
Quelle: Dorothee Wiese
Fleckvieh oder Simmentaler stammt aus der Schweiz
Begegnet man auf einer Wanderung durch das Sauerland Rindern mit weißem Kopf, mit Augen- oder Backenflecken, mit weißen Beinen und Unterbauch, dann sind es Rinder der Rasse „Fleckvieh“. Das Fleckvieh, auch Simmentaler oder Simmentaler Fleckvieh, hat in Deutschland und Österreich aber ein Anteil an Red-Holstein-Eigenschaften. Darum sind diese Rinder nicht immer eindeutig zu erkennen.
In dieser und den kommenden Ausgaben des WOLL-Magazins SAUERLAND stellen wir in Wort und Bild Kuhrassen vor, die im Sauerland gehalten werden.
Das restliche Fell dieser Rinder kann von hellgelb bis dunkelrotbraun variieren, wobei auch der Anteil von weißen Flecken variabel ist. Die Hörner sind hell und leicht nach außen und oben gebogenen und haben gelbliche Spitze. Mittlerweile gibt es auch die ersten genetisch hornlosen Tiere. Damit wird die Verletzungsgefahr untereinander und für Menschen reduziert.
Berner Oberland
Die Rinderrasse stammt vermutlich aus das Berner Oberland (Simmental). Das Simmentaler Fleckvieh wurde seit mindestens 1.400 Jahre im westlichen Teil der Schweiz gezüchtet. Um 1830 wurden die ersten Simmentaler in Österreich für die Milchproduktion und als Zugtiere eingesetzt. Ab 1835 sind die ersten Rinder dieser Rasse für die Zucht aus Simmental nach Baden-Württemberg, Bayern und Hessen eingeführt worden. Die Fleckviehzucht hat damit eine fast 190-jährige Tradition.
Fleckvieh passt sich an die unterschiedlichsten Voraussetzungen an und ist im Einklang mit Natur und Mensch für die Erzeugung von Milch und Fleisch sehr geeignet. Geschätzt werden insbesondere die Eigenschaften der Muttertiere und die Milchleistungen.
Auf allen Kontinenten
Das Fleckvieh ist heute auf allen Kontinenten zuhause. Mit weltweit rund 41 Millionen Tiere ist sie eine der bedeutendsten Rinderrasse. Außerhalb Europas hat diese Rasse eine große Verbreitung in der Mutterkuhhaltung – für die Fleischproduktion. Man findet das Fleckvieh von Kanada bis Argentinien und von Neuseeland bis Namibia und Südafrika.
In Europa umfasst diese Rasse ca. sechs Millionen Kühe für die Milchproduktion. Auch die Mutterkuhhaltung für die Fleischproduktion ist in Europa, und auch im Sauerland, wichtig.