„Macht es uns schön!“

Mit Leidenschaft und Weitblick: Fliesen Kalisch hat Maßstäbe gesetzt

Das Schmallenberger Handwerksunternehmen Kalisch kann im kommenden Jahr das 60-jährige Firmenjubiläum feiern. 1965 gründete Günter Kalisch einen Fliesenlegerbetrieb in Schmallenberg. 1986 zog Kalisch in ein neues Betriebsgebäude „Im Brauke 10“, wo auch heute das Unternehmen seinen Sitz hat. 1991 übernahmen die Mitarbeiter Friedhelm Ax und Herbert Haag den gut positionierten Handwerksbetrieb und führten ihn in eine neue Zeit. Herbert Haag verstarb 1999 in Rente. Das Handwerksunternehmen Kalisch wurde von da an alleine von Friedhelm Ax geführt. Bereits 1998 startete Sohn Sebastian seine Ausbildung im väterlichen Betrieb. Bruder Stephan begann 2000 eine Ausbildung als Fliesenleger beim Betrieb Fliesen Schulte in Westfeld. 2010 erhielten Sebastian und Stephan Ax ihre Meisterbriefe und sorgten zusammen mit ihren Eltern für eine kontinuierliche Firmenentwicklung. 2021 erfolgte die Geschäftsübergabe der Eltern an ihre beiden Söhne.

Fliesenleger: eine Familienangelegenheit

Der reibungslose Übergang des Unternehmens von den Eltern an ihre Söhne hat nach Aussagen von Sebastian und Stephan Ax einen einfachen Grund: „Bei mir stand schon früh fest, Fliesenleger zu werden. Meine Mutter hat, als ich acht Jahre alt war, ins Kinderalbum geschrieben, dass ich Fliesenleger werden wolle. Bis dahin war es Bauer“, sagt Sebastian Ax (43). Und so war es keine Frage, dann auch eine Ausbildung als Fliesenleger zu starten. Mit Erfolg. Bei seinem Bruder Stephan (40) war es ähnlich. „Wenn man als Kind eines Selbständigen groß wird, kommt man früh ans Arbeiten. Ich habe in den Ferien oder dann, wenn es möglich war, auf den Baustellen geholfen. Das hat echt Spaß gemacht.“ Sebastian ergänzt: „Wir wurden aber nie gedrängt. Unser Bruder Fabian hat sich beispielsweise nie für das Gewerk interessiert.“

Quelle: WOLL Magazin

Schon lange vor der Übernahme der Firma 2021 von ihrem Vater haben sich die beiden Brüder Ax intensiv um die Firma gekümmert und neue Entwicklungen vorangetrieben. Auf die Frage, was sich geändert hat, was anders und neu im Fliesenlegergeschäft sei, antwortet Stephan: „Die Fliesen, die heute verarbeitet werden, sind wesentlich größer als in unserer Ausbildungszeit. Es wird auch fugenärmer gefliest und bei der Badgestaltung wird zum Beispiel mit mehr Farbe an den Wänden gearbeitet. Früher waren die gefliesten Wände meist weiß oder beige und der Boden dunkel. Heute wird eine Wohlfühloase geschaffen, mit einer passenden Materialund Farbauswahl. Dazu gehört auch häufig der Einbau einer Dampfsauna und anderer Wellnesseinrichtungen, die ein Bad zu einem Wohlfühlraum machen. Macht es uns schön, sagen die Kunden.“

Das „zweite Bad“ ist immer noch der Umsatzbringer

Etwa zwei Drittel des Umsatzes werden bei Kalisch mit der Sanierung von Bädern gemacht. „Die Erneuerung des Bades oder das zweite Bad ist nach wie vor der größte Bereich bei uns“, erklärt Sebastian Ax. In den vergangenen Jahren entstanden aufgrund der recht guten Baukonjunktur im Sauerland auch viele neue Bäder. Das ist allerdings nach Aussagen der Brüder Ax zurzeit durch die finanziellen Rahmenbedingungen etwas ins Stocken geraten. Ansonsten werden im Innenbereich von Häusern Flure und Eingangsbereiche sowie Küchen gefliest, aber auch größere Wohnflächen. „Ein Fliesenboden ist bei einer Fußbodenheizung mit Abstand die beste Fußbodenvariante. Die Fliese ist ein perfekter Wärmeleiter und gibt die Wärme eins zu eins weiter. Das Wasser in den Rohren der Fußbodenheizung kann mit niedrigster Vorlauftemperatur gesteuert werden“, unterstreicht Sebastian Ax im Gespräch.

Neben Bad- und Wohnflächen bietet Kalisch natürlich auch das Fliesen im Außenbereich an. Für Balkone und Terrassen steht ein hochwertiges und schönes Fliesenprogramm zur Verfügung. Seit neuestem etwa ein handgemachter Kunststein aus Zementmörtel, mit dem traditionelle Fliesenformen wie zum Beispiel Fischgrätmuster gelegt werden können. „Diese neuen Steine kommen aus den Niederlanden und es gibt sie hier im Sauerland nur bei uns“, sagt Stephan Ax. Jeder dieser Steine (RAW-STONE genannt) wird in einem speziellen Verfahren einzeln von Hand gegossen, sodass die verlegten Flächen eine individuelle Optik haben. „Besonders für alte Fachwerkhäuser, aber auch für ganz moderne Wohnungen eignet sich dieser handgemachte Kunststein hervorragend“, betont Fliesenleger Sebastian Ax. Den Kunststein aus den Niederlanden gibt es auch für den Außenbereich. Davon raten die Brüder aber für das Sauerland aufgrund der niedrigeren Temperaturen im Winter mit langen Frostperioden ab.

Optimistisch in die Zukunft

Insgesamt 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter die beiden Inhaber Sebastian und Stephan Ax, bieten ihre Handwerksleistungen für alle Firmen und private Bauherren an, besonders auch für die heimischen Hotels. „In den Hotels wird in den Bädern auch mal was Neues ausprobiert“, erzählt Stephan Ax. „So haben wir zum Beispiel 30 Bäder in den Liebesgrün-Häusern mit Steinen aus der Lenne gefliest.“ Die Fliesenleger von Kalisch sehen sich für die Zukunft gut aufgestellt. Sebastian Ax ist mit 43 Jahren der älteste Fachmann im Betrieb. „Wir sind ein junges Team“, betont er. Alle Mitarbeiter, bis auf einen Fliesenleger, der sofort nach der Ausbildung in einem anderen Betrieb zum Kalisch-Team gestoßen ist, haben ihre Ausbildung bei Kalisch absolviert. Insgesamt vier Fliesenleger-Meister gewährleisten den hohen Qualitätsanspruch. Sebastian und Stephan Ax sind sich daher sicher: „Qualität wird sich auch in Zukunft durchsetzen. Wenn die Menschen viel Geld für ein Bad ausgeben, dann wollen sie es auch perfekt haben.“ Im kommenden Jahr kann der Fliesenlegerfachbetrieb Kalisch auf das 60-jährige Bestehen zurückblicken. Man darf sicher sein, dass dies nicht das letzte Jubiläum für das Handwerksunternehmen Kalisch aus Schmallenberg sein wird.