Mein Praktikum im WOLL Verlag

Quelle: privat

Zwei Jahre Corona sind geschafft; das war definitiv nicht leicht. Wir mussten auf viele Dinge verzichten und haben einen anderen Blick aufs Leben gewonnen. Und ich habe, wie viele andere auch, begonnen, mich mehr mit den Möglichkeiten der Freizeitgestaltung zu befassen, die man zu Hause hat; in meinem Fall Bücher. Zwar habe ich vorher schon gelesen, Corona hat mein kleines Hobby jedoch zu einer ausgeprägten Leidenschaft werden lassen.

Während des Lockdowns wurden Schulveranstaltungen und -ausflüge abgesagt oder verschoben. Glücklicherweise werden nun einige dieser Veranstaltungen nachgeholt. So auch Schülerpraktika der verschiedenen Jahrgangsstufen. Da stellen die meisten Schülerinnen und Schüler sich natürlich viele Fragen. „Wo gehe ich hin?“ – „Was soll ich machen?“ – „Was möchte ich überhaupt?“ – Die einen möchten gerne etwas mit Technik machen, die anderen etwas mit Menschen, so mancher orientiert sich aber auch an speziellen Naturwissenschaften – und bei mir sind es eben Bücher.

Nachdem ich mich bereits in einer Buchhandlung mit dem Endprodukt beschäftigt habe, interessiert mich nun deren Entstehung. Wer entscheidet, ob die Kapitel Nummern oder Überschriften haben? Wer legt die Art und Größe der Schrift fest? Wer mogelt Rechtschreibfehler in die Texte und welchen Studiengang sollte ich einschlagen, um genau das zu verhindern? Wer könnte mir diese Fragen besser beantworten als ein Verlag? Als ich mich in der Buchhandlung meines Vertrauens nach geeigneten Verlagen informierte, stach mir einer besonders ins Auge. Er lag in der Nähe, war gut zu erreichen und behandelte Themen des Sauerlandes: Der WOLL Verlag in Schmallenberg.

Die Reaktionen meiner Mitschüler auf diesen besonderen Praktikumsplatz waren sehr unterschiedlich. Von „Wie kommst du denn darauf?“ über „Du machst was?“ bis hin zu „Und was machst du dann da?“ war so ziemlich alles dabei. Es ist für mich sehr interessant zu sehen, welche Stationen ein Buch oder eine Zeitschrift bis zur ersten Auflage durchlaufen muss und welche Personen diese Arbeitsschritte ausführen. In der Schule habe ich gelernt, dass ein Verlag das Manuskript des Autors korrekturliest und die fertigen Bücher dort bestellt werden können. Jedoch weiß ich, dass ein Verlag viel mehr an einem Buch mitgestaltet. Es wird nicht einfach nur auf Rechtschreibfehler geprüft, sondern das ganze Layout bestimmt und die Seiten illustriert.

Bei Schulprojekten lege ich schon immer sehr viel Wert auf die Details, suche die passenden Schriftarten heraus und verwende entsprechende Grafiken und Farben. Zu sehen, wie jemand das als Teil seines Berufs macht, ließ mich an einen Verlag als Betrieb für ein Praktikum denken. Es ist an sich sehr schön, mit Büchern zu arbeiten, doch sich mit dem Inhalt auseinanderzusetzen, um ihn in Form von Cover oder Klappentext so darzustellen, dass das Äußere gut zum Inhalt passt, ist aus meiner Sicht sehr spannend. Deshalb freue ich mich sehr auf das Praktikum und bedanke mich beim WOLL Verlag, der mir das ermöglicht.