Marsberg – mehr als nur LWL

Gespräch mit Marsbergs Bürgermeister Thomas Schröder

Marsberg, das östliche Tor des Sauerlandes, wird oft in einem Atemzug mit den Kliniken des LWL in Verbindung gebracht. Doch Marsberg bietet viel mehr. Seit einem Jahr hat die Stadt an der Diemel mit Thomas Schröder einen neuen Bürgermeister. Hier erfahren wir, was aus seiner Sicht Marsberg auszeichnet. 

Herr Schröder, was fällt Ihnen spontan zu dieser Überschrift ein? 

Das alte Klischee mit dem LWL-Bezug gibt es schon lange nicht mehr. Der LWL ist Bestandteil und der größte Arbeitgeber in unserer Stadt. Er trägt gemeinsam mit dem Allgemeinkrankenhaus, den Seniorenheimen, den niedergelassenen Ärzten und vielen anderen Akteuren dazu bei, dass sich Marsberg mit Fug und Recht als Gesundheitsstandort bezeichnen kann. Dazu gehören natürlich dann auch die externen Dienstleister und das Handwerk, die einen erfolgreichen Standort abrunden. 

Was zählt für Sie zu den Gründen, die Marsberg als Lebensmittelpunkt auszeichnen? 

Wir haben neben den Kliniken viele mittelständische Unternehmen in unserem Stadtgebiet, unter anderem einige sogenannte „Hidden Champions“, die in allen Bereichen sehr interessante Arbeitsplätze anbieten. Wichtig ist dabei die Breitbandigkeit der Branchen von Glas, Papier und Technik, nur um einige Beispiele zu nennen. In Marsberg sind Weltfirmen mit ganz speziellem Knowhow ansässig. Außerdem verfügen wir über interessante Bildungsangebote und entsprechende Angebote zur Kinderbetreuung. Der Wohnraum in Marsberg ist bezahlbar und der Einzelhandel bedient seine Kunden in allen Segmenten. Der Freizeitwert unserer Stadt ist, nicht zuletzt aufgrund der geographischen Lage, sehr hoch. Hier ist die Nähe zur Diemelsee-Region genauso zu nennen, wie Rad- und Wanderwege, als bekanntester der Diemelradweg, sowie die folgenden Ausflugsziele: Kilianstollen, Waldlehrpfad, Bilsteinturm, Kloster Bredelar usw. Außerdem gibt es durch ein intaktes Vereinsleben viele weitere Angebote, beispielsweise im Sport, in der Musik oder im Schützenwesen. 

Welche Faktoren waren wegweisend bzw. ausschlaggebend, dass die Entwicklung der Stadt und Dörfer zu dem gemacht hat was Marsberg heute ist? 

Hier ist sicherlich einerseits das private unternehmerische Engagement zu nennen.Gleiches gilt natürlich auch für das ehrenamtliche Engagement vieler Marsbergerinnen und Marsberger, die in ganz vielen Bereichen dafür sorgen, dass das alltägliche Leben in unserer Stadt so gut funktioniert. Ein herzliches Dankeschön sage ich allen für das Verständnis in den Jahren der Haushaltskonsolidierung. Diese Jahre liegen nun Gott sei Dank hinter uns und so haben wir sogar in der letzten Sitzung dem Stadtrat eine moderate Steuersenkung vorschlagen können. 

Welches Fazit ziehen sie nach einem Jahr im Amt als erster Bürger der Stadt Marsberg? 

Das Spektrum der Tätigkeit als Bürgermeister ist sehr groß. Man plant morgens den Tag und wenn man abends auf den Tag zurückschaut hat sich vieles ganz anders ergeben. Eins ist mir immer bewusst: Es lohnt sich, für Marsberg und seine Bürgerinnen und Bürger da zu sein. 

Wird seitens der Unternehmen und der Bevölkerung auf die Stadt zugegangen? 

Mit den Unternehmen sind wir über unsere Wirtschaftsförderung sehr gut vernetzt. Hier hat Corona leider dafür gesorgt, dass geplante Präsenztermine nicht stattfinden konnten. Aktuell sind wir dabei, auch auf dieser Ebene wieder in einen Dialog mit unseren Unternehmen einzusteigen. Für die Sorgen und Nöte aber auch für gute Ideen der Bevölkerung haben wir immer ein offenes Ohr. Das äußert sich sowohl in der regelmäßigen Bürgersprechstunde als auch in der persönlichen Ansprache zu allen möglichen Gelegenheiten.  

Was wünschen Sie sich persönlich als Stadtoberhaupt für Ihre Heimatstadt? 

Dass wir endlich zu einem „normalen Leben“ zurückkehren können. Dass uns die „große Politik“ genügend Gestaltungsspielraum für unsere Zukunft lässt. Dass wir eben diese Zukunft gemeinsam anpacken und im Sinne der uns nachfolgenden Generationen gestalten.