Zur Ruhe kommen, innehalten und die Energiespeicher des Körpers und der Seele wieder aufladen – wo könnte man das besser als an einer der wunderschönen Talsperren des Sauerlands. Inmitten sanft schwingender Hügel und Täler liegt der Listersee. Und der feiert dieses Jahr seinen 111. Geburtstag.
Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. Höchst wahrscheinlich dachte Dichterfürst Goethe bei diesen Worten nicht an die Listertalsperre, aber gefallen hätte sie ihm bestimmt. Die Sperre unweit von Attendorn wurde zwischen 1909 und 1912 errichtet und gehört damit zu den älteren Talsperren des Sauerlands. Gespeist wird sie von dem kleinen Flüsschen Lister, das im Naturschutzgebiet „Ebbemoore“ bei Meinerzhagen entspringt.
Ob Rudern, Surfen oder Segeln – die Lister, von vielen als die kleine Schwester oder besser gesagt Tochter der bekannteren Biggetalsperre bezeichnet, ist ein echtes Elixier für Wassersportfreunde. An heißen Tagen lädt der wild-romantische See zu einer erfrischenden Abkühlung ein. Denn einige Stellen der Lister, zum Beispiel der Strand an der Kalberschnacke, sind zum Baden freigegeben. Leidenschaftliche Angler lieben die Lister wegen ihres guten Raubfisch- und Blaufelchenbestands. Und so lockt die Lister immer mehr Angler an ihre Ufer und auf die Boote. Im Schatten der großen Biggetalsperre ist sie (noch) ein Geheimtipp.
Wer das Naturerlebnis Bigge/Listertalsperre zu Fuß erkunden will, kann sich auf den 46 Kilometer langen Bigge-Listerweg begeben. Die Strecke kann an zwei Tagen oder in Etappen erwandert werden. Auch zum Radeln lädt die Lister ein. Die Südseite lockt mit einer genüsslichen (teilweise sogar autofreien) Fahrt vorbei an blühenden Wiesen und Feldern. Besonderes Augenmerk verdient die Staumauer, die erst kürzlich aufwändig in Stand gesetzt wurde. Die Mauer bietet einen kuriosen Anblick, den man in dieser Form selten zu Gesicht bekommt: Sie ist nämlich auf beiden Seiten von Wasser umgeben: Sie trennt den Lister- vom Biggesee.