Mittelpunkt der internationalen Mountainbike-Szene

Quelle: Green Hill Bikepark

Schmallenberg im Sommer

Der gefeierte Mountainbike-Event Swatch Nines MTB kehrt vom 14. bis 20. August 2023 zurück und bringt an neuer Austragungsstätte ein ganzes MTB-Festival mit.

Mountainbike-Fans haben sich diesen Termin schon dick im Kalender angestrichen: Vom 14. bis 20. August 2023 feiern die Swatch Nines MTB ihre Premiere an einer aufregenden neuen Location – dem Green Hill Bikepark in Schmallenberg in Nordrhein-Westfalen.

Seit der Eröffnung im Juli des vergangenen Jahres hat sich der Green Hill Bikepark in der Mountainbike-Szene schnell einen Namen gemacht. Der Park nutzt den ehemaligen Skilift und gilt als eine der größten Mountainbike-Destinationen Deutschlands. Mit den Swatch Nines MTB wird er nun zum Schauplatz eines der meistbeachteten Events im internationalen Mountainbiken.

Mit dem neuen Location-Partner und einem neuen Titelsponsor setzen die Swatch Nines ihre jahrelange Mission fort und heben das Mountainbiken in Sachen Kreativität und Athletik auf eine neue Ebene. Dank der Unterstützung von Green Hill wird das Event den innovativsten Kurs bieten, den es bei den Nines bisher gegeben hat. Die Namen der einzelnen Disziplinen lassen Spektakuläres vermuten. Mit seinen „Slopestyle“- und „Freeride“-Linien wird er zum Spielplatz eines Teilnehmerfelds mit Starbesetzung, das erstklassige Fahrerinnen und Fahrer aus dem gesamten Spektrum des Mountainbikens umfasst.

Top Mountainbiker und Mountainbikerinnen aus aller Welt im Sauerland

„Wir freuen uns sehr über unseren neuen Location-Partner und können es kaum erwarten, mit der Hilfe und dem Fachwissen von Green Hill einen fantastischen Kurs zu bauen“, sagte Swatch Nines Gründer Nico Zacek. „Zugleich freuen wir uns darauf, Top-Rider aus aller Welt zu begrüßen und dabei einen besonderen Schwerpunkt auf die Mountainbikerinnen zu legen. Nach einem Jahr Pause sind die Swatch Nines zurück!“

„Das Green Hill Bikepark Projekt hat gezeigt, dass es möglich ist, neue Maßstäbe zu setzen und ein erstklassiges Bikepark-Erlebnis zu schaffen“, sagte Felix Saller, Mitinhaber und Chef des Green Hill Bikeparks. „Die Partnerschaft mit den Swatch Nines ist zweifellos eine Ehre und ein Match, wie man es sich nicht besser ausmalen könnte. Es ist eine Chance, den Green Hill Bikepark als neue Bikepark-Destination in Deutschland und darüber hinaus weiter zu etablieren.“

Schmallenberger Green Hill Bikepark national und international etablieren

Neben dem Event für die MTB-Profis veranstalten die Swatch Nines und der Green Hill Bikepark vom 18. bis 20. August gemeinsam ein dreitägiges MTB-Festival. Das Beyond The Hill Festival ergänzt die Action der Swatch Nines MTB um eine öffentliche Veranstaltung, bei der Aktivitäten aller Art geboten sind – Musik, Partys, Yoga, DJ-Sets und vor allem viel Mountainbike-Fun!

Weitere Informationen über die Swatch Nines MTB 2023 und das Beyond The Hill Festival unter thenines.cc sowie auf Instagram unter @thenines.cc.

Hellermanns Hütte: ein Ort für Freude und Freizeit

Felix und Christin Hellermann, sowie Felix Saller im Gespräch mit WOLL

Viele Menschen im Schmallenberger Sauerland und weit darüber hinaus kennen Hellermanns Hütte in Gellinghausen aus eigenem Erleben oder haben zumindest schon davon gehört? Über Jahrzehnte war die rustikale Hütte unterhalb des Skihanges an der Straße vom Rimberg Richtung Westernbödefeld ein beliebter Ort für fröhliche Feiern und Feste. Das ist und bleibt auch so. Doch seit einem Jahr tummeln sich dort und im ganzen Gelände drumherum, vor allem am Wochenende, sportliche Menschen aus ganz Deutschland und aus den Nachbarländern. WOLL hat mit den Inhabern und Betreibern von Hellermanns Hütte und dem Green Hill Bikepark in Schmallenberg-Gellinghausen gesprochen.

