Musse kennen!

Erlebnisdorf Düdinghausen im Vogelschutzgebiet Medebacher Bucht

Am Kahlen Pön (774 Meter) liegt das etwa 460 Einwohner zählende Erlebnisdorf Düdinghausen im Nordwesten der Hansestadt Medebach. Es wurde 1194 zum ersten Mal schriftlich erwähnt, weil das Kloster Flechtorf der Gemeinde Diemelsee in dieser Zeit Grundherr von Düdinghausen war. Das Dorf kann viele spannende Geschichten erzählen.  

Geologischer Rundweg

Beeindruckend ist der fünf bis sechs Kilometer lange Geologische Rundweg, der entlang der vier Steinbrüche des Dorfes führt. Im Steinbruch am Borghagen kann man Fossilien von Muscheln, Kopffüßern und Pflanzenresten finden, die dort vor 320 Millionen Jahren gelebt haben. Düdinghausen war in dieser Zeit ein tropisches Badeparadies in der Nähe des Äquators. Im Steinbruch am Vitsenböhl kann man gefaltete Kalksteine und Kieselschiefer entdecken und erfährt, warum eine Gesteinsfalte abreißen kann. Infotafeln sorgen für noch tiefere Einblicke in die Erdgeschichte.

Und dann die besondere Natur! Mittlerweile liegt das Dorf in einer anderen abwechslungsreichen Landschaft – im Europäischen Vogelschutzgebiet Medebacher Bucht. Hier kann man mit etwas Glück den Rotmilan und den Schwarzstorch kreisen sehen. Auch findet man hier Braunkelchen, Neuntöter und Raubwürger. Vom Dorf aus ist man schnell auf dem Kahlen Pön mit seinem Hochheidegebiete, Bergmähwiesen und Panorama-Fernsichten in alle Himmelsrichtungen. Ein fünf Kilometer langer Naturrundweg auf dem Pön-Plateau bietet Natur-Spaß vom Feinsten.

Historischer Dorfkern

Vom Kreuzberg mit seiner Auferstehungskapelle hat man einen schönen Blick über die Medebacher Bucht. Der historische Kreuzweg verbindet den Kreuzberg mit Düdinghausen. So kommt man ins Dorf, das seinen mit Fachwerk geprägten historischen Dorfkern erhalten hat. Viele Infotafeln auf dem geschichtlichen Dorfrundgang illustrieren die Lage von Düdinghausen als Grenzdorf zwischen Westfalen und Waldeck und erklären seine spannende Geschichte.

Von März bis Oktober kann donnerstagnachmittags die Dreggestobe (Drechslerstube) in der Pastoren-Scheune besucht werden. Dreggestobe, Küche und Schlafstube atmen die Atmosphäre um 1900 und Drechselmeister führen den Besuchern das Drechseln von Schalen und anderen Kunstgegenständen aus Holz vor.

Etwas südlich vom Dorf findet man den Freistuhl Düdinghausen, einen von 42 Sauerländer Seelenorten, die für die Menschen in der Umgebung eine besondere Bedeutung haben. Er gehört zur historischen Freigrafschaft Düdinghausen. Im 16. Jahrhundert hielt der Freigraf (von Waldeck) zweimal im Jahr Gerichtstage an diesem Freistuhl aus Stein und dem ebenfalls steinerneren Richtertisch mit eingraviertem Schwert.