Oberkirchens neue Attraktionen

Ein dreifacher Segen: Dorfbalkon, Schutzhütte auf der Pütte und Fotoroute

Ein Segen fürs Dorf in doppelter Hinsicht: Oberkirchen hat drei neue Attraktionen und Pastor Ulrich Stipp hat sie zur feierlichen Eröffnung am Sonntagnachmittag gesegnet. Neben der historischen, unter Denkmalschutz stehenden Gerichtsstätte – die Pütte genannt – entstand eine große, helle und moderne Schutzhütte für Wanderer am nördlichen Ende des Langen Hagen oberhalb von Oberkirchen. Vor der Schutzhütte schiebt sich der Dorfbalkon als neuer Aussichtspunkt über den steilen Abhang hinaus und garantiert auf lange Sicht einen guten Blick genau von Westen aus aufs Dorf. Der wird auch gebraucht, denn die dritte neue Attraktion des Dorfes ist ein Themenwanderweg, bei dem es darum geht, möglichst gute Fotos vom Dorf Oberkirchen zu machen. Der Dorfbalkon ist einer der wichtigsten Fotopunkte an der neuen Fotoroute Oberkirchen mit dem Thema „Dorf im Fokus“.

Oberkirchens Pastor Ulrich Stipp segnete alle drei neuen Attraktionen: „Hier kann ich mal eine Bibellesung nutzen, deren Text eigentlich für die Segnung von Flugzeugen vorgesehen ist“, freute er sich. Schließlich sei der luftige Dorfbalkon fast so hoch über dem Dorf wie ein Flugzeug. Durch die Eröffnung führte der Vorsitzende des Oberkirchener Dorfvereins, Ulrich Cater. Sein ganz besonderer Dank galt dem harten Kern der Vereinssenioren, die in absolut zuverlässiger und emsiger Weise die Arbeit zur Umsetzung der kreativen Ideen zur Dorfverbesserung auf sich genommen hatten. Diese zahlreichen, produktiven Ideen und Vorschläge lobte auch Schmallenbergs ehemaliger Bürgermeister Bernhard Halbe. In seiner neuen Eigenschaft als ehrenamtlicher Vorsitzender der LEADER-Aktionsgruppe 4 mitten im Sauerland freute er sich besonders darüber, wie die Oberkirchener Vereine mit Ideenreichtum, Engagement und Tatkraft die zur Verfügung gestellten LEADER-Fördermittel in eine echte Aufwertung für die Wanderinfrastruktur des Dorfes verwandelt haben. 65 % der Kosten der Bauarbeiten auf dem neuen Plateau neben der Pütte wurden aus LEADER-Mitteln finanziert.

Für die Auswahl der Fotopunkte an der Fotoroute Oberkirchen und für die inhaltliche Gestaltung der Fototipps ist der in Oberkirchen ansässige Fotograf Klaus-Peter Kappest verantwortlich. In seiner emotionalen Ansprache dankte er dem Dorfverein, dem SGV und dem Verkehrsverein Oberkirchen für den großen Einsatz, ohne den die zahlreichen Ideen nicht feste Gestalt auf dem knapp zwölf km langen Wanderweg rund ums Dorf angenommen hätten. In einem starken Plädoyer sprach er sich für die einheitliche Gestaltung der Schmallenberger Dörfer aus: „Die vielleicht größte Stärke unserer Region sind die Dörfer, die die Einheimischen für sich selbst schön gestalten. Anders als in vielen anderen Urlaubsgebieten haben wir hier keine Tourismus-Kulissen, hinter denen es aussieht wie ‚bei Hempels unterm Sofa‘. Unsere Dörfer sind schön, weil die Menschen selbst in genau solchen Dörfern leben wollen. Genau deshalb eignen sie sich so besonders gut als Fotomotive.“ Er schloss mit einer Liebeserklärung an seine Wahlheimat: „Es gibt keinen besseren Platz, um dort zu leben, als Oberkirchen.“ Ob das stimmt, können die Wanderer nun auf der neuen Fotoroute überprüfen, sie können vom Dorfbalkon auf Oberkirchen hinunterschauen und es sich bei Bedarf bei schlechtem Wetter in der Schutzhütte auf der Pütte gemütlich machen. Und dabei wunderbare Fotos machen.