Neue Geriatrische Abteilung in der Elisabeth-Klinik Bigge: Spezialisierung auf umfangreiche Versorgung älterer Patienten

Quelle: Elisabeth Klinik Bigge

Die Elisabeth-Klinik Bigge ist im Sauerland und weit über die Grenzen hinaus für ihr breites Leistungsspektrum bekannt. Es umfasst die Grund- und Regelversorgung in der Inneren Medizin, Orthopädie als Spezialklinik die hochmoderne Therapie komplexer Störungen des Bewegungsapparates mit konservativen und operativen Maßnahmen.

Die Entwicklung unserer Bevölkerungsstruktur zeigt deutlich, dass die Medizin vor allem auf die Behandlung älterer Menschen ein besonderes Augenmerk legen muss. Die Elisabeth-Klinik hat sich dem Bereich der Geriatrie in den letzten Jahren intensiv gewidmet. Seit Oktober gibt es im Krankenhaus in Bigge eine komplette Fachabteilung zur komplexen Behandlung älterer Menschen. Sie wird von Chefärztin Dr. Katarina Baotic-Meyer geleitet.

Frau Dr. Baotic-Meyer, welche Patienten werden in der Geriatrie versorgt?
“Der typische geriatrische Patient ist in der Regel über 70 Jahre alt. Da die meisten Senioren an mehreren Krankheiten zugleich leidet, ist ein ganzheitlicher Ansatz notwendig. Oft ist es ein Nebeneinander von akuten und chronischen Erkrankungen. Beispielsweise wird ein älterer Patient nach einem Sturz mit Oberschenkelhalsbruch in die Elisabeth-Klinik eingeliefert. Die Verletzung wird bei uns natürlich endoprothetisch versorgt. Meist kommen aber noch weitere Nebenerkrankungen hinzu, die wir in unserer Behandlung beachten müssen. Das können hoher Blutdruck, Herzmuskelschwäche, Schlaganfall, Demenz, Depressionen oder neurologische Erkrankungen wie z.B. Parkinson sein. Unsere Aufgabe ist es, nicht nur ein bestimmtes Symptom zu behandeln, sondern den Gesamtzustand des Patienten zu verbessern. Unsere frührehabilitative Komplexbehandlung hat das Ziel, dass der geriatrische Patient nach zwei bis drei Wochen wieder in der Lage ist seinen Alltag selbständiger gestalten zu können.”

Was sind Besonderheiten einer geriatrischen Behandlung?
“Da sich ältere Patienten, die innerhalb der Geriatrie behandelt werden, ein einer komplexen Situation befinden, ist es unsere Aufgabe alle medizinischen Behandlungsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen. Das bedeutet, wir nutzen die klassischen ärztlichen Untersuchungsmethoden der Inneren Medizin, wir untersuchen aber auch körperlich-funktionelle Defizite und ziehen mentale und psychische Probleme in Erwägung. Auch das soziale Umfeld des Patienten spielt eine große Rolle und wird von uns betrachtet. Dafür benötige ich ein interdisziplinäres Team, auf das ich in der Elisabeth-Klinik zurückgreifen kann.

Es besteht aus Ärzten, Gesundheits- und Krankenpflegern, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, Masseuren, Psychologen sowie Sozialarbeitern. Gemeinsam erarbeiten wir einen individuellen Behandlungsplan für jeden Patienten. Dabei werden körperliche Einschränkungen, Wünsche und Ziele des Patienten, Ressourcen und auch die soziale Situation berücksichtigt. In gemeinsamen Fallbesprechungen werden individuelle Therapiekonzepte erstellt, Behandlungsziele formuliert und regelmäßig evaluiert. Ziel ist die Mobilisation, die Wiedererlangung der Selbstständigkeit bei den Aktivitäten des täglichen Lebens, die Verminderung der Pflegebedürftigkeit sowie die Verbesserung der Lebensqualität. Das Leistungsangebot um ein bedarfsgerechtes Behandlungskonzept zu erstellen, analysieren wir strukturiert und umfassend welche Funktionen des Patienten eingeschränkt sind bzw. unterstützt werden müssen.”

Was ist bei der Behandlung geriatrischer Patienten besonders wichtig?
“Das wir uns Zeit nehmen. Das ist in einem Klinikalltag oft nicht selbstverständlich. Meine Aufgabe als Fachärztin für Altersheilkunde ist es aber auch, mal die Hand einer älteren Dame zu halten und ihr zuzuhören. Oftmals kommen so die eigentlichen Gründe für körperliche Beschwerden zu Tage.“