Freienohl. Jetzt kann es an die Umsetzung des neuen – und trotzdem historischen – Wahrzeichens für Freienohl gehen: Einen Förderbescheid über 203.500 Euro für den Neubau des Küppelturms erhielt Bürgermeister Christoph Weber jetzt aus der Hand von Ferdinand Aßhoff, Abteilungsdirektor der Bezirksregierung Arnsberg. „Nach vielen gemeinsamen Anstrengungen von Stadt Meschede, dem Ort Freienohl und den Freienohler Heimatfreunden starten wir nun beim Küppelturm auf die Zielgerade“, freut sich Christoph Weber.
Dem Anlass entsprechend fand die Übergabe des Förderbescheides an den Fundamenten des alten Küppelturms statt – die nun auch die Stahlkonstruktion des „Nachfolgers“ tragen werden. Der neue Küppelturm wird mit einer Höhe von 28 Metern etwa vier Meter höher als sein Vorgänger; die charakteristische Struktur mit gekreuzten Streben bleibt erhalten. Auch das neue Modell verjüngt sich nach oben; die Plattform – die deutlich größer ausfällt als beim „alten“ Küppelturm – wird mit Holz verkleidet und den Schriftzug „Küppelturm“ tragen.
Zentraler Pluspunkt: Für den neuen Turm können die Fundamente genutzt werden – sie seien bestens erhalten und tragfähig, so Jürgen Schmidt von der Ingenieurgesellschaft für Tragwerksplanung. Auf diese Weise bieten sich spürbare Kostenvorteile. Ein weiterer Aspekt: Die Stahlkonstruktion sorgt für eine deutlich längere Haltbarkeit des Turms – Heinz Hiegemann, Leiter des Fachbereichs Infrastruktur: „Das war eine zentrale Forderung des Stadtrates.“ Hintergrund: Der „alte“ Küppelturm musste gesperrt und später demontiert werden, weil die reine Holzkonstruktion nicht mehr standsicher war.
Neben den technischen Fragen geht es aber um mehr: Für Freienohl sei der Küppelturm ein besonderes Identifikationsmerkmal, unterstrich Bürgermeister Christoph Weber. Er würdigte das konstruktive Zusammenwirken zwischen Stadt Meschede und insbesondere den Freienohler Heimatfreunden: „Bei allen schwierigen Detailfragen war immer zu spüren, dass der Küppelturm eine Herzensangelegenheit für den Ort ist.“ Das betont auch Bezirksausschussvorsitzender Jürgen Lipke: Er dankte den Heimatfreunden und allen Einwohnern aus Freienohl – und Oeventrop – die sich finanziell für den Turm engagiert haben. Zum Teil sei sogar auf privaten Feiern für das Projekt gesammelt worden.
Rund 313.000 Euro an förderfähigen Kosten sind für den Küppelturm veranschlagt. Den – neben der Förderung noch fehlenden – Restbetrag bringen die Stadt Meschede und die Heimatfreunde gemeinsam auf. Die Förderung selbst erfolgt aus dem LEADER-Programm der Europäischen Union – die Stadt Meschede hatte sich mit einem Antrag bei der LEADER-Region „4 mitten im Sauerland“ um entsprechende Mittel bemüht.
Für Ferdinand Aßhoff von der Bezirksregierung Arnsberg ist die LEADER-Förderung ein Erfolgsmodell für ganz Südwestfalen: „Wenn es bürgerschaftliches Engagement und Ideen gibt, funktioniert das hervorragend.“ Zahlreiche Projekte in der Region hätten auf diese Weise schon umgesetzt werden können – ausdrücklich dankte Ferdinand Aßhoff den Freienohler Heimatfreunden und LEADER-Regionalmanagerin Miriam Schulte-Remmert für ihr Engagement.
Der Verein um Ortsheimatpfleger Carlo Düring und Herbert Kordel denkt dabei bereits an die nächsten Schritte. So befindet sich auch das Bodendenkmal „Schiedlike Borg“ auf dem Küppel – eine Wallanlage aus der vorrömischen Eisenzeit. Gemeinsam mit dem Küppelturm könnte die „Schiedlike Borg“ als außerschulischer Lernort aufgewertet werden – für Schulkinder, aber auch für alle historisch interessierten Bürgerinnen und Bürger. Deshalb freuen sich die Heimatfreunde auch weiter über Unterstützung für ihre Arbeit – Spenden sind auch weiter unter IBAN DE42 4645 1012 0009 0291 17 willkommen.
Zunächst soll jedoch die Arbeit am Küppelturm beginnen. Die Aufträge für das Projekt können erteilt werden – „jetzt kann das Schweißen beginnen“, so Bürgermeister Christoph Weber. Wann das Wahrzeichen wieder über Freienohl thronen wird, kann allerdings noch nicht genau gesagt werden – Heinz Hiegemann: „Dazu sind weitere Detailplanungen mit den beauftragten Unternehmen nötig.“