Quelle: Leader Vier Mitten im Sauerland
Meschede Eversberg Der Auftakt zur neuen LEADER-Förderphase ist geglückt. Etwa 100 Personen informierten sich über die Fördermöglichkeiten und folgten interessiert den vorgestellten Projektideen. 1,8 Millionen Euro stehen in der LEADER-Region 4 mitten im Sauerland bis 2027 für Projekte zur Verfügung. Wer Ideen hat, kann sich jederzeit beim Regionalmanagement melden. |
Es ist 18 Uhr als im neuen Saal vom Markes Haus in Meschede Eversberg weitere Stühle ran geholt werden. Die 100 gestellten reichen nicht ganz aus. So viele Menschen aus der ganzen LEADER-Region fanden den Weg nach Eversberg, um beim Auftakt der LEADER-Förderphase und dem ersten Fokusjahr „Starke Orte mitten im Sauerland“ dabei zu sein. Ein buntes Programm erfüllte die ersten eineinhalb Stunden des Abends. Nach der Begrüßung vom 1. Vorsitzenden Bernhard Halbe stellte das Regionalmanagement, bestehend aus Miriam Schulte-Remmert und Michael Bünner, die Fördermöglichkeiten der Region vor. Das EU-Förderprogramm LEADER wird dabei ergänzt durch die Kleinprojektförderung aus Bundes- und Landesmitteln, welche jährlich neu aufgelegt wird. Damit schloss der Theorieteil und die Veranstaltung wandte sich dem Praktischen zu. Drei Vorträge, zwei Filme sowie Projektberichte des Regionalmanagements lieferten externe Impulse zu den vier Handlungsfeldern der Regionalen Entwicklungsstrategie, wobei der Fokus auf das Handlungsfeld „Starke Orte“ auch hier erkennbar war. Der erste Vortrag knüpfte direkt an diesen Thema an. Prof. Dr. Jürgen Bechtloff vom Eversberger Bergstadt e.V. begann mit einem Bericht über die Entwicklung des Markes Haus von einer Bauruine zum Kultur- und Bürgerzentrum in der historischen Ortsmitte von Eversberg. Mit verschiedenen Fördertöpfen und einer Menge ehrenamtlichen Engagement über 6 Jahre lautete sein Kredo an das Publikum: Halten Sie an Ihren Ideen fest, es lohnt sich. An der Idee, ehrenamtliche Helfer mit hilfsbedürftigen Menschen im Dorf zu vernetzen, haben auch einige Bewohner:innen aus dem Dorf Dedinghausen bei Lippstadt festgehalten, was im zweiten Vortrag von Peter Becker deutlich wurde. Einige Jahre nach einer Dorfkonferenz, wo die Idee entwickelt wurde, gründete sich der Initiativkreis Mensch hilft Mensch, wobei zum Beispiel Fahrdienste, Hilfe im Garten, beim Einkaufen oder mit dem Computer angeboten werden – ein sehr niederschwelliges Beispiel, wie mit wenigen finanziellen Mitteln etwas aufgebaut werden kann. Ähnliche Projekte gibt es in größeren Dimensionen mit LEADER-geförderten Personalstellen zur Koordinierung mit der Generationengenossenschaft Eifel eG im Kreis Euskirchen und als Nachbarschaftsberatung in Hünxe und Schermbeck am Niederrhein, stellt Miriam Schulte-Remmert vor. Der Dorfkontext bleibt in der ersten Projektvorstellung als Film erhalten. „Dorf macht Klima mobil!“ ist ein Projekt aus Störmede bei Geseke, wo zwei Bullis einer davon mit E-Antrieb ein Car-Sharing Angebot im Dorf schaffen. Unweit von Störmede befindet sich das Projekt „Innovations- und Dorfbegegnungszentrum Dorf-Z.I.E.G.E.“ in Ehringhausen, welches das dritte Handlungsfeld „Innovatives Arbeiten“ mit dem ersten Handlungsfeld verbindet. Markus Lehmkühler, 1. Vorsitzender des Trägervereins der Dorf-Z.I.E.G.E., berichtet über die Planungen, die Fördermittelakquise sowie die Umsetzung des Projektes. Neben einer Schützenhalle, einem abtrennbaren Thekenbereich, der als Ehrenamtskneipe genutzt wird und einem Jugendraum befinden sich auch drei Start-up Büros in den neuen Räumlichkeiten. Die Jugendlichen aus Ehringhausen haben nun den Luxus eines Jugendraums. Bei Orten, die das nicht haben, setzt das Projekt an, über das im zweiten Film berichtet wird. Das Medienmobil aus Iserlohn fährt als mobiler Jugendtreff in die Dörfer und bringt eine attraktive technische Ausstattung mit. So ein ähnliches Projekt mit dem Schwerpunkt Kunst und Kultur für Kinder und Jugendliche wurde bereits in der letzten Förderperiode in der LEADER-Region 4 mitten im Sauerland mit dem Jugendkunstmobil (KUMO) umgesetzt. Eine Ausweitung dieser Idee stellt Miriam Schulte-Remmert zum Abschluss für das Handlungsfeld „Lebenswerte Heimat mitten im Sauerland“ vor. Im Rahmen der Erstellung der Regionalen Entwicklungsstrategie kamen dazu die Gedanken im Beteiligungsworkshop auf ein Kunstmobil für alle Generationen. „Es gibt bisher keinen Träger, nur einige Menschen, die die Idee gut finden. Wer an der Realisierung mitarbeiten möchte, kann sich gerne bei uns melden“ so die Regionalmanagerin zum Ende. Bernhard Halbe schloss die Veranstaltung mit einem Anriss, welche Eigenschaften das Ehrenamt braucht und entließ die Teilnehmenden in den gemütlichen Teil. Die Impulse haben bei den Teilnehmenden sichtlich zu Denkanstößen geführt. So wurde anschließend bei Getränken und Fingerfood heiß diskutiert und Ideen ausgetauscht. |