Nicht nur das Programm von vor 100 Jahren machen

Quelle: privat

Matthias Kamphans will als frisch gewählter Dechant neue Maßstäbe setzen

Man spürt den Willen, auf die Menschen einzugehen, Kontakte aufzubauen und Verantwortung zu übernehmen. „Ich freue mich, in diesem Alter die Verantwortung zu tragen“, sagt der Hallenberger Pastor Matthias Kamphans in Erwartung der Umstände, Ereignisse und Entwicklungen, die auf ihn in seinem neuen Amt zukommen werden. Denn der 42-Jährige ist zum Dechanten für das Dekanat HSK-Ost gewählt worden, welches von den Abgrenzungen identisch mit dem Altkreis Brilon ist. Damit ist Matthias Kamphans sozusagen das Bindeglied zwischen dem Bischof in Paderborn und den Pfarreien im Dekanat. Somit ist er der Ansprechpartner des Erzbistums für die Angelegenheiten im Dekanat. Er stellt die Instanz dar, die die Entscheidungen der Bistumsleitung in die Gemeinden zu vermitteln hat.

„Zuerst bleibe ich Pastor in Hallenberg. Zu dieser Arbeit vor Ort kommen jetzt noch die vielfältigen Aufgaben im Dekanat“, sagt Matthias Kamphans. Dabei unterstützt ihn ein Team von vier weiteren „Mitstreitern“.  Auch die beiden stellvertretenden Dechanten Norbert Lipinski, Pfarrer in Winterberg, und Ansgar Drees aus Brilon haben ihre Aufgabenbereiche. Dabei ist Norbert Lipinski für die Kirchenmusik und Ansgar Drees für die Caritas zuständig. Daneben wird das Team vervollständigt von Dekanatsreferent Frank Manegold und Bernhard Schrader, Referent für Jugend und Familie.

Das Erzbistum Paderborn hat 19 Dekanate, von denen drei im Hochsauerlandkreis liegen. Matthias Kamphans, dessen Amtszeit fünf Jahre dauert, ist mit 42 Jahren der jüngste Dechant im Erzbistum. Es ist spürbar, dass ihm seine zusätzliche Tätigkeit Freude bereitet. Im Altkreis sind 41 Personen als pastorales Personal beschäftigt. „Für die möchte ich ansprechbar sein und sie auf Gemeinsamkeit vernetzen. Das Dekanat muss Offenheit für eine große Bandbreite ausstrahlen.“ Damit kündigt Matthias Kamphans auch gleichzeitig frische, neue Gedanken an: „Wir dürfen nicht nur das Programm von vor 100 Jahren machen.“ Außerdem dürfe man sich nicht so positionieren, dass jemand ausgegrenzt werde.

Quelle: privat

Zumindest im Umgang mit den Menschen lebt er in Hallenberg und in den Ortsteilen schon etwas vor, was die Kirche im Dorf mit Leben füllt. Junge Menschen, junge Familien und Jugendliche fühlen sich von ihm besonders angesprochen und entwickeln ein enges Verhältnis zur Gemeinde, in der er Ansprechperson und zuständig für die Arbeit der Seelsorge ist. Zur Identifikation zwischen Pastor und Gemeinde gehört sicherlich auch als Geste, dass Matthias Kamphans die Ausbildung zum aktiven Feuerwehrmann absolviert hat und wenn möglich die Einsätze mit bestreitet.

„Ich möchte der Gemeinde ein Gefühl vermitteln, dass die Wirklichkeit nicht nur die schrecklichen Dinge sind, die da passiert sind“, sagt Matthias Kamphans. Neben dem Frust existieren aber auch Dinge, die gerne gemacht werden. Dazu gehöre mehr, als plakativ böse Welt und gute Kirche gegeneinander aufzustellen. Die Kirche müsse als hoffnungsvoll dastehen. Die Botschaft, die Kirche als Ort der Sicherheit, des Glaubens und des Zusammenlebens darzustellen, sei wichtig: „Wir müssen den Menschen das Recht geben, glücklich und froh zu sein in ihrer Kirche.“