Musse kennen!

Quelle: Tourist-Info und Archiv Gemeinde Möhnesee

Sauerländer Orte: Günne zwischen Haarstrang und Arnsberger Wald

Günne mit seinen rund 2.000 Einwohnern liegt zwischen dem Haarstrang und dem Ausgleichsweiher des Möhnesees. Die Lage in der Tourismusregion Möhnesee ist eine große Stärke des Ortes, so eine Analyse in das Dorfentwicklungskonzept (DIEK) über Günne.

Zu den Stärken gehört auch das intakte Vereinsleben mit vielen Veranstaltungen vor allem im Bereich Sport und Kultur. Verkehrstechnisch ist der Ort optimal an das örtliche und überörtliche Straßennetz angebunden. Diese attraktive Lage und die Nähe zu den Städten des Ruhrgebietes, Sauer- und Münsterlandes zogen in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts neue Bewohner an.

Über 800-jährige Geschichte

Das Dorf blickt auf eine über 800-jährige Geschichte zurück. Die erstmalige urkundliche Erwähnung findet sich aus dem Jahre 1190. Der Hof Gunnethe wurde in einer Gütererwerbsliste des Erzbischofs Philipp aufgeführt, der durch den Kauf zahlreicher Güter seine Lebenshoheit in Westfalen ausbauen wollte. Der Hof war damals bereits als grundherrlicher Wirtschafshof ausgestaltet und umfasste neben Ackerland, Wiesen, und Waldungen u.a. eine Mühle. Bis ins Jahr 1765 wuchs Günne auf 35 Häuser, 50 Nebengebäuden, eine eigene Schule und zählte 185 Einwohner.

Quelle: Tourist-Info und Archiv Gemeinde Möhnesee

Bau der Möhnetalsperre

Die aufstrebende Wirtschaft im Ruhrgebiet forderte um 1900 eine ausreichende Wasserversorgung. Der Bau der Möhnetalsperre in den Jahren 1909 bis 1913 bedeutete einen beträchtlichen Einschnitt für den Ort Günne. Einerseits verschwanden einige Nachbardörfer und Höfe sowie große Teile der Wiesen und Felder des Ortes. Anderseits entstanden mit dem See auch neue Arbeitsplätze für den Betrieb der Anlagen.


Auch die größte Katastrophe Günnes ist eng mit der Möhnetalsperre verbunden: Um die Wasserversorgung des Ruhrgebietes zu stören, wurde die Staumauer während des Zweiten Weltkrieges zerstört. Die darauffolgende Flutwelle riss mindestens 1.579 Menschen, darunter 26 Einwohner Günnes, mit in den Tod. Der Wiederaufbau der Mauer gelang in kurzer Zeit. Der Standort der weggespülten Häuser, Gehöfte und Sägewerke im Tal ging durch die Vergrößerung des Ausgleichweihers zusätzlich verloren. Diese Katastrophe prägt die Menschen in Günne bis heute.


Einen Besuch wert ist die Schade-Mühle an der Brüningser Straße 2, die 1974 zum „Landschafts-Informationszentrum Wasser und Wald Möhnesee“ umgebaut wurde. Hier kann man sich nun über die Landschaft rund um die Möhnetalsperre und den Naturpark Arnsberger Wald informieren.