„Nuttlar gestern“- im Miniformat

Dieter Brücher und sein kreatives Hobby 

Der Nuttlarer Dieter Brücher hat ein Hobby, das ihn nicht nur stundenlang beschäftigt, sondern eines, mit dem er anderen Menschen Freude bereiten kann – und mit dem er letztlich auch ein wenig die Geschichte Nuttlars lebendig hält. 

Sein Elternhaus entdecken wir im Hausflur: dunkelbraunes Fachwerk mit Schieferdach. Mit der Außentreppe zum 1. Stockwerk, direkt darunter der Eingang zum Keller. Und natürlich die obligatorische Linde vorm Haus. Ein Haus, wie es so typisch für Nuttlar war und noch immer ist. Links daneben hängt die alte Schule, mit roten Backsteinen und großen, dunklen Holzfenstern im unteren Geschoss. Das Pfarrhaus voll verschiefert mit weißen Fensterrahmen, auch der Nuttlarer Bahnhof, der 1980 abgerissen wurde, ist zu sehen. Ebenso wie das Stellwerk und der Schrankenposten, der noch bis 1982 stand. In den Kindergarten, ein Holzhaus mit grünen Fensterläden, aufgebaut nach dem Krieg, wurde nicht nur auf die Schule vorbereitet, hier entstanden auch viele Freundschaften.  

Zu sehen ist auch der Passeln-Hof. Dieser Hof hatte eine äußerst wechselvolle Geschichte hinter sich: Im 30-jährigen Krieg wurde der Haupthof gebrandschatzt, bald wieder aufgebaut und an den Oberstleutnant von Passel verlehnt. Von diesem erhielt er dann seinen Namen. 1893 gründeten zwei Franziskaner auf dem Hof Passel eine Niederlassung. Aber aus der geplanten Errichtung eines Klosters wurde nichts, deshalb verließen sie schon bald Nuttlar und gingen nach Attendorn. 

Hier im Haus Dieter Brücher wird ein Stück Heimatgeschichte lebendig – Geschichte im Miniformat. Der 82-Jährige baut die Häuser mit viel Liebe zum Detail nach – nach alten Fotos. In seinem gutsortierten und aufgeräumtem Werkkeller ist schon so manches Werk entstanden. Eine Ausstellung gelernte Werkzeugbauer auch schon gegeben. Dort hat so mancher Nuttlarer die Gebäude wiedererkannt und sich dann an seine Jugend erinnert. 

Auch Irmgard Brücher ist über das Hobby ihres Mannes erfreut. Definitiv ein schönes Hobby, das ihr Mann sich da ausgesucht hat. Eines, das vielen Menschen Freude bereitet und letztlich zur Heimatgeschichte des Sauerlandes beiträgt.