Nicht von dieser Welt. Zumindest auf den ersten Blick.

Foto: Manfred Haupthoff

Die surrealistischen Collagen der Arnsberger Künstlerin Mores Rabenstern 

Collage ist die größte Idee des 20. Jahrhunderts. 
– Damien Hirst, Künstler 

Entdeckungen der besonderen ART  

Ich bin mit der Künstlerin Mores Rabenstern in ihrem Arnsberger Haus und Atelier verabredet. Vor unserem Treffen hatte ich mir schon mal einige Arbeiten der Künstlerin angesehen und war nun doch sehr gespannt und erwartungsvoll, mehr über ihre Arbeitsweise zu erfahren.  

Eine sympathische und freudige Begrüßung 

Nach dem Öffnen der Tür begrüßen mich, noch vor Mores Rabenstern, ihre beiden großen Hunde. Und das fast in Augenhöhe. Wir haben uns dann aber schnell angefreundet und so wichen beide dann auch während unseres Gesprächs nicht von meiner Seite. Die sympathische Künstlerin Mores Rabenstern zeigte mir als erstes ihren Arbeitsplatz. Sie befand sich auch gerade in der Arbeit zu einer neuen Collage. Mein Interesse wuchs. 

Inspiration und ein Mentor am Laurentianum 

Foto: Manfred Haupthoff
Foto: Manfred Haupthoff

Seit den 80er-Jahren gilt die Leidenschaft der Künstlerin der Collage. Inspiriert und angeleitet durch ihren damaligen Kunstlehrer am Laurentianum, Heinz Waterboer, ist sie bis heute fasziniert und begeistert von den Möglichkeiten dieser Kunstform. So ist auch ihr Leitspruch “Stets nach so vielen Möglichkeiten wie irgend möglich suchen, um auch das Unmögliche als möglich zu betrachten“ eine feste Überzeugung der Künstlerin geworden. 

Aus Vergangenem wird Neues 

Das Rohmaterial ihrer Collagen bilden Zeitschriften, Magazine und Kataloge. Vor allem die GEO-Magazine, vorzugsweise die der 60er-Jahre, haben es der Künstlerin angetan. Nach dem Ansehen unzähliger Bilder aus ihrem eigenen Fundus, entstehen je nach Stimmung und der Kombination der von ihr “(vor)gefundenen” Bilder die ersten Ideen für eine neue Collage. Ein besonderes Faible hat die Künstlerin Rabenstern dabei für die unglaublich gute Schwarz-Weiss-Qualität gedruckter Bilder in Magazinen und Zeitschriften früherer Jahre. 

Die wundersame Welt der Irrationalität 

Mores Rabenstern zu ihrer Intention: „Dort, wo dann alle Rationalität versagt, Logik an ihre Grenzen stößt, beginnt die wundersame Welt des Irrationalen, entstehen oftmals auch meine Collagen.“ Bilder also, die der Ausdruckskraft freien Lauf lassen und die Sprache des Unterbewusstseins und der Träume sprechen. Es sind Bilder die unseren inneren, geistigen Assoziationen eine Form geben. Und damit gleichzeitig Antworten. 

Sucht und Leidenschaft in der Entstehung 

Besieht man aufmerksam den Arbeitsplatz der Künstlerin, entdeckt der Betrachter ein Gewusel von sorgsam mit der Schere ausgeschnittenen Motiven, Linien und weiteren Elementen und denkt vielleicht dabei unwillkürlich: Unmöglich dies alles wieder in einen sinnvollen, geordneten Zusammenhang zu bringen. Und doch schaftt es die Künstlerin Mores Rabenstern stets, wohlausgestattet mit einer unglaublichen Akribie und äusserster Zielstrebigkeit, all dies wieder, einem inneren Plan folgend, am Ende zusammenzufügen. Und folgt man den Einlassungen der Künstlerin ist der Entstehungsprozess ein fast süchtig machender, leidenschaftlicher Akt. In dem natürlich auch viel künstlerische Intuition und Liebe zum Detail mitschwingt. 

Foto: Manfred Haupthoff
Foto: Manfred Haupthoff

Das Format ist stets gleich 

Und so wird aus den unzähligen, ausgeschittenen Fragmenten letzlich eine aussergewöhnliche und  beindruckendene Collage. Und das stets im gleichen Format. Die Maße der Kunstwerke betragen immer 360 x 512 mm. Rabenstern fügt die einzelnen Komponenten mit Klebstoff zusammen, verbindet auch schon mal Übergänge mit Wachsmalkreide. Eine abschliessende Behandlung der Arbeiten mit einer Lackschicht ist obligatorisch und schützt die Collage vor schädlichen UV-Einflüssen. 

Auf den zweiten Blick 

Die Künstlerin hat national, aber auch international von sich reden gemacht. 2008 setzte sich die Künstlerin 2008 mit ihrer Collage “Looking for bridges” gegen 30.000 andere Bildwerke durch und belegte den 2. Platz im 2nd Showdown Award. Im Rahmen der International FineART 2010 wurde eine Collage von Mores Rabenstern zu karitativen Zwecken versteigert.2020 Beteiligung an der Ausstellung Frauenart8 in der Galerie Kontraste in Erwitte-Horn.