Mein Praktikum an Landstraßen ohne Mittellinie

Quelle: privat

Dass viele interessante Orte im Sauerland an schmalen Landstraßen ohne Mittellinie liegen, ist Ihnen sicherlich bekannt.  Im Juni durfte ich das wieder mal erfahren, als ich zu meinem  Praktikumsplatz fuhr. Das Navi wollte gerne in 200 Metern  links abbiegen, ich sah allerdings weder einen Vorwegweiser  noch eine Abbiegespur. Als sich dann im Gebüsch am Rand  eine Lücke auftat und diese eine schmale Straße preisgab, sah  ich immerhin einen Pfeilwegweiser, der mir verriet, dass ich  richtig war; schon nach der nächsten Kurve entdeckte ich die  Redaktion des WOLL Verlages. 

Nachdem ich von einem lauten Bellen an der Haustür begrüßt  wurde, bekam ich eine kleine Führung durch die Redaktion.  Der Geschäftsführer Herr Hoffe zeigte mir das kleine Lager  vor Ort, verschiedene Büros sowie den mittlerweile zu kleinen  Besprechungsraum. Dann ging’s auch schon ins Auto, da wir  zu einer Pressekonferenz im Schmallenberger Rathaus eingeladen  waren, bei der die Kulturelle Vereinigung Schmallenberg  ihre Spielzeit 2022/2023 vorstellte. Nachfolgend überraschten  wir die Mitarbeiter einer Druckerei in Schmallenberg bei der  Fleischwurst-Frühstückspause und ließen ein Plakat zu ebendieser  Spielzeit drucken. Auch hier erhielt ich eine kleine Führung  sowie eine Vorführung der digitalen Druckmaschine. Danach  besuchten wir das Hauptlager und sortierten vergangene  Ausgaben des WOLL-Magazins aus. Auf dem Rückweg zur  Redaktion lieferten wir noch schnell die Plakate der Spielzeit  aus. Dort angekommen, durfte ich aus meinen Notizen einen  eigenen Bericht zu der besuchten Pressekonferenz formulieren,  der sogar auf der Internetseite des Verlags veröffentlicht wurde.  Am Nachmittag ging es für mich wieder ins Auto, diesmal  fuhren wir zu dem neu eröffneten „Green Hill Bikepark“ in  Schmallenberg. Als wir den Park suchten, tat sich am Fahrbahnrand  eine Abfahrt zu einem Schotterparkplatz mit Skihütte  auf. Da weit und breit nichts außer Bergen und Bäumen zu  sehen war, nahmen wir an, wir seien richtig. An der Tür begrüßte  uns einer der Inhaber. Herr Saller führte uns durch seine Anlage und beantwortete einige Fragen. Danach sprangen wir  wieder ins Auto und fuhren zur Redaktion. Hier stellte ich meinen  Bericht fertig und schaute mir ein paar der Bücher an, die  ebenfalls von WOLL verlegt werden. Nun setzte ich mich ein  letztes Mal ins Auto, um von der Redaktion in Schmallenberg  zurück in meine Heimatstadt Attendorn zu gelangen. 

An diesem aufschlussreichen Tag habe ich viel gesehen, neue  Erfahrungen gemacht und gelernt, was notwendig ist, damit Sie  ein Produkt aus dem WOLL Verlag in Händen halten können.  Während meines Praktikums sind mir viele WORTE begegnet.  Die meisten wurden gesprochen, viele gelesen, aber auch im  PC geschrieben, in Büchern oder Zeitschriften gedruckt oder  auf Schmierzetteln aller Art handgekritzelt. 

Im Sauerland benötigt man als Redakteur zwingend einen  brauchbaren, fahrbaren Untersatz, um alle notwendigen, interessanten und entlegenen ORTE seines Berufsalltags zu erreichen.  Ob mit oder ohne Mittellinie auf der Straße. 

Ich durfte an diesem Tag viele neue Seiten des schönen Sauer-  LANDes kennenlernen und erfahren, wie vielseitig die Berufe  in einem Verlag sind sowie welche Termine in der Stadt, nahe  den Skipisten, in der Druckerei, Redaktion oder im Industriegebiet wahrgenommen werden müssen. 

Außerdem habe ich erfahren, mit wie vielen unterschiedlichen  LEUTEn ein Verlag arbeitet. Ob Bürgermeister, Startup-Unternehmer,  freier Mitarbeiter oder Lagerpersonal. Alle sind für  eine erfolgreiche Zusammenarbeit wichtig. 

Für mich hat sich dieser Tag richtig gelohnt; ich sehe meine  Zukunft in dieser Branche und vielleicht lesen Sie mal wieder  etwas von mir.