„Netzwerk Wege zum Leben. In Südwestfalen“ stellt Projekt vor

Potentiale und Risiken durch digitale Transformation

Was macht die digitale Transformation mit den Menschen? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Projektes, mit dem sich das „Netzwerk Wege zum Leben. In Südwestfalen“ an der REGIONALE 2025 beteiligen möchte. Neben Koordinatorin Susanne Falk sind auch Katja Lutter als Geschäftsführerin Schmallenberger Sauerland Tourismus und Wissenschaftsjournalist Michael Gleich am Projekt beteiligt.

„Die zunehmende Digitalisierung aller Lebensbereiche bedeutet für Wirtschaft und Gesellschaft eine Umwälzung von historischen Ausmaßen“, so die Verantwortlichen. Die Verbundenheit als eines der Grundbedürfnisse des Menschen wurde bei der Projektvorstellung in verschiedenen Facetten beleuchtet. Verbundenheit mit sich, mit anderen Menschen, mit der Natur.

Bringt die digitale Veränderung die Menschen zusammen oder entfremdet sie? Welche Vor- und welche Nachteile ergeben sich? Welche Chancen und Möglichkeiten bietet sie? All diese Fragen gaben Anlass zur Diskussion unter den knapp 40 Interessierten in den Räumen der Jugendkunstschule in Schmallenberg.

Als Einstieg waren die Gäste eingeladen, sich durch ein „künstlerisches Ritual“ in das Thema einzubringen. Die Kunstaktion wurde von Meike Ziegler entwickelt, eine niederländische Künstlerin, die in Berlin lebt. Dazu sollten die Gäste ihren mitgebrachten Stein in den Mittelpunkt stellen und sich in Zweiergruppen darüber austauschen. Durch ein kurzes Interview sollte die Möglichkeit bestehen, dass sich zwei völlig fremde Menschen durch ihre jeweilige Geschichte zu dem Stein näher kennenlernen und in Kontakt treten. Gerade weil die Menschen in Südwestfalen sich um ihre Erde kümmern und eine besondere Beziehung zu ihren Gesteinen haben, sollte mit dieser Aktion eine Verbundenheit entstehen. Die Steine und mit ihnen ihre Geschichten sollen weiter durch Südwestfalen wandern und in den nächsten Jahren weiterhin die Menschen zusammenbringen. So wurde ein Bogen geschlagen zum vorgestellten Projekt, das sich vorrangig mit Verbundenheit bei zunehmender Digitalisierung der Welt beschäftigen wird.

Michael Gleich hat sich überwiegend mit den Schattenseiten des Themas beschäftigt und gab Einblicke in seine Erkenntnisse, warf aber auch Fragen auf. „Digitalisierung ist ein fast unsichtbaren Wandel, der leise und schnell ist und oftmals hinter den Kulissen geschieht“, so seine These. Hass, Mobbing und Internetsucht seien große Gefahren der Digitalisierung, denn durch Anonymität ist der Mensch ungehemmter. Auch die Gefahr von Einsamkeit und Bewegungsmangel bestehe. Im anschließenden feedback wurde aber deutlich, dass zwar die Gefahr von Einsamkeit, Cyber-mobbing etc. bestehe, demgegenüber aber auch positive Dinge wie Aufklärung, Informations- und Kontaktmöglichkeiten bestehen. Das Fazit dazu: es gibt viele Facetten, negative wie auch positive. Die Digitalisierung allgemein nicht zu verteufeln, sondern Lösungen bei negativen Einflüssen zu schaffen, das liegt auch Susanne Falk am Herzen.

Die InitiatorInnen konnten bei dieser ersten Projektvorstellung den Stand der Dinge vorstellen und sich sich über eine angeregte Diskussion freuen. Unter den Gästen waren auch VertreterInnen der südwestfälischen Kreise, der LWL Kulturstiftung und der Evangelischen Stiftung Protestantismus, Bildung und Kultur anwesend. Sie alle unterstützen das Vorhaben.

Jetzt gilt es, das Projekt weiterzudenken und auszuarbeiten für die REGIONALE 2025.