Max kann es doch

Quelle: Björn Löser

Erfolgreich als Team: Björn Löser (links) und Max (rechts)

In der Schule gescheitert, die Ausbildung abgebrochen, kein Plan für die Zukunft: Vor einem Jahr sah es düster aus für Max. Dann findet er eine Aufgabe, die er liebt. Und einen Betrieb, der ihn bestmöglich unterstützt. „Wer ist denn nur dieser junge Mann, der ist immer so nett und fleißig!“ Ein tolles Kompliment für den Betrieb, wenn Kunden so über den neuen Mitarbeiter sprechen, schmeichelhaft natürlich auch für den jungen Mann selbst. Aber im Fall von Max bedeuten diese Worte ganz besonders viel.

Max ist 23. Sein bisheriges Leben ist gespickt mit Hindernissen. Rückhalt durch die Familie gab es in seinem Leben nie wirklich, schon als Jugendlicher kam er ins betreute Wohnen. Die Schule fiel ihm besonders schwer, aber lange war nicht klar, woran das liegt. Der Versuch, trotz seiner Schulvergangenheit eine Ausbildung als Maurer zu absolvieren, scheiterte. Für Max war das extrem frustrierend, heute ist aber klar, dass dies nicht seine Schuld war: Max leidet sehr an massiven Konzentrationsproblemen. Ohne Unterstützung war es ihm einfach nicht möglich, die Leistungen zu bringen, die erst die Schule, später die Ausbildung von ihm forderten.

Alltag und Beruf erfolgreich meistern

Wird eine solche Erkrankung schon in der Kindheit diagnostiziert und gibt es entsprechende Förderung, können Betroffene Alltag und Beruf meist erfolgreich meistern. Wenn aber kein stabiler familiärer Hintergrund vorhanden ist, bleiben Diagnose und Behandlung oft aus. Betroffene werden immer wieder, ohne es zu wissen, an Anforderungen scheitern. Es folgen Selbstzweifel und Minderwertigkeitsgefühle. Und die machen dann alles noch schlimmer. Hätte zu dieser Zeit – Schule erfolglos beendet, Ausbildung abgebrochen, keine Perspektive in Sicht – jemand zu Max gesagt, dass er eines Tages einen Betrieb sowie dessen Kundinnen und Kunden mit seinen Leistungen und seiner
engagierten Art begeistern würde, hätte er vermutlich nur gelacht. Doch genau so ist es heute.

Im vergangenen Sommer, Max war gerade 22 Jahre alt, schickte das Jobcenter Kreis Olpe ihn zum Bildungsträger CJD Olpe. Hier in der Maßnahme „Individuelles Förderzentrum für Jüngere“ sollte er sich beruflich erst einmal orientieren. Im Individuellen Förderzentrum können junge Menschen ohne Berufsausbildung verschiedene Berufsbereiche in Projektarbeiten kennenlernen und erhalten später Hilfestellung bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Das Jobcenter Kreis Olpe finanziert diese Unterstützung. Max entschied sich für den Berufsbereich Lager und Logistik Es dauerte aber nur ein paar Wochen, da begann er, sich aus freien Stücken um das Außengelände des CJD zu kümmern: Hier entfernte er ein bisschen Unkraut, dort fegte er den Gehweg. Einfach so, weil es ihm Freude bereitete, wenn die Anlage gut aussah. Da lag es nahe, Max zu einem Praktikum bei einem Betrieb des Garten- und Landschaftsbaus zu schicken. Passend schien ein langjähriger Kooperationsbetrieb des CJD: Björn Löser Garten- und Landschaftsbau in Olpe-Thieringhausen, der schon öfter mit jungen Menschen zusammengearbeitet hat, die das CJD ihm schickte. Junge Männer und Frauen, in deren Leben oft nicht alles nach Plan gelaufen war und die deshalb im beruflichen Umfeld nicht immer sofort perfekt funktionieren, aber mindestens eine Chance verdient haben.

Fleißig und hochmotiviert

Max kam in seinem Praktikum an – und es passte perfekt. Die Arbeiten machten ihm Spaß, Chef Björn Löser war beeindruckt davon, wie fleißig und hochmotiviert Max anpackte. Das Praktikum wurde also verlängert, und dann noch einmal … und sogar noch einmal. Björn Löser wollte wissen: War die anfängliche Begeisterung des jungen Mannes, der seinen Platz bislang nie finden konnte, nur ein Strohfeuer – oder war sie dauerhaft? Egal, welche Aufgabe Max erhielt, er erfüllte sie mit Feuer und Flamme. Immer und immer wieder. Der junge Mann weiß heute ganz genau, was er möchte. Und Chef Björn Löser weiß es auch, deshalb bot er Max Anfang des Jahres direkt eine unbefristete Vollzeitanstellung an. Wenn es passt, dann passt es einfach.

Mit Hilfe des CJD-Teams hat Max seinen Platz im Arbeitsleben gefunden. Und wer weiß, welche berufliche Herausforderungen noch auf ihn warten. Unterstützung durch seinen Betrieb hat er dann auf jeden Fall. So wie
heute schon, wenn Björn Löser seinem neuen Mitarbeiter den Erwerb des Führerscheins ermöglicht. Das ist echter
Rückhalt: Max ist endlich angekommen.

CJD OLPE

Das CJD Olpe ist eine Einrichtung im CJD (Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands e.V.) 73061 Ebersbach ‧ Teckstr. 23 ‧ www.cjd.de Das CJD bietet jährlich 155.000 jungen und erwachsenen Menschen Orientierung und Zukunftschancen. Sie werden von 9.500 hauptamtlichen und vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern an über 150 Standorten gefördert, begleitet und ausgebildet. Grundlage ist das christliche Menschenbild mit der Vision „Keiner darf verloren gehen!“