Quelle: DRK Mehrgenerationenhaus Olpe
Das DRK Mehrgenerationenhaus in Olpe
2008 aus dem Haus der Begegnung entstanden, ist das DRK Mehrgenerationenhaus (MGH) mitten in Olpe heute mit seinen vielfältigen Angeboten nicht mehr wegzudenken. Das einstige Haus der Begegnung wird seit 1986 von der Stadt Olpe als betreuerisches Unterstützungsangebot für Senioren im Weierhohl gefördert. Heute ist das MGH zudem ein Projekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Träger ist der Kreisverband Deutsches Rotes Kreuz DRK Olpe e. V.
Neben neun Mitarbeitenden im MGH sorgen rund fünfzig Ehrenamtliche dafür, dass die zahlreichen Projekte und Angebote stattfinden können. Die enorme Angebotsvielfalt reicht von Sportkursen, Reha-Sport, QiGong oder WingTsun über Services wie die Hausaufgabenbetreuung das Digital-, Repair- oder Pflege-Café bis zu kreativen Angeboten des DRK wie Näh- oder Malkursen, gemeinsamen Ausflügen oder Sprach- und Sportkursen für Geflüchtete. Seit Sommer 2024 werden neben dem kostenlosen Friedhofsmobil auch Rikschafahrten angeboten. Außerdem finden Personen, die auf der Suche nach „Selbsthilfe“ sind, die nötige Unterstützung bei der Selbsthilfekontaktstelle.
Wie kann ich mitmachen?
Jörg Boenig ist als Leiter des MGH der erste Ansprechpartner für Menschen, die sich gerne im Mehrgenerationenhaus engagieren möchten. „Meist werde ich gefragt, was wir anbieten und wo sich der- oder diejenige einbringen kann. Ich stelle dann die Gegenfragen: Was bringen Sie mit? Was machen und mögen Sie selbst, und was würden Sie gerne mit anderen teilen? Denn Kurse, die schon laufen, sind ja schon personell besetzt. Durch den Denkanstoß ‚Was möchte ich gerne vermitteln, was bringe ich mit? Welche Fähigkeiten und Hobbys habe ich?‘ kommen oft ganz neue Ideen, aus denen sich dann besondere Angebote oder Kurse entwickeln. Denn nur, wenn ich etwas mit Leidenschaft mache, kann ich die Freude daran auch weitergeben. Deshalb sollte die Frage nicht lauten: ‚Was bietet das Mehrgenerationenhaus schon an?‘, sondern: ‚Was kann ich selbst anbieten?‘“
Wer hingegen selbst an einem bestehenden Kurs oder einem Veranstaltungsangebot teilnehmen möchte, kann sich jederzeit telefonisch erkundigen und anmelden. Die Räumlichkeiten im MGH können von Vereinen, Gruppen oder Privatpersonen für Veranstaltungen angemietet werden.
Die Mehrgenerationenhäuser in ganz Deutschland haben alle einen eigenen Schwerpunkt und sind teilweise miteinander vernetzt. Das MGH in Olpe steht in engem Austausch mit dem MGH in Kreuztal und anderen in ganz NRW. In Olpe liegen die Beratungsschwerpunkte auf den Themen Selbsthilfe und der regionalen Flüchtlingsberatung.
Die Servicestelle Antidiskriminierung bietet mit zwei Mitarbeitern ein weiteres Angebot und betreibt starke Netzwerkarbeit im Kreis Olpe. In enger Zusammenarbeit mit der Integrationsagentur versteht sie sich als Anlaufstelle und Unterstützung im Kreis Olpe für Menschen, die Hilfe zum Thema Diskriminierung suchen.
Im Angebotsspektrum des MGH spielen soziale Aspekte eine übergeordnete Rolle, was sich z. B. in Sprach- oder Sportkursen für geflüchtete Menschen widerspiegelt. „Sprache ist der Schlüssel zu allem, und nichts ist einfacher, als durch gemeinsamen Sport neue Menschen kennenzulernen und Gemeinschaft zu finden“, so Boenig.
Das DRK Haus Lendel in Altenhundem wird vom MGH Olpe mitgesteuert und hält eine ähnliche Beratungsstruktur für den Raum Lennestadt bereit.
Was macht das MGH in Olpe so einzigartig?
Der Wertegrundsatz des MGH ist seine Neutralität. Das Haus steht allen Menschen offen und ist bereit für jeden, der an einem friedlichen und fröhlichen Miteinander interessiert ist. Einzigartig ist auch die enorme Bandbreite an Angeboten. „Ein ganz normaler Tag kann z. B. so aussehen: Morgens findet in einem Raum ein Vortrag über Buddhismus statt, während nebenan die Rheuma-Liga trainiert, nachmittags üben Kinder sich im Kids Kung Fu und andere treffen sich im Spiele-Café, abends treffen sich Menschen mit Handicap zum Tischtennis und gleichzeitig wird ein 80. Geburtstag gefeiert. Das ist nichts Ungewöhnliches“, so Boenig. „Diese Vielfalt ist das, was unser Mehrgenerationenhaus ausmacht.“
Und immer wieder kommen neue Formate hinzu. Neu sind Nachhilfe für Grundschüler, ein Sprachaustauschprogramm, bei dem sich Menschen aus unterschiedlichen Nationen treffen, um Deutsch zu lernen und ihre eigene Muttersprache weiterzugeben sowie ein Bewerbungstraining speziell für Geflüchtete.
Zudem ist das MGH eine Anlaufstelle für Fragen in allen Lebensbereichen. Die Mitarbeitenden des MGH können auf ein riesiges Netzwerk zurückgreifen, die Menschen direkt an die richtigen Ansprechpersonen vermitteln oder auch Mitteilungen an die Presse weitergeben.
Gibt es Zukunftsvisionen und Pläne?
Das MGH versucht in seinen Projekten immer aktuelle Themen in der Gesellschaft aufzugreifen, die sich dann in den Kursangeboten wiederfinden. So werden vermehrt Projekte speziell für Jugendliche ins Leben gerufen wie eine Mehrtagesfahrt nach Berlin, ein Ferienangebot unter dem Motto „Mädelspower“ oder eine Rap-Woche inklusive Konzertbesuch.
Langfristige Ziele bestehen darin, die umliegenden Ortsteile zu beleben, was z. B. in Finnentrop bereits durch das Projekt „Quartiersarbeit“ geschehen ist. Das momentane Ziel des MGH, die Kontakte der Anwohnerinnen und Anwohner untereinander zu fördern und als Anlaufstelle speziell für Seniorinnen und Senioren zu dienen, soll zukünftig auch auf die Dörfer ausgeweitet werden.
Neuen Ideen sind also keine Grenzen gesetzt und neue Gesichter jederzeit willkommen, damit wunderbare Projekte von Menschen für Menschen auch in Zukunft so großartig funktionieren.
Zurzeit werden u. a. Ehrenamtliche gesucht, die anderen Menschen mit der Rikscha Olpe und Umgebung näherbringen möchten. Bei Fragen oder Interesse an einer Mitarbeit wenden Sie sich gerne an:
Jörg Boenig
DRK Mehrgenerationenhaus
Löherweg 9
57462 Olpe
E-Mail: boenig@drk-kv-olpe.org oder Telefon: 02761/2643
https://www.drk-kv-olpe.de/angebote/alltagshilfen/service-und-begegnungszentren.html
Instagram: MGH.OLPE.DRK