Naturschutz fängt vor der Haustür an

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Der NABU Warstein stellt sich vor 

Nach einer mehrjährigen Pause wurde die NABU Warstein 2019 reaktiviert. Gegründet wurde sie 1992 als eine von ca. 2.000 lokalen Gruppen in Deutschland. Bis 2016 haben die aktiven Mitglieder sich insbesondere im Vogelschutz engagiert, Laichgewässer für Amphibien angelegt, diverse Biotope aufgewertet und für viele Tiere und Pflanzen Lebensräume erhalten und geschaffen.  

Der 1970 in Warstein geborene Martin Dicke (Sprecher der Ortsgruppe), setzt sich mit Linda Müller (2. Sprecherin) und Paul Köhler (Schatzmeister) im Vorstand für den regionalen Naturschutz ein. Die NABU Warstein hat sich der Pflege und Betreuung einer für den Naturschutz zu entwickelnden Fläche in Warstein verschrieben. 

Paul Köhler und Guido Albers (v.l.)Quelle: NABU Warstein
Paul Köhler und Guido Albers (v.l.)

Für WOLL erklären sie ihre Anliegen: 

WOLL: Was planen Sie konkret? 

Martin Dicke: Im März 2020 haben wir uns an der Aktion Bürgerwald „Mein Baum für unseren Wald“ beteiligt und insgesamt neun Bäume gepflanzt (je drei Stieleichen, Winterlinden und Vogelkirschen), die gilt es jetzt natürlich zu pflegen. Geplant ist die Pflege von mehreren geschützten Biotopen in Warstein und Suttrop sowie die Betreuung einer Kalkmagerrasenfläche.  

Paul Köhler ergänzt: Dann gibt es jährlich wiederkehrende Arbeiten, wie zum Beispiel das Ausbessern von Laichgewässern. Die Nistkästen müssen vor und nach der Brutsaison jedes Jahr auf Schäden kontrolliert, gesäubert und bei Bedarf ausgetauscht werden.  

WOLL: Wer kann Sie wie unterstützen? 

Linda Müller: Jeder ist willkommen und kann sich aktiv mit seinen Ideen einbringen. Auch Schüler und Jugendliche können Mitglied werden. Mitglieder geben ihren Zeitaufwand selbst vor, und sie benötigen keine Erfahrungen im Naturschutz. Wir freuen uns über jeden, der sich einbringen möchte. 

WOLL: Was können wir als Bürger/innen ganz allgemein im Kleinen für den Naturschutz tun? 

Martin Dicke: Naturschutz ist mit wenig Aufwand möglich und fängt vor der Haustür und im Garten an. Möglichkeiten wären: 

  • Teilnahme an der jährlich stattfindenden „Aktion saubere Landschaft“. 
  • Insektenfreundliche Gartengestaltung.  
  • Laub beispielsweise in Form eines Laubhaufens in einer Gartenecke liegenlassen. Für Igel, Insekten und andere Tiere ist ein Laubhaufen ein optimaler Ort, die kalten Wintermonate zu verbringen, denn das Laub isoliert und bietet Unterschlupf. 
  • Bei Spaziergängen/Wanderungen kleinere Abfallmengen am Wegesrand einsammeln und entsorgen. 
  • Bei größerem Müllaufkommen: App „Müllweg! DE“ nutzen. Dort kann man den Standort melden und eine Nachricht geht an die jeweilige Kommune/Stadt, die den Müll abholt und entsorgt – sehr praktisch! 
Der Vorstand des NABU Warstein. Linda Müller, Martin Dicke, Paul Köhler (v.l.) Quelle: NABU Kreis Soest
Der Vorstand des NABU Warstein. Linda Müller, Martin Dicke, Paul Köhler (v.l.)

WOLL: Bleibt Ihnen noch Zeit für Familie und Hobby? 

Martin Dicke: Natürlich! Dadurch dass wir anfallende Arbeiten aufteilen, bleibt immer genug Zeit für Familie und Hobby. Zudem gibt es auch genug Möglichkeiten NABU und Familie/Hobby miteinander zu verbinden. So kann beispielsweise eine Radtour zum Bürgerwald unternommen werden, um dort an heißen und trockenen Tagen die gepflanzten Bäume zu gießen. Auch das Einsammeln von Unrat am Wegesrand kann gemeinsam unternommen werden und eine Familie durchaus fröhlich stimmen.  

WOLL: Gibt es etwas, was Sie den Bürger/innen sagen möchten? 

Martin Dicke: Jeder kann ökologischer einkaufen und verstärkt Produkte aus der Region auswählen. Jeder kann zuhause Lebensräume für Vögel & Insekten schaffen, wie z. B. ein Insektenhotel oder einen Nistkasten aufstellen.