Mit viel Zuversicht in die neue Triathlon-Saison

Leonard Arnold

Quelle: SKS

Profi-Triathlet Leonard Arnold (30) aus Sundern-Hagen ist Anfang Mai in die neue Saison gestartet. Sein großes Ziel ist die Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza.

Der Wind pfeift. Der Atem ist schnell, aber gleichmäßig. Volle Konzentration auf die scheinbar endlose Straße. Aus dem Wasser geht es auf das Zeitfahrrad. Rasch trocknet die Sonne den Rennanzug. Langsam findet Leonard Arnold seinen Rennrhythmus – für den Sauerländer bekannte Routine. Der Triathlet hat bereits zwei schwere Ironmans hinter sich. Die Saison hat jedoch gerade erst begonnen.

Saisonauftakt in Venedig und solide Leistung in Aix-en-Provence

„Zum Einstieg war es ein sehr solides Rennen, mit dem ich grundsätzlich zufrieden bin. Darauf kann ich aufbauen“, blickt der 30-jährige Sunderner zurück. Am 3. Mai startete er in Venedig in die neue Triathlon-Saison. Beim Mitteldistanz-Ironman 70.3 Venice-Jesolo belegte er den neunten Platz. Ein Defekt auf dem Rad kostete Arnold den Anschluss an die Spitze. Mit einem starken Lauf rettete er sich schlussendlich in die Top Ten. „Meine Leistungsfähigkeit gibt mir Zuversicht für die kommenden Wettkämpfe“, resümiert der Sauerländer.

Zwei Wochen später stand der nächste Mitteldistanz-Wettkampf in Südfrankreich auf dem Programm. Beim Ironman 70.3 Aix-en-Provence rief der Sunderner erneut eine solide Leistung ab. Nach 113 schweren Kilometern kam er auf den 21. Platz. „Bei den ersten Rennen läuft noch nicht alles perfekt. Nun geht es darum, die Fehler zu analysieren und sie für die nächsten Rennen auf dem Schirm zu haben“, zeigt sich Arnold selbstkritisch.

Volles Rennprogramm

Chance, in Form von Wettkämpfen, bieten sich in den nächsten Monaten genug. Am 29. Juni geht der Sauerländer beim Langdistanz-Ironman in Frankfurt an den Start. Das Heimrennen könnte zur Hitzeschlacht werden. Doch genau darauf ist Arnold vorbereitet. Bei der letztjährigen Ironman-WM auf Hawaii wurden ihm die klimatischen Bedingungen zum Verhängnis. „Hitzerennen haben ein ganz eigenes Anforderungsprofil. Im Winter habe ich viel Hitzetraining gemacht, um den Körper optimal vorzubereiten“, erklärt er.

Im Juli geht es in die USA. Der Langdistanz-Ironman in Lake Placid am 20. Juli ist, genau wie Frankfurt, Qualifikationsrennen für die Weltmeisterschaft in Nizza Mitte September – Arnolds großes Ziel. Im Spätsommer wird er sich auf Nizza vorbereiten.

Im Gegensatz zum letzten Jahr, als der Sauerländer alles auf die WM in Hawaii ausrichtete, soll der Fokus nun weniger auf einzelnen Rennen liegen: „Das wichtigste ist die Konstanz. Ich möchte bei allen Ironmans der ProSeries vorn dabei sein“, betont Arnold. Die ProSeries ist eine internationale Wettkampfserie. Von insgesamt 18 Rennen zwischen März und November wird er einige ausgewählte Rennen bestreiten. Sein Ziel ist die Top Fünf in der Gesamtwertung. Im November endet seine Saison im südspanischen Marbelle mit der Mitteldistanz-Ironman-WM.

Detailarbeit und spezifische Vorbereitung

Die Ziele sind hochgesteckt, aber realistisch. Um diese zu erreichen, hat der Sauerländer in den letzten Monaten einige Details umgestellt. Im Frühjahr feilte er im Windkanal an seiner Aerodynamik auf dem Rad. Neben Hitzetraining simulierte er im Winter verschiedenste Rennszenarien. Darüber hinaus zog Arnold im November aus privaten Gründen von Leipzig nach Potsdam.

Das Team blieb jedoch unverändert. „Grundsätzlich möchten wir besser auf die verschiedenen Renndynamiken vorbereitet sein. Das heißt: Wir erstellen präzise Pacing-Strategien aus dem Streckenprofil und meinem physiologischen Profil“, erklärt Arnold die entscheidende Detailarbeit. 

Fokus auf dem Schwimmtraining

„Weiterhin arbeite ich intensiv am Schwimmtraining, mit dem Ziel, den Anschluss an die Schwimmspitze zu schaffen. Am Olympiastützpunkt Brandenburg habe ich die Möglichkeit, mit einer starken Schwimmgruppe zu trainieren. Im Radfahren und Laufen bin ich bereits auf einem sehr guten Level.“

Der Vollzeitprofi trainiert bis zu 35 Stunden in der Woche. Währenddessen begleitet Arnold jedoch nichts außer der Landschaft: „Hin und wieder höre ich Podcast. Meistens genieße ich jedoch die Stille und die Natur“, schmunzelt er. Kein Wunder – wer aus dem Sauerland kommt, dem fällt das wohl kaum schwer.