Entspannung pur im Kneipp-Erlebnispark Olsberg
Wasser, Bewegung, Balance, Ernährung und Genuss, Kräuter: Pfarrer Sebastian Kneipp wurde vor 200 Jahren geboren und seine Lehre ist voll im Trend. Im Kneipp ErlebnisPark Olsberg können sich Besucher an der frischen Natur gut und gerne eine, aber auch zwei bis drei Stunden beschäftigen, je nach persönlicher Fitness und Zeit. Frei nach einem der vielen Leitsprüche Kneipps: „Alles zu seiner Zeit und alles im rechten Maß.“
Ein großer Pluspunkt: Der Park, der sich über alle Teile des Kurparks Olsberg bis in die Ruhraue Bigge erstreckt, ist komplett ebenerdig, barrierefrei an fast allen Stationen und ausdrücklich für Menschen mit Behinderung mitgebaut. Ideal kombinieren lässt sich der Besuch auch mit einem Termin im zentralen Covid-19-Impfzentrum des HSK. Die Konzerthalle liegt direkt am Eingang des Kneipp ErlebnisParks, der, falls möglich, am 19. und 20. Juni dieses Jahres offiziell mit einem großen Aktionswochenende eingeweiht werden soll.
Wir starten unseren Rundgang mit Gesundheitspädagogin Mechthild Funke und Gesundheitsmanagerin Christina Bödefeld am Parkeingang, an den fünf Kneipp’schen Säulen und den Armbecken, direkt am Haus des Gastes und der Olsberg-Touristik. „Der Armguss ist die Tasse Kaffee des Kneippianers“, sagt Mechthild Funke. „Alles, was oberhalb des Bauchnabels passiert, ist erfrischend, alles unterhalb beruhigend.“ Und sie fährt fort: „Jeder kann das, nur gilt es, die oberste Regel Kneipps zu beachten: Nie mit kalten Füßen ins kalte Wasser!“
Schon im vergangenen Jahr war der Kneipp ErlebnisPark im ältesten Kneipp-Kurort NRWs ein Besuchermagnet. Von ihren Büros in der Touristik aus haben Mechthild Funke und Christina Bödefeld die Menschen jeden Alters beobachtet, wie sie ihre Arme an den Becken am Eingang des Parkes eintauchten oder wie Familien in der Sonne am Olsberg Eck pausierten. Diese Stelle unweit des Parkeingangs ist über Treppen erreichbar, hier fließen Ruhr und Gierskopp zusammen; sie ist einer von zehn RastOrten im Kneipp-Erlebnispark. „Auf das Wasser zu blicken, ist eine ideale Möglichkeit, über die Lebensordnung, die Balance, zu meditieren“, sagt Mechthild Funke. „Jeder hat doch etwas, das er sprichwörtlich von sich wegfließen lassen möchte. Und umgekehrt auch etwas Schönes, das einem entgegenkommen sollte.“
Wir gehen über eine Ruhrbrücke zu ihrem Lieblings-Ort im Park, dem RastOrt Kräutergarten mit Streuobstwiese, außerschulischem Lernort und Boule-Bahn. Stoffwechsel, Haut oder auch Erkältungskrankheiten: In den acht Beeten wachsen von Thymian bis Rosmarin die verschiedensten Helferlein, alles ist beschriftet. Bei ihren Führungen geben die Kneipp-Animateure gern Auskunft. Die blühenden Kräuter hätten sie über den Sommer am Leben gehalten, sagte ein sehr betagtes Ehepaar zu Mechthild Funke. Fast jeden Morgen hat sie die beiden beim Gießen angetroffen. Kürzlich überreichten sie ihr ein Buch mit Fotos aus dem Kräutergarten, blühende Kräuter von März bis Oktober.
„Wir haben die Fotos für die Brücke an der Ruhraue verwendet“, freut sich Christina Bödefeld. In Bigge, an der renaturierten Ruhr, spannt die im Herbst eingeweihte Brücke den Bogen für den insgesamt 6,8 Kilometer langen Rundgang entlang der zehn RastOrte an Ruhr und Gierskopp, zu denen auch Out-Door-Fitness-Geräte und der Mehrgenerationenpark mit Spielplatz sowie das Aqua Olsberg und der Lebensgarten am Josefsheim gehören.
Im „Haus des Gastes“, direkt am Parkeingang hat auch Gesundheitsmanagerin Christina Bödefeld, ihr Büro. Und von hier aus sind es nur ein paar hundert Meter und einen Kurpark weiter bis zu ihrem persönlichen Lieblingsort. Er liegt ganz im Osten, im Kneipp-Park Dr. Grüne, einmal über die Bahnhofstraße und kurz durchs neu gestaltete Olsberger Zentrum. Alte Bäume, ein großer Teich, viele Ruhebänke (auch mit Dach) und eine Handvoll Spielmöglichkeiten am Wasser sowie ein Barfußpfad. Hier, wo mit dem Sanatorium von Dr. Grüne vor 126 Jahren die Kneipp-Tradition in Olsberg begann, ist ein großer Entspannungsraum für alle Generationen eingerichtet. „Als wir hier im Sommer After-Work-Pilates unter den Bäumen gemacht haben, das war einfach schön“, sagt die Touristikerin, die in jeder Mittagspause durch den Park spaziert. Wer es ihr nachmachen und dabei Arme oder Füße ins Wasser eintauchen möchte, nur zu: „Ein Handtuch“, erklärt Mechthild Funke, „braucht man nicht. Einfach die Füße trocken laufen und zurück in die Schuhe.“ Und dann weist sie nochmals auf eines hin: „Nie mit kalten Füßen ins kalte Wasser!“