Milliardenschäden für die Wälder im Hochsauerlandkreis

Waldschäden durch Borkenkäfer

,,Sturm, Dürre und Borkenkäfer im Hochsauerland“-Zu diesem Thema hatten der Bund Deutscher Forstleute (BDF) und die FDP-Kreistagsfraktion in den Heimkehof in Berghausen eingeladen. Kompetente Referenten malten anhand von Zahlen und Fakten nicht nur ein Schreckens-Szenarium, sondern ein fast schon hoffnungsloses katastrophales Bild des Grauens. Angesichts der horrenden Auswirkung des Klimawandels mit drei Dürrejahren in Folge und dem desaströsen Käferbefall selbst in den Höhenlagen der Hochsauerländer Fichtenwälder war es kaum nachzuvollziehen, dass von den eingeladenen 12 Bürgermeistern im HSK lediglich 2 Amtsinhaber der Einladung gefolgt waren.

Die Berichte der Referenden hinterließen keine Zweifel. Der erste war Frank Rosenkranz (Leiter des Regionalforstamts Oberes Sauerland) berichtete, dass die Schäden durch den Borkenkäfer nicht nur im Umfang, sondern auch in finanzieller Hinsicht, die nach dem Orkan Kyrill im Jahre 2007 bei weitem übersteigen. Olaf Ikenmeyer (Vorsitzender Bezirksgruppe Hochsauerland-Soest des BDF) malte düstere Prognosen. Von der Vollbeschäftigung in der Holzwirtschaft könne man sich getrost verabschieden. Rechnerisch ständen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten bis zu 3800 Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Fred-Josef Hansen (Landesvorsitzender Bund Deutscher Forstleute NRW): „Angesichts explodierender Schadensflächen fehlt es unter anderem auch an forstlich bestens ausgebildetem Personal. Es wird nicht gelingen, alles Schadholz aus den Wäldern zu holen.“ Angesichts der Verkehrssicherungspflicht stehe dadurch z.B. auch das freie Betretungsrecht der Menschen auf dem Spiel.

Verzweiflung und regelrechte Wut auf der Seite der Waldbesitzer. Was sie teilweise innerhalb von mehreren Generationen aufgebaut haben, ist innerhalb weniger Jahre durch den Käfer vernichtet worden. Es werde zu viel geredet, mit konkreten Hilfen könnten die Waldbauern nicht rechnen. Hansen schätzt den Schaden für die Wälder im Hoch-Sauerland-Kreis auf mindestens eine Milliarde Euro. Das Land und seine ,,Taskforce Käfer“ diskutierten derzeit über Zuschüsse in höhe von 10 Millionen Euro. Doch die Waldbauern zeigten sich auch kämpferisch. Sie wollen nicht aufgeben. Obwohl auch die Zukunft der nachfolgenden Generationen gefährdet ist. Dabei gelte es, gemeinsam für den heimischen Wald zu kämpfen. Ob in Eigeninitiative mit der Errichtung einer stationären Entrindungsanlage oder konkreten Konzepten einer Wiederaufforstung in enger Abstimmung mit den Förstern. Jede Unterstützung ist dabei nicht nur Willkommen, sondern auch sicherlich überlebensnotwendig. Sollte dies auch bis in die Politik vordringen, so würden sich sicherlich noch weitaus mehr Waldbauern und Forstleute in ihrem Überlebenskampf ernst genommen fühlen.