Nachhaltig shoppen im Caritas Kleiderladen Bad Fredeburg

Junge Frauen zeigen, wie Nachhaltigkeit funktionieren kann

Das Angebot reicht von Damen-, Herren- und Kinderbekleidung über Schuhe bis zu Karnevalskostümen, Skibekleidung und Kommunionanzügen – im Caritas-Kleiderladen in Bad Fredeburg findet man für jeden Geschmack das passende Kleidungsstück. Über viele Jahre gab es in Bad Fredeburg die Kleiderkammer mit gut erhaltenen Kleidungsstücken Bedürftigen zu helfen. Dieser Grundgedanke wurde weiterentwickelt: Nachhaltigkeit spielt jetzt auch eine Rolle.

Von der Idee zur Umsetzung

Nachdem die Kleiderkammer geschlossen wurde, kamen vor drei Jahren einige junge Frauen auf die Idee, einen Kleiderladen für jedermann zu gründen. Mittlerweile gehören etwa zwanzig junge Frauen zum Team, alle arbeiten ehrenamtlich. „Da wir uns selbst mit Nachhaltigkeit beschäftigen, beispielsweise im Bereich der Nahrung, passte die Idee perfekt in unsere Lebensweise“, sind sie sich einig. „In den letzten Jahren ist allgemein ein Wandel zu bemerken, aber mit solch einem Zulauf hatten wir nicht gerechnet“, freut sich Astrid Kyllar-Schaefer vom Team. Gut erhaltene Kleidungsstücke werden für ein bis drei Euro angeboten, besondere Einzelstücke kosten auch mal fünf Euro. Eigentlich liegen die Preise weit unter dem Wert, es sind gute Stücke, teils noch mit Etikett versehen, also neu. Hosen, Jacken, Hemden, Shirts, Pullover, Kleider oder Röcke – nach Größen sortiert und auf Ständern oder in Regalen ausgestellt, laden alle Altersklassen zum Stöbern ein. Ab und zu sind Kleider vom Abi- Ball, nur einmal getragen, für einen kleinen Beitrag zu haben. Von Kindergröße 50/56 bis XL und größer ist alles da. Auch Farben und Stilrichtung sind vielfältig. Da kommt es vor, dass die Mitarbeiterinnen selbst das ein oder andere Kleidungsstück erwerben.

Das Angebot ist riesig

In den Räumen des Kleiderladens ist alles ordentlich sortiert, auch Umkleidekabine und Spiegel sind vorhanden. Schließlich sollen Interessierte nach Herzenslust „shoppen“ können. Jahreszeitliche Sonderaktionen sind möglich, ebenso Sonderöffnungszeiten für Gruppen ab fünf Personen nach Absprache. „Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass sowohl die Qualität als auch die Vielfalt toll sind, und so kommen nicht nur Leute zu uns, die knapp bei Kasse sind, sondern alle, denen Nachhaltigkeit wichtig ist“, sagt Julia Knoche vom Team. Viele Stammkunden gibt es schon. Aus der näheren Umgebung, Patienten aus den Kliniken oder Besucher, z.B. aus Winterberg oder Heinsberg. Auf die Frage „Haben Sie das noch in einer anderen Größe?“ können die Mitarbeiterinnen natürlich nur mit Nein antworten, es sind alles Einzelstücke.

Hilfe kann so einfach sein

Quelle: WOLL Magazin

Die Gelder werden komplett an regionale Projekte oder Organisationen gespendet: Schulen, Kindergärten oder Vereine, Tierheim, Tafel, Lächelwerk oder Hospiz – alle werden durch Spenden unterstützt. Die Frauen investieren viel Zeit in ihre Leidenschaft, sie machen das aus Überzeugung. Es wird zu den Annahmezeiten Kleidung entgegengenommen, sie wird sortiert, zugeordnet und verkauft, da fließen viele Stunden hinein. Aber: „Wir haben bei allen Tätigkeiten Spaß und es bilden sich immer wieder andere kleine Teams, sodass es nie langweilig wird. Es ist ein tolles Gefühl, dass getragene Kleidung wieder in den Kreislauf geht und man so Gutes tut“, sagen die Frauen. „Jeder trägt zum Ehrenamt bei, es ist ein Nehmen und Geben.“ Das Team freut sich über jede Unterstützung, sei es durch eine Kleiderspende oder einen Einkaufsbesuch. Jedes Kleidungsstück findet neue Verwertung und jeder Euro hilft.