Olpe Aktiv

WOLL Sauerland Olpe Aktiv

Stadtmarketing, das ist kooperative Stadtentwicklung unter Einbeziehung von Partnern aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Bürgerschaft. Das Ziel: die Aufwertung einer Stadt. 2004 hat sich in der Kreisstadt der Stadtmarketingverein Olpe Aktiv gegründet. Ihm gehören 270 Mitglieder an. WOLL hat sich mit dem 1. Vorsitzenden Peter Enders und Geschäftsführerin Tatjana Schefers getroffen.
Wie ist denn das Kooperations- und Kommunikationsklima in der Stadt?
Die Zusammenarbeit der Verwaltung ist intensiv, fair und offen. Ebenso mit den Gastronomen. Das zeigen Veranstaltungen wie „Olpe kocht“, wo die Mitbewerber alles gemeinsam in einen Topf werfen. Auch die heimischen Einzelhändler sind sehr kooperativ. Problematischer ist es mit den Filialisten, die sich kaum beteiligen und deren Anzahl in den letzten Jahren zugenommen hat. Damit wird es immer schwieriger, Projekte zu stemmen, organisatorisch und finanziell. Insgesamt ist die Quote aber erträglich. Wir haben noch ein breites Feld an familiengeführten Unternehmen, die Olpe als ihre Heimat betrachten und sich engagieren.
Neben Olpe Aktiv gibt es noch den Infokreis, den Zusammenschluss der Einzelhändler und die IG Oberstadt … Wir stehen in regelmäßigem Austausch. Die Mitglieder der Werbegemeinschaft sind auch Mitglieder von Olpe Aktiv.
Was ist zum Image von Olpe zu sagen?
Vor zehn, fünfzehn Jahren war es eher konservativ, ein bisschen verschlafen. Das hat sich gewandelt. Von außen wird die Stadt in der weiteren Region als sehr dynamisch wahrgenommen.

WOLL Sauerland Olpe Aktiv

Ein Erfolgsformat: Die kulinarische Wanderung um Olpe.


Inwieweit ist Olpe Aktiv an der positiven Entwicklung beteiligt?
Der Stadtmarketingprozess, mit dem zwei Jahre vor der Gründung von Olpe Aktiv begonnen wurde, hat das Bewusstsein dafür geschärft, dass mehr Gemeinsamkeit notwendig ist. Daraus ist ein gutes Wir-Gefühl entstanden. Olpe hat sich seitdem sehr positiv entwickelt. Im Einzelhandel, in der Gastronomie und vielen anderen Bereichen. Zurzeit haben wir eine starke Ansiedlung im Bereich IT. Moderne Arbeitsplätze also, die sehr wichtig sind.
Auch die Industrie hat mächtig aufgerüstet und ihre Produkte geschärft. Das trägt alles dazu bei. Dazu bei trägt auch die Innenstadt. Da, wo andere Städte jetzt anfangen, hat Olpe vor 15 Jahren angesetzt. So mit dem Rückbau der Straßen. Wir sind tatsächlich wieder die Stadt der 1000 Linden. Damals war man extrem weitsichtig. Jetzt profitieren wir davon.
Das sogenannte Leitbild von Olpe Aktiv erzählt Allgemeinplätze. Wo wird es aber konkret?
Die Strategie setzt auf die Bündelung aller Kräfte, um die Stadt vernünftig aufzustellen, von Veranstaltungen über Beratungen bis zum Leerstandsmanagement. Das andere Standbein ist der Tourismus. Da müssen wir neue Wege gehen. Richtig wehgetan hat uns der Wegfall des Regenbogenlandes mit den Senioren- und Familienerholungen. Das war ein Riesenimpuls. Wir hoffen, dass die Aktivierung der Campingplätze zunehmend Schwung aufnimmt.
Welche Aktivitäten stehen aktuell an?
Ein Schwerpunkt ist, die erlebbaren Stärken vor Ort mit dem Internet zusammenzuführen, d.h., die komplette Internetvermarktung und dabei auch die Unterstützung der Einzelhändler. Es geht darum, dem Wunsch des Kunden nach mehr Information im Internet entgegenzukommen. Schließlich ist er online viel unterwegs und will dort angesprochen werden. Das Internet ist eine Chance für unsere Händler und spiegelt ein modernes Service-Bild.
Stichwort Bahnhofsareal …
Eine große Chance, um große Anbieter anzusiedeln, die Olpe noch fehlen. In Ergänzung zu den kleinteiligen Anbietern in der Innenstadt brauchen wir davon noch mehr, um die Magnetwirkung der Stadt zu verbessern. Wir hoffen, dass viele kreative Ideen und bereitwillige Investoren kommen …
Was ist mit Input von Olpe Aktiv?
Stadtplanerische Maßnahmen können wir primär nicht beeinflussen. Soweit wir dazu gefragt werden, haben wir uns immer geäußert. Beispiel Olper Mitte. Unsere Einzelhändler haben einstimmig dafür entschieden. Auch, wenn es dem einen oder anderen wehgetan hat, den Finger zu heben. Das war damals richtungsweisend, auch für die Politik.
Viele Bürger wünschen sich hier Anbieter wie H&M …
Wenn der morgen käme, würden wir eine Kiste Sekt spendieren. Er kommt aber nicht in Städte unter 50.000 Einwohner.
Ein Blick nach Attendorn …
Die Stadt hat ein Riesenpotential und packt jetzt engagiert alles an, was ihr einen großen Schub verschaffen wird. Sie ist in einer Phase, wenn auch ungleich massiver, die bei uns viel früher begonnen hat. Sagen wir es so: Wir hatten mutige Politiker und eine mutige Verwaltung.
Ein Blick in die Zukunft …
Den bisherigen Weg, die Bündelung aller Akteure, weiter zu verfolgen, Anregungen zu geben, neue Gedanken zu entwickeln und Details aufzugreifen. Dabei spielt die stärkere Verknüpfung eine große Rolle. Zum Beispiel Industrie, Gastro und Freizeitangebote.
Wie gesagt: Unsere Türen sind immer offen. Gute Ideen bringen Leben!

von B. Engel [Text/Foto], Olpe Aktiv [Foto]

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