Kunsthandwerk für das Sauerland und Ausland

Werner Guntermann: „Wenn ich einmal angefangen bin, kann ich abends nicht mehr aufhören.“

Wild- und Jagdvögel, Hunde, viele andere Tiere, aber auch originalgetreue Motorräder belagern Carport und Hauswand des Gebäudes von Werner Guntermann. Verblüffend originalgetreu sind die Körper und Gegenstände nachgebaut und lassen so manch einen Autofahrer stoppen und zunächst staunend um die Exponate herumlaufen.

Was für Werner Guntermann anfangs nicht mehr als ein Hobby neben dem Beruf gewesen ist, entwickelte sich im Laufe der Zeit wie von selbst zu künstlerischer Vollendung. Ob Raubvögel, Hunde, Drachen oder andere Körper: Sie werden originalgetreu wiedergegeben, schwierige Passagen verblüffend genau dargestellt. Werner Guntermann ist ein Naturtalent. Er hat sich alle Finessen, die genaue Nachzeichnung von Körperpassagen, Farben bis hin zum charakteristischen Gesichtsausdruck selber beigebracht. Und das, was bei dem Hesborner Autodidakten herausgekommen ist, ist mehr als normale Schmiedearbeit, es ist Kunsthandwerk auf hohem Niveau.

Der 59-Jährige Werner Guntermann hat eine Lehre als Bauschlosser absolviert. „Damals hatte ich im Keller eine kleine Werkbank, auf der ich mit Blumen angefangen habe. Als das einigermaßen funktionierte, habe ich gedacht, ich könnte es auch mal mit Vögeln und Drachen versuchen“, schildert der Hesborner seine künstlerische Entwicklung. Heute kreiert er am liebsten Drachen, versucht aber auch alle Vorlagen umzusetzen. „Wenn ich einmal angefangen bin, kann ich abends nicht mehr aufhören“, sagt Werner Guntermann begeistert, dessen Werkstatt inzwischen aus dem Keller über die Garage nach Aufgabe der Landwirtschaft in den umgebauten Stall seines Elternhauses umgezogen ist.

Seine Exponate zieren nicht nur Vorgärten und Hauser in der näheren und weiteren Umgebung von Hesborn. Viele Urlaubsgäste aus Holland halten mit ihren Fahrzeugen an und besichtigen interessiert seine Kunstwerke. Inzwischen sind schon mehrere Tiere oder Motorräder in das Nachbarland gebracht worden. Der große Vorteil seiner Exponate aus feuerverzinktem Eisen ist, dass sie witterungsbeständig sind.

Besonders stolz ist Werner Guntermann über einen Auftrag, den er von der Stadt Hallenberg bekommen hat. Er gestaltete künstlerisch die Hallenberger Mitte, den geografischen Mittelpunkt seiner Heimatstadt, mit Sehenswürdigkeiten aus allen Ortsteilen. Dort sind seine künstlerischen Interpretationen der Kirche in Hallenberg, des Hesborner Bollerbergturms, der Kapelle in Braunshausen, des Stuhls in Liesen und des Heidekopfs zu sehen. Auch aus den USA erhielt er schon einen Auftrag. Dorthin ging ein Schmetterling, der nun eine Hauswand dort ziert. Das ist aber neben Holland nicht das einzige ausländische Ziel seiner Arbeiten, die, falls gewünscht, auch farblich gestaltet werden. Einige Arbeiten gingen auch nach Belgien.

Für Werner Guntermann bedeuten die kunsthandwerklichen Exponate mehr als ein Ausgleich zur Hektik des Alltags. Eine Mischung aus Begeisterung und Streben nach Perfektionismus lösen bei ihm einen unbändigen Arbeitseifer aus, der in Kunst gipfelt.