LWL präsentiert Wort des Monats: Döppen – so werden Erbsen und Bohnen von den Schoten befreit

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Westfalen-Lippe (lwl). Erbsen und Bohnen wachsen in Schoten heran, man muss sie zum Kochen also „ausschoten“ oder „enthülsen“. Sagt das jemand so? Auf Plattdeutsch jedenfalls nicht, dort heißt diese Tätigkeit „döppen“.  Woher das Wort des Monats Oktober kommt, wissen die Sprachwissenschaft­ler:innen des Landschaftsver­bandes Westfalen-Lippe (LWL).

„Wie willt Iärften döppen“, lautet ein Beleg aus Wiedenbrück (Kreis Gütersloh). „Das Wort gehört zum Hauptwort ‚Dopp‘, das für allerhand Schalen, Hülsen, Kappen und Deckel gebraucht wird, besonders für Eierschalen“, erklärt Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung beim LWL. 

Wenn die Eltern zu ihrem Kind „maak de Döppe tau“ sagen, sind die Augenlider gemeint. Sie sagen also: „Mach die Augen zu“ und meinen wahrscheinlich: „Schlaf endlich ein“.

Ruft jemand im Freibad: „Hör auf, mich zu döppen“, geht es weder um Erbsen und Bohnen noch um Augen: „Dieses zweite ‚döppen‘, bedeutet, jemanden unterzutauchen“, so Denkler. Dieses Wort habe mit dem ersten „döppen“ nichts zu tun, sondern gehöre zum Eigenschaftswort deep, das „tief“ bedeute.

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