WOLL: Hier am Skihang Gellinghausen und in Hellermanns Hütte treffen seit knapp einem Jahr zwei Welten aufeinander. Was hat sich im letzten Jahr bis heute getan?

Christin Hellermann: Wir haben den Lockdown genutzt, um das Innere der Hütte auf Vordermann zu bringen. Eigentlich nach dem Motto Upcycling. Wir haben einen Teil der Deckenverkleidung abgenommen, aufbereitet und als neue Wandverkleidung verbaut. Dann haben wir die Toiletten erneuert, einen Teil der Technik und der Elektronik. Als wir 2021 die Konzession neu beantragen mussten, entstand die Idee, einen Bikepark zu verwirklichen. Damit haben wir Anfang letzten Jahres begonnen.


WOLL: Neben den sauerländischen Wörtern aus der Alltagssprache hört man hier auch häufig bayrisch. Wie kommt das?

Felix Saller: Ich habe Christine in Dortmund kennengelernt. Irgendwann hat sie mich mit ins Sauerland genommen. Das ist ja sehr ähnlich zu meiner niederbayerischen Heimat. Ich komme aus dem Sport und der Freizeitbranche. Sofort habe ich gesehen, dass Hellermanns quasi einen kompletten Berg im Garten hinterm Haus haben. Gemeinsam haben wir überlegt, was wir machen können, um auch ein Sommerangebot an den Skihang zu bringen. Die Idee war zunächst, ein oder zwei Strecken zum Biken anzubieten und ein erweitertes Angebot für die Hütte. Schließlich wurden die Überlegungen immer umfassender und wir sagten uns: Wenn wir etwas machen, dann machen wir es richtig. Und so entstand ein vollumfängliches und naturnahes Mountainbike-Angebot.

Beim Bau wurden nur Materialien aus dem Berg verwendet. Da sind wir europaweit einer der wenigen Bikeparks, die das so machen. Wir haben versucht, möglichst viel von dem alten Flair beizubehalten und den mit etwas Neuem zu kombinieren. Unsere Gäste sprechen von dem ganz besonderen Gefühl, das sie haben, wenn sie hierherkommen. Ihnen gefällt das familiäre Gesamtgefüge und dass es hier überall Ansprechpartner gibt, jeder jeden kennt und man sich einfach ein bisschen wie zuhause fühlt.

Christin Hellermann: Durch den Green Hill Bikepark haben wir nun ganzjährig eine sichere Betätigung. Als Ausflugsziel waren wir zwar immer akzeptiert, aber als Restaurant ein bisschen zu weit weg vom Schuss. Jetzt haben wir wieder jedes Wochenende die Bude voll.

WOLL: Nur zwölf Monate nach der Eröffnung findet im August ein Internationales Mountainbike-Event im Green Hill Bikepark statt. Wie geht so etwas?

Felix Saller: Ich glaube, wir haben es durch unser Angebot, unser Marketing und eine sofort hohe Nachfrage geschafft, sehr schnell in der Branche bekannt zu werden. Damit haben wir ein gewisses Standing erreicht. Mit der bekannten touristischen Destination Sölden in Österreich haben wir seit Anfang des Jahres eine Partnerschaft begonnen. Diese und andere Kooperationen haben uns auf den Schirm für die Swatch Nines MTB gebracht.

Felix Hellermann: Wir haben bis zur Eröffnung viel getan und sofort sehr viel zurückbekommen. Mit diesen Synergien gehen wir mit dem Event im August ins zweite Jahr.

WOLL: Der Tourismus im Schmallenberger Sauerland hat bisher die Gruppe der Mountainbiker nicht im Fokus gehabt. Wird sich das jetzt ändern müssen?

Christin Hellermann: Wir haben einige Gespräche mit der Stadt und dem Tourismus geführt. Die klassischen Sauerlandurlauber sind nicht die, die zu uns in den Bikepark kommen. Sicherlich wird Schmallenberg in Zukunft mehr sportliche Mountainbiker unter den Gästen verbuchen. Der Tourismus ist uns gegenüber offen und unterstützt uns, zum Beispiel beim Sommer Event mit Werbung und anderen Maßnahmen. Man merkt, dass Mountainbiking dadurch stärker in den Fokus gerückt ist.

Ich glaube, dass wir mit unserem Angebot sehr viele Leute anziehen. Auch durch die Nähe zu den Nachbar-Bikeparks in Winterberg und Willingen. Davon profitiert die Stadt Schmallenberg, aber auch das ganze Sauerland. Wir buchen zum Teil Hotels und Pensionen in der näheren und weiteren Umgebung für unsere Gäste. Ein paar Betriebe investieren bereits in einen Bike-Keller. Es war wohl auch mal angedacht, den Radweg in Richtung Meschede zum Ruhrtalradweg zu erweitern.

WOLL: Bei den rasanten Abfahrten kommt es hin und wieder zu Unfällen und zu Rettungseinsätzen. Wie gehen Sie mit dieser Problematik um?

Felix Saller: Wenn wir einen ausverkauften Tag haben, sind etwa 600 Mountainbiker hier. Jeder macht im Schnitt zehn Fahrten. Wir haben dann am Tag also bis zu 6000 Abfahrten. Bei einer risikoreichen Sportart sind ein bis zwei Einsätze prozentual sehr wenig. Wenn ich das mit 600 Kreisliga-Fußballspielern oder Handballspielern an einem Sonntag in 90 Minuten vergleiche, kommt es wahrscheinlich zu mehr Rettungseinsätzen. Es wird aber viel für die Sicherheit getan. Meist sind es persönliche Unachtsamkeit oder Selbstüberschätzung, die leider zu meist vermeidbaren Unfällen führen.

Christin Hellermann:  Wir schauen, dass qualitativ an den Strecken alles passt. Unsere Mitarbeitenden im Gelände haben zudem alle eine Erste-Hilfe-Ausbildung.


Felix Hellermann: Im Vergleich zum Skibetrieb sind alle Mountainbiker sehr gut mit passenden Rädern und Schutzkleidung ausgestattet. Und wir haben keine Gäste, die alkoholisiert fahren.

WOLL: Mountainbiken ist auch besonders interessant für Kinder und Jugendliche. Was bietet der Green Hill Park für Familien und Kinder?

Felix Hellermann: Wir haben im Rahmen einer LEADER-Förderung einen Übungsparcours realisiert, der ganzjährig, außer bei schlechtem Wetter im Winter, von Fahranfänger und Familien genutzt werden kann. Zum Einstieg in den Sport ist das perfekt, um sich einfach mal ranzutasten, weil die Einstiegsbarriere für diese Sportart schon relativ hoch ist. Wir haben als eine der wenigen Bikeparks im Sauerland einen „grünen“ Trail. Es ist ein sehr einfacher und flacher Trail. Mit unserem Liftsystem bekommen wir Kinder ab drei Jahren auf den Trail. Wenn die stabil auf dem Fahrrad sitzen, dann tun sie sich meistens leichter, als leicht ängstliche über 20-Jährige.

Christin Hellermann: Es gibt bei uns auch Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene. Die bieten wir in regelmäßigen Abständen an. Die Women-Rides wollen wir weiter fördern, denn es sind etwa 95 Prozent Männer in der Sportart unterwegs. Zum ersten Event haben sich etwa 30 Frauen angemeldet.

WOLL: Die erste komplette Saison im Green Hill Park läuft schon auf Hochtouren. Was sind die Erwartungen für die Zukunft?

Felix Hellermann: … dass es so weitergeht. Wir stellen uns in der Hütte mit unseren Mitarbeitern neu auf. Es ist schön, dass wieder so viel los ist. Das fehlte in den letzten Jahren wegen des mangelnden Skibetriebs komplett.


Christin Hellermann: Hier muss noch einiges renoviert und erneuert werden. Wir brauchen ein größeres Lager. Wir bauen Duschen und Toiletten für die Camper und haben unser Gastronomiekonzept auf Selbstbedienung umgestellt.

Felix Saller: Bei uns wird alles aus einer Hand verwaltet: Gastronomie, Infrastruktur und Berg. Das ist relativ einzigartig bei Bikeparks in dieser Größe. Dadurch können wir hier versuchen, ein Gesamtkonzept zu schaffen, damit sich der Kunde rundum wohlfühlt. Da wird auch in den nächsten Jahren der Fokus drauf liegen.

Christin Hellermann: Daneben werden in der Hütte Partys, Weihnachtsfeiern, Hochzeiten und Firmenfeiern gefeiert – so wie man es kennt.

WOLL: Herzlichen Dank für das informative Gespräch und alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft.