Quelle: privat
Heimatarbeit nicht nur auf Vergangenes zu beziehen, sondern auf Gegenwart und Zukunft auszurichten – das war ein zentrales Anliegen von Prof. Dr. Hubertus Halbfas, der am 1. März 2022 im Alter von 89 Jahren in seinem Heimatort Drolshagen gestorben ist. In diesem zukunftsorientierten Sinn leitete er den Kreisheimatbund Olpe von 2000 bis 2008. Zuvor und in Anschluss an diese Zeit wirkte er als Zweiter Vorsitzender. Mit seiner Auffassung blieb er dem auf seine Initiative hin verjüngten Vorstand des Kreisheimatbundes Olpe bis in die letzten Lebenswochen wichtiger Gesprächspartner und vielen ein väterlicher Freund.
Als Inspirator, Motor und furchtloser Kritiker setzte Hubertus Halbfas zukunftsweisende Akzente in der Heimatarbeit. Die Erhaltung des Drolshagener Stadtkerns, die Gründung des dortigen Heimathauses und das Labyrinth sind ihm maßgeblich zu verdanken. Er sorgte sich um Landschaft, Dorf und Stadt im Sauerland; die regionale Baukultur war ihm ein besonders Anliegen. Für sein Engagement erhielt Hubertus Halbfas 2003 die Ernst-Rudorff-Ehrenplakette des Bundes Heimat und Umwelt, Dachverband der Heimatbünde in Deutschland, sowie 2012 das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Als Theologe thematisierte Hubertus Halbfas die Probleme des kirchlichen Lebens auch und gerade im katholischen Milieu des Sauerlandes und brachte diese Themen in die Heimatarbeit ein, etwa wenn es um die immer weiter gefassten Pastoralverbünde oder um die Zukunft der Kirchengebäude ging. Nie blieb er dabei in der Kritik stehen, sondern zeigte immer wieder Wege für zeitgemäßes religiöses Leben auf. Als Religionsdidaktiker wurde Hubertus Halbfas im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt und hinterlässt einen Schatz an Publikationen, darunter die „Bibel für kluge Kinder und ihre Eltern“, eine wahre Entdeckungsreise.
von Roswitha Kirsch-Stracke