Luca und Lya rennen, was das Zeug hält

Luca und Lia

Eindrücke, Erkenntnisse und Erfolge Schmallenberger Leichtathleten bei den Deutschen Jugendmeisterschaften

Bei den diesjährigen Deutschen Jugendmeisterschaften in Bochum-Wattenscheid (11.–13. Juli 2025) vertraten Luca Grobbel (männliche Jugend U20) und Lya Bourgund (weibliche Jugend U18) das Sauerland und die Stadt Schmallenberg auf eindrucksvolle Weise. Im Folgenden eine Zusammenfassung ihrer Leistungen, Bestleistungen und persönlichen Eindrücke der beiden Athleten vom VfL Fleckenberg und vom TV Schmallenberg. In Bochum-Wattenscheid gingen Luca Grobbel und Lya Bourgund für den LAC VELTINS Hochsauerland an den Start.

Nicht nur dabei

Luca Grobbel (U20, VfL Fleckenberg)


In seinem Halbfinale über 1.500 Meter (Freitag, 11. Juli) reihte sich Luca nach dem Start sofort im vorderen Feld ein und lief nahezu die ersten 1.000 Meter mit dem Spitzentrio mit. Auf der Schlussrunde forcierte das Tempo jedoch so stark, dass er auf den letzten 200 Metern etwas verkrampfte und die „überragende Geschwindigkeit“ nicht halten konnte. Mit 4:06,24 Minuten blieb er hinter seiner Bestleistung, die er am 14.06. im hessischen Pfungstadt mit 3:59,30 Minuten gelaufen war, und belegte Rang 17 im Gesamtklassement.

Lya Bourgund (U18, TV Schmallenberg)

Lya ging zunächst am Freitagabend in das 2.000-Meter-Hindernisrennen und ordnete sich sofort im Spitzenfünfer ein. Nach einem kräftezehrenden Führungsrhythmus verlor sie in der Schlussphase die Spitzenposition, holte sich in 6:44,92 Minuten jedoch souverän die Bronzemedaille – eine Verbesserung ihrer Bestzeit um fast acht Sekunden. Einen Tag später, am Samstag, nutzte sie die kurzfristige Meldemöglichkeit für die 3.000 Meter: ohne die kräftezehrende Führungsarbeit, aber mit kluger Renneinteilung, lief sie in 9:57,12 Minuten eine neue Bestleistung und sicherte sich Silber.

Bestleistungen

Luca verbesserte in dieser Saison mehrfach seine persönlichen Bestzeiten auf der Halle über 800 Meter (1:58,03 Minuten am 2. Februar in Dortmund) und auf der Bahn (1:58,40 Minuten am 9. Juni 2024 in Dortmund). Sein Jahresbestwert über 1.500 Meter liegt bei 3:59,30 Min. im hessischen Pfungstadt.

Lya steigerte ihre Bestmarke im 2.000-Meter-Hindernislauf auf 6:44,92 Minuten (Bronze DM 2025) und im 3.000-Meter-Lauf auf 9:57,12 Min. (Silber DM 2025). Zudem hält sie solide Bestzeiten über 1.500 Meter (4:46,60 Min.), 800 Meter (2:18,87 Min.) und 100 Meter (13,61 s).

Plan, Taktik und Krämpfe

Luca:
„Bis zur Schlussglocke lief alles nach Plan – dann war das Tempo einfach zu hoch. Auf den letzten 200 Metern hatte ich Krämpfe und konnte nicht mehr mithalten.“

Lya: „Im 2.000-Meter-Hindernis habe ich die Führungsarbeit in den ersten Runden vielleicht etwas zu heiß gelaufen. Umso schöner, dass ich mir im 3.000-Meter-Lauf die Silbermedaille mit kluger Taktik sichern konnte.“

Man läuft nicht nur mit den Beinen

Luca und Lya, zwei hoffnungsvolle Lauftalente mit klaren Vorstellungen und besten Perspektiven für die Zukunft, leben für ihren Sport. Sie trainieren fast täglich für eine der naheliegendsten und ebenso faszinierendsten Sportarten: Laufen. Luca hat sich für die 1.500-Meter-Strecke entschieden, läuft aber auch gerne Strecken bis 5.000 Meter. Lya liegen die Strecken ab 2.000 Metern, seit dieser Saison auch über die Hindernisse. Erstmals ging sie in diesem Jahr über die 2.000-Meter-Hindernisstrecke an den Start. Und das sofort mit hervorragenden Erfolgen. Im Interview mit WOLL haben Sie uns einen kleinen Einblick in ihr Innenleben gegeben.

Luca Grobbel

Luca Grobbel

Zur Bedeutung des Teamgeists: „Ich weiß, dass ich nicht allein laufe. Mein Trainer, die Laufgruppe und meine Familie geben mir den Rückhalt, den ich auf der Strecke brauche.“

Zu Rückschlägen im Rennen: „Es tut weh, wenn man so knapp an der Finalteilnahme vorbeischrammt. Aber gerade diese Niederlagen schärfen meinen Willen und meine Erfahrung.“

Zum Blick nach vorne: „Mein Ziel ist klar: Ich will ins A-Finale und dort um die Medaillen kämpfen. Dafür passe ich mein Training strategisch an und analysiere jedes Rennen im Detail.“

Lya Bourgund

Lya Bourgund

Zur Motivation: „Wenn die Hindernisse kommen, spüre ich meine Kraft und Konzentration in jedem Sprung.“

Zur Doppelbelastung: „Zwei Medaillen an zwei Tagen – das war nur möglich, weil ich mental stark bin und jeder Kilometer mich ein Stück weiterbringt.“

Zu ihrem Stil: „Ich liebe es, Rennen zu lesen: Wer setzt das erste Tempo, wer macht Fehler? Man läuft nicht nur mit den Beinen, sondern vor allem mit dem Kopf.“

Ausblick und Träume

Luca plant, nach dem für ihn nicht zufriedenstellendem Ergebnis bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften, seine Strategie im 1.500-Meter-Rennen zu verfeinern, um Finale A zu erreichen. Nach den Erfolgen von Lya denkt Luca über die Ergänzung bei den Laufstrecken um den Hindernislauf nach.

Lya wechselt im kommenden Jahr in die U 20. Somit strebt sie den Vollzeitwechsel zur 3.000-Meter-Hindernisstrecke an und möchte ihre Bestzeit unter 9:50 Minuten drücken sowie bei Westfalen- und Deutschen U20-Meisterschaften wieder um Podestplätze kämpfen.

Mit ihrem doppelten Medaillenerfolg und beeindruckenden Bestleistungen haben Lya und Luca ihre kontinuierliche sportliche Entwicklung bestätigt. Klare Statements und fokussierte Ziele belegen ihren Willen, sich in der kommenden Saison auf nationaler Ebene weiter nach vorn zu arbeiten. Ob dann bei der nächsten Olympiade 2028 in Los Angeles Teilnehmer aus Schmallenberg kommen? Wer weiß? Wille, Leidenschaft und Trainingsfleiß der beiden sind  jedenfalls beste Voraussetzungen, Träume wahr werden zu lassen.

2. Platz bei den Deutschen JugendmeisterschaftenQuelle: Dirk Gantenberg