„Mittelalterliches Mittsommernachtsfeuer“ auf der Schwalenburg

Quelle: Schwalefeld

Zur Sommersonnenwende wird auf der sagenumwobenen Schwalenburg, in der einzigartigen Atmosphäre der mystischen Ringwallanlage wieder ein mittelalterliches Mittsommernachtsfeuer entfacht.

Im Juni erreicht die Sonne den Wendekreis des Krebses und damit ihren nördlichsten Punkt. Auf der nördlichen Halbkugel ist diese Sommersonnenwende der längste Tag und die kürzeste Nacht. Seit uralter Zeit wird dieses bedeutende Datum von Menschen gefeiert – so auch mit dem Mittsommernachtsfeuer auf der Schwalenburg, oberhalb von Schwalefeld. Diese traditionelle Veranstaltung ist zum Mitmachen für jedermann, verbindet Denkmalschutz und Bewegung in der Natur mit Geselligkeit und lädt alle Generationen zu einem abwechslungsreichen Tag ein. Hierzu sind alle Upländer, Heimatverbundene, Gäste und Interessierte herzlich willkommen.

Wer Lust hat kann gerne schon tagsüber, ab 10:00 Uhr beim Holzsammeln und Pflegen der Ringwälle mitmachen. Das ist notwendig, um das kulturhistorische Bodendenkmal und die geheimnisumwitterte Burganlage weiterhin zu erhalten. Jeder ist aufgerufen seine Fertigkeiten mit einzubringen. Von der Gemeinde Willingen werden hierzu allen Helfern die erforderlichen Gerätschaften und die Verpflegung zur Verfügung gestellt. Anschließend wird gemeinsam das Holz für das Feuer aufgeschichtet.

Zu Beginn der Dämmerung wird dann das Mittsommernachtsfeuer entzündet, ein Ritual, das seit Jahrtausenden gefeiert wird, weil es für die Menschen ein wichtiges Datum für die kalendarische Struktur des Jahres war. Für das leibliche Wohl wird natürlich wieder bestens mit zünftigem „Speis und Trank“ gesorgt. Die Einnahmen und Spenden kommen dem Förderkreis „Freunde der Schwalenburg“ zugute und werden auf direktem Weg in die weitere Erforschung der denkmalgeschützten Anlage investiert. Gerne werden Besucher zur Entfachung des Feuers im „mittelalterlichem Gewande“ erwartet, um dann die kürzeste Nacht des Jahres zu feiern und beim geselligen Beisammensein vielleicht einiges über die Mythen, Sagen und Legenden der Schwalenburg zu erfahren.

Freunde der SchwalenburgHeimat- Kultur- und Geschichtsverein Willingen (Upland) e.V.www. heimatverein-willingen.dewww. schwalenburg.de

INFO ZUR SCHWALENBURG

„Die Schwalenburg

(Wanderweg S6 / Uplandsteig / GPS-Daten: Breite: 51°18’57.87″N, Länge:8°37’30.76″E)

Die frühgeschichtliche Ringwallburg mit drei Wallringen entstand wahrscheinlich zwischen dem späten 8. und 10. Jahrhundert. Die Befestigung umschließt eine Fläche von 6 ha Größe und gehört zu den eindrucksvollsten frühgeschichtlichen Befestigungen Mitteleuropas. Die Anlage hat einen Durchmesser von 300 Metern und etwa 1700 Meter lange Ringwälle.

Der älteste Teil der Anlage ist zweifellos der mittlere Bering, der eine Fläche von 2 ha Größe einschließt. Er hat eine annähernd ovale Form und erscheint heute als mächtiger Wall mit vorgelagertem Graben. Im Nordosten des mittleren Beringes liegt eine mächtige Zangentoranlage mit einer heute etwa 3 m breiten Toreinfahrt. Ein weiteres Tor befindet sich im Süden der Wallanlage. Der Innere fast kreisrunde Wallring hat einen Durchmesser von 75-90 m. Er besitzt im Norden eine ca. 2.40 breite Torgasse und eine steilwandige Grube bei der es sich um einen Brunnen oder den Keller eines Turmes handeln könnte.

Von der Südwestseite des inneren Beringes aus zieht der mächtige äußere Wall nach Süden, überquert den mittleren Wallring und führt im weiten Bogen hangabwärts nach Südosten bis zur Südspitze der Anlage und von dort im weiten Bogen nach Norden. der überall vorgelagerte Graben ist teilweise eingeebnet. Nach Rekonstruktionen waren die gut 2 m breiten holzversteifte Mauern ca 5 m hoch.

Im Landesregister von 1537 wird die „Borgh zu Schwalefeld“ erstmals urkundlich erwähnt. Zum damaligen Zeitpunkt war sie bereits bewaldet.

Mittlerweile ist die Wallanlage von Bewuchs befreit. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Ausgrabungen durchgeführt. Sichtbar sind heute die verfallenen Mauerfronten und die Tore des inneren, mittleren und äußeren Rings. Von einem Aussichtsturm, der anlässlich der 675 Jahrfeier von Schwalefeld errichtet wurde, kann man sich einen Gesamtüberblick über die mächtige Befestigungsanlage aus der Zeit der karolingischen oder Ottonischen Zeit machen.“