
Wanderdorf mit langer Geschichte
Niedersorpe liegt im Sorpetal rund sechs Kilometer östlich von Schmallenberg, auf 420–480 m NN. Mit der kommunalen Neugliederung zum 1. Januar 1975 wurde Niedersorpe von der ehemals selbständigen Gemeinde Oberkirchen in die Stadt Schmallenberg eingegliedert.
Einwohner: 223 (Stand 31.12.2023)
Erstnennung: 1072 (Urkunde Kloster Grafschaft), eigene Nennung als „Nedersorpe“ seit 1338
Kapelle: Dorfkapelle erbaut 1738
1975–1990: Kontinuität und erste Dorfentwicklung
Dorfbild und Infrastruktur: Nach 1975 blieben Landwirtschaft und Kleinbetriebe prägend. Die L742 wurde asphaltiert und an die Bedürfnisse des zunehmenden Individualverkehrs angepasst. Die vorhandene Grundschule sicherte bis Ende der 1980er Jahre den Schulbetrieb vor Ort.
Vereinsleben: Der Sauerländische Gebirgsverein (SGV) eröffnete 1976 eine Schutzhütte bei Niedersorpe. Die Freiwillige Feuerwehr und die Sebastian-Bruderschaft organisieren regelmäßig Dorffeste und tragen so maßgeblich zum Gemeinschaftsgefühl bei. Alle Vereine des Ortes sind in einem Dorfverein zusammengeschlossen.
1990–2010: Touristische Erschließung und Gemeinschaftsprojekte
1995 konnte Niedersorpe beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ die Auszeichnung Bundesgolddorf erringen.
Rad- und Wanderwege: Ab 2004 wurde die ehemalige Bahntrasse Altenhundem–Schmallenberg zum SauerlandRadring ausgebaut, mit einem wichtigen Einstiegspunkt in Niedersorpe. Gleichzeitig entstanden neue Wanderpfade ins Sorpetal und hinauf zum Burgberg.
950-Jahr-Feier: 2022 feierte Niedersorpe sein 950-jähriges Jubiläum mit einem dreitägigen Dorffest, historischen Vorträgen und einer Fotoausstellung zur Dorfgeschichte.
Umnutzung: Mehrere leerstehende Bauernhäuser wurden in den 2000er Jahren zu Ferienwohnungen umgebaut, um dem Dorfbild neue Impulse zu geben und dem Rückgang landwirtschaftlicher Betriebe zu begegnen.
2010–2025: Modernisierung und sanfter Tourismus
Digitalisierung: Seit 2018 ist Niedersorpe an das städtische Glasfasernetz angeschlossen. Dies fördert Homeoffice und stärkt lokale Kleinstunternehmen.
Veranstaltungen: Die „Kulinarische Wanderung Niedersorpe“ und der Adventsmarkt im historischen Ortskern haben sich als feste Termine im Schmallenberger Veranstaltungskalender etabliert.
In den letzten fünf Jahrzehnten hat sich Niedersorpe vom agrarisch geprägten Dorf zu einem gefragten Ziel für sanften Tourismus und naturverbundene Freizeitgestaltung gewandelt. Stetige Infrastruktur- und Digitalisierungsmaßnahmen, kombiniert mit bürgerschaftlichem Engagement bei Festen und Wanderangeboten, sichern die Lebendigkeit des kleinen Sorpetal-Ortes auch für die kommenden Jahre.





