberg) und Christopher Grotheer (BRC Thüringen) sowie Silbermedaillengewinner Axel Jungk (BSC Sachsen Oberbärenburg) waren im Vorfeld für den Weltcup 2022/23 gesetzt.

Bei den Frauen ging es somit noch um zwei Startplätze und bei den Männern lediglich um einen. Zu Beginn des nacholympischen Winters zeigte sich Tina Hermann (WSV Königssee) am besten aufgelegt. Neben der deutschen Meisterschaft in Altenberg gewann sie nun die beiden abschließenden Rennen in Winterberg und hatte auch schon in Sigulda überzeugt. Damit war ihr der erste Startplatz für den Weltcup hinter der gesetzten Neise sicher. Um das letzte freie Ticket gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Susanne Kreher vom BSC Sachsen Oberbärenburg und Jacqueline Lölling von der RSG Hochsauerland. Während Lölling mit der besseren Ausgangsposition ins Sauerland gereist war, musste sie ausgerechnet auf ihrer Heimbahn zwei Mal Kreher zwischen sich und Hermann passieren lassen. Am Ende waren beide Frauen nach vier Selektionsrennen gleichauf im Punktesystem. Bundestrainer Christian Baude entschied daraufhin, in den ersten Weltcuprennen auf die fast vier Jahre jüngere Kreher zu setzen. Er sagte: „Auf Platz drei waren punktgleich Jacqueline Lölling und Susanne Kreher. Wir haben uns nun dafür entschieden, Susi zu nominieren, da sie vor allem am Start besser ist. Sie hat sich in den letzten beiden Jahren sehr gut entwickelt und leistungsmäßig einen sehr großen Sprung gemacht.“ Der Bundestrainer betonte aber auch, dass für Lölling und auch Corinna Leipold (Königssee), die zunächst im Intercontinental Cup fahren, damit die Tür noch nicht geschlossen ist und die Möglichkeit einer Rotation besteht. „Rotation finde ich grundsätzlich in Ordnung“, sagte der Winterberger NWBSV-Stützpunkttrainer Peter Meyer, der aber enttäuscht war, dass Lölling und Gassner knapp die Qualifikation verpasst haben. Sarah Wimmer (Königssee) komplettiert die deutsche ICC-Damen-Riege.

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Nachdenklich schaut Jacqueline Lölling bei der Selektion auf ihrer Heimbahn in Winterberg am Start. – Foto: BSD

Auch Alexander Gassner vom BSC Winterberg, der Achte bei Olympia, scheiterte knapp im Kampf um den einen verbliebenen Weltcup-Platz gegen Startrakete Felix Keisinger (WSV Königssee), der drei von vier Rennen gewonnen hatte. Da half Gassner auch der Sieg zum Abschluss der Selektion in Winterberg nichts mehr. Keisinger wurde im abschließenden Rennen zeitgleich mit Felix Seibel vom BRC Hallenberg mit 66 hundertstel Sekunden Rückstand Dritter hinter Gassner und Lukas Nydegger (RC Berchtesgaden), der in den ersten Rennen mit den beiden Sauerländern das deutsche Männertrio im ICC bildet. Bereits am Sonntag geht es für sie mit der Fähre nach Norwegen, um sich auf die Wettbewerbe am nächsten Freitag in Lillehammer vorzubereiten. „Vielleicht öffnet sich ja noch eine Tür“, sagte Gassner, der in der Gesamtselektion auf Platz zwei vor Seibel landete. Fahrerisch war der Routinier zufrieden, allerdings nicht mit seinen Starts. Beim zweiten Lauf des ersten Winterberger Rennens hatte er rausgeschoben und nur die achtbeste Startzeit.

Mit Paula Preute (TV Gladbeck) und Pia Lehmann (BSC Winterberg) waren weitere NWBSV-Starterinnen mit dabei. Sie griffen aber nicht ins Rennen um die vorderen Plätze ein. Niels Sommer vom BRC Hallenberg konnte verletzungsbedingt in Winterberg nicht an den Start gehen. Olympiasiegerin Hannah Neise sowie Grotheer und Jungk starteten als Vorläufer.