Mit der Glaskugel durch das Esloher Sauerland
Ich habe immer schon gerne fotografiert. Hilfreiche Tipps gab mir mein Großvater, als ich im Teenageralter meine erste eigene Kamera mit Film zum Entwickeln bekam. Seit einigen Jahren besitze ich eine Spiegelreflexkamera und habe die Bilder mit Glaskugel, auch Lensball genannt, bei einer Freundin bewundert. Schnell reifte der Gedanke: Das wollte ich auch ausprobieren. Also wurde das Internet nach einer geeigneten Kugel durchforstet.
Durch das Esloher Sauerland
Sobald sie eingetroffen war, wurde alles Nötige eingepackt, um die neue Errungenschaft auszuprobieren. Angefangen bei einer geeigneten Unterlage über Kameraeinstellung bis hin zum Abstand zwischen Kugel und Kamera muss man auf vieles achten. Wenn man nicht aufpasst, rollt der Lensball von der Unterlage. Es gibt allerdings ein paar einfache Tricks. Manche nehmen kleine Unterlegscheiben, andere verwenden transparente, gekräuselte Haarbänder aus Kunststoff oder streuen etwas Salz, wenn es der Untergrund zulässt. Besonders edle Bilder bekommt man, wenn die Kugel(n) auf Kerzenständern positioniert wird. In den einschlägigen Gruppen in den sozialen Medien, in denen sich gleichgesinnte Hobbyfotografen austauschen, wird auch von dem ein oder anderen Malheur berichtet: Unachtsam platziert, landen die Lensballs auch mal in Flüssen oder Seen.
Als „Buiterling“ in Cobbenrode hat mein Mann unsere Tochter und mich samt Fotoausrüstung ins Auto gepackt und wir sind durch die Gemeinde Eslohe gefahren. An Ausflugszielen wie dem Einbergsee oder versteckten Heiligenhäuschen bei Dormecke sind viele schöne Fotos entstanden. Natürlich durften das Dampf Land Leute Museum in Eslohe, zumindest von außen, und die Höhenzüge mit den zukünftigen Weihnachtsbäumen nicht fehlen.
„Können Sie darin die Zukunft erkennen?“
Eine Erfahrung macht man sehr schnell, wenn man mit Kamera und Glaskugel unterwegs ist: Es gibt fragende und interessierte Blicke. Manche Menschen bleiben auch stehen und fragen, ob man mit der Kugel in die Zukunft blicken kann. Mir ist das noch nicht passiert, ich zaubere „nur“ schöne und interessante Bilder. Fotos auf dem Kopf stehend, mehrere Kugeln über- oder hintereinander oder ein „Feuerring“ beim richtigen Winkel zwischen Sonne/Lichtquelle, Kugel und Kamera: Spannende Dinge kommen oft dabei heraus, wenn man sich erst etwas mit dem Lensball vertraut gemacht hat.
Vorsicht bei Sonnenschein!
Bei jeder Tour mit Sonnenschein habe ich mich mindestens einmal an der Hand verbrannt. Die Kugel wirkt nämlich wie ein Brennglas oder eine Lupe. Bei Facebook und auch von der Freundin habe ich den Tipp bekommen, immer eine Flasche Wasser dabei zu haben, für den Fall, dass man die Kugel auf trockenem Untergrund ablegt und dieser anfängt zu qualmen oder zu brennen.
Es gibt verschiedene Größen; angefangen bei circa 40 Millimetern gibt es nach oben kaum Grenzen, wobei: Je größer die Kugeln sind, umso schwerer und unhandlicher werden sie. Die meisten Fotografen verwenden Lensballs bis zu einer Größe von 110 Millimetern. Das optimale Format muss jeder für sich finden, dann kann man mit jeder Art von Kamera großartige Bilder machen, egal, ob Handy, handliche Kompaktkamera oder Profiausrüstung.