Quelle: Klaus-Peter Kappest
Symbolischer Eröffnungsakt: Prof. Axel Müller-Groeling, Prof. Tanja Schwerdtle, Ministerpräsident Hendrik Wüst, Tatjana Sikuljak, Prof. Christoph Schäfers (von links) – Foto: Fraunhofer IME | Klaus-Peter Kappest
Schmallenberg. Am 1. Juni 2023 wurde nach 10-jähriger Planungs- und Bauzeit das 6 000 qm große Laborgebäude in Schmallenberg-Grafschaft offiziell eröffnet. Prof. Dr. Christoph Schäfers, Leiter des Fraunhofer IME am Standort in Schmallenberg, konnte zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sowie Freundinnen, Freunde und Mitarbeitenden des Instituts begrüßen und ihnen das neue Gebäude präsentieren. Er bedankte sich in seiner Ansprache für die Förderung durch die Fraunhofer-Gesellschaft in München und die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Partnern aus Forschung, Industrie, Wissenschaft sowie Regulationsbehörden. Er danke auch insbesondere der unkomplizierten Unterstützung durch die Stadt Schmallenberg und die Zuwendungsgeber, allen voran dem Land Nordrhein-Westfalen.
Besonders gefreut hat das Institut, dass mit Ministerpräsident Hendrik Wüst der höchste Vertreter des Landes Nordrhein-Westfalen nach Schmallenberg kam und ein Grußwort sprach. Ministerpräsident Hendrik Wüst: «Wir wollen unser Land zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas machen. Unser wichtigstes Rüstzeug für diesen Wandel sind Forschung, Innovationen und ihr Transfer in die Praxis. In Südwestfalen lässt sich genau das an vielen Stellen beobachten – beispielsweise beim Fraunhofer IME. Das Institut bereichert die Forschungslandschaft in Nordrhein-Westfalen schon seit vielen Jahren und bis heute in entscheidender Weise. Es zeigt: Wachstum und eine gesunde Umwelt sind kein Gegensatz. In Schmallenberg hilft innovative Forschung unter anderem dabei, Umweltrisiken vorausschauend zu erkennen und zu minimieren. Mit der Eröffnung des Labor-Großbaus wird eine gemeinsame Kraftanstrengung belohnt. Ich wünsche allen Forscherinnen und Forschern viel Erfolg für ihre Arbeit im neuen Labor.»
Prof. Dr. Axel Müller-Groeling, Vorstand für Forschungsinfrastrukturen und Digitalisierung, brachte von der Fraunhofer-Gesellschaft München eine besondere Würdigung mit und dankte dem Institut und seinen Mitarbeitenden für ihre exzellente Forschungsarbeit. Prof. Dr. Tanja Schwerdtle, Vizepräsidentin des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), sandte mit Ihren Worten eine Botschaft sowohl vom BfR als auch vom Umweltbundesamt: Sie hob die sehr gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IME hervor. Tatjana Sikuljak, Vice President Regulatory Science – Agricultural Solutions der BASF SE, vertrat bei ihrer Ansprache die Industrie, für die das Schmallenberger Institut ein dauerhaft verlässlicher Partner ist. Prof. Dr. Ulrich Rüdiger, Rektor der RWTH Aachen University, sandte ein digitales Grußwort als Vertreter der Universitäten, an denen das Institut mit seinen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zahlreiche Lehrveranstaltungen anbietet. Er bescheinigt dem Fraunhofer IME, dass es sich mit seinem hochmodernen Laborneubau auf den technologischen Stand der Forschung bringt.
Mit einem anschließenden symbolischen Eröffnungsakt wurde das Gebäude eröffnet und Vertreterinnen und Vertreter des IME führten die Gäste durch einige Laborräume, die nach Beendigung der Abschlussarbeiten hoffentlich in Kürze in Betrieb genommen werden können.
Über das Fraunhofer IME
Das Fraunhofer IME mit seinen inzwischen fast 430 Mitarbeitenden betreibt am seit 1959 bestehenden Standort Schmallenberg sowie an den Standorten Aachen, Münster und Gießen anwendungsorientierte Forschung und Ent-wicklung in den Bereichen Landwirtschaft, Bioökonomie, Chemie sowie Um-welt- und Verbraucherschutz. Ziel des Forschungsbereichs Angewandte Oekologie in Schmallenberg ist es, Risiken synthetischer und biogener Stoffe für Umwelt und Verbraucher zu erkennen, zu bewerten und somit letztendlich zu minimieren. Wir gehören zu den weltweit führenden Institutionen in der Entwicklung und Implementierung von Methoden für die regulatorische Umweltrisikobewertung und agieren als wissenschaftlicher Mediator zwischen kommerzieller Produktion und gesetzlicher Regulation von Stoffen.
Unser Forschungs- und Dienstleistungsangebot richtet sich an die Industrie, an kleine und mittelständische Unternehmen und die öffentliche Hand. Die interdisziplinäre Organisation des Instituts ermöglicht dabei das bereichs- und schwerpunktübergreifende Bearbeiten komplexer Projekte, bei Bedarf auch in Kooperation mit externen Instituten und Partnern. Wir arbeiten eng verzahnt mit der Grundlagenforschung und sind international vernetzt. Unsere Labore mit modernster Ausstattung und komplexen Umweltsimulations-anlagen stellen ein breites Methodenspektrum für umfängliche Forschung zur Verfügung und ermöglichen Studien nach guter Laborpraxis (GLP).
Die Fraunhofer-Gesellschaft mit Sitz in Deutschland ist die weltweit führende Organisation für anwendungsorientierte Forschung. Mit ihrer Fo-kussierung auf zukunftsrelevante Schlüsseltechnologien sowie auf die Verwertung der Ergebnisse in Wirtschaft und Industrie spielt sie eine zentrale Rolle im Innovationsprozess. Als Wegweiser und Impulsgeber für innovative Entwicklungen und wissenschaftliche Exzellenz wirkt sie mit an der Gestaltung unserer Gesellschaft und unserer Zukunft. Die 1949 gegründete Organisation betreibt in Deutschland derzeit 76 Institute und Forschungseinrichtungen. Etwa 30 800 Mitarbeitende, überwiegend mit natur- oder ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung, erarbeiten das jährliche Forschungsvolumen von rund 3,0 Mrd. €. Davon fallen 2,6 Mrd € auf den Bereich Vertragsforschung